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Oyinkan Braithwaite "Das Baby ist meins"

Lagos mitten im Corona-Lockdown: Eigentlich dachte Bambi, dass er es gut getroffen hat, denn seine aktuelle Freundin lebt in einer großen und klimatisierten Wohnung. Dummerweise hat sie herausgefunden, dass er sie betrogen hat und so schmeißt sie ihn kurzerhand raus. Mangels Alternativen sucht Bambi Zuflucht im Haus seines verstorbenen Onkels, um dort nicht nur auf seine Tante zu treffen, sondern auch auf die junge Geliebte seines Onkels. Um das Chaos perfekt zu machen, lebt in dem Haus auch noch ein Baby, von dem beide Frauen behaupten, dass es ihres sei...

Ich hatte das Buch mitbestellt, weil mich eigentlich der Debutroman der Autorin interessiert hat, nun habe ich es sogar noch davor gelesen, weil das dünne Bändchen gerade gut zwischen andere Lektüre passt. Die Geschichte ist recht nett und gut erzählt, allerdings ist sie mir zu kurz - ich werde einfach keine Freundin mehr solchen extrem kurzen Romanen. Ich kann auch nicht wirklich sagen, ob das Setting mehr hergegeben hätte oder es dann krampfhaft langezogen gewirkt hätte. 

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Olivie Blake "The Atlas Paradox"

Die fünf auserwählten neuen Mitglieder der Alexandrinischen Gesellschaft dürfen sich in ihrem zweiten Studienjahr individuellen Forschungsprojekten widmen. Doch zuvor erleben sie ein merkwürdiges Initiationsritual, welches das Misstrauen zwischen den einzelnen Gruppenmitgliedern verstärkt bzw. teilweise auch erst entstehen lässt. Der Zusammenhalt ist damit (vielleicht bewusst) zerstört. Trotzdem lässt Nico nichts unversucht, um Libby wiederzufinden und mit Hilfe seines traumwandernden Freundes Gideon gelingt es sogar, Kontakt zu ihr herzustellen. Ezra hat sie in das Jahr 1989 gebracht, wo es Libby schließlich gelingt zu entkommen. Mit Hilfe zweier Wissenschaftler der Universität von Los Angeles versucht sie, einen Weg zurück in ihre Zeit zu finden. Unterdessen arbeitet Atlas Blakely weiter an der Umsetzung seines geheimen Planes und auch das Forum ist auf der Gegenseite nicht untätig...

Das Buch knüpft handlungstechnisch sehr unmittelbar an den ersten Band der Reihe an und erzählt die Geschichte von da an weiter. Erneut wechselt mit jedem Kapitel der Fokus auf eine der Hauptpersonen was mir sehr gut gefällt, weil ich Handlung hierdurch immer wieder aus anderen Perspektiven geschildert wird und sich umfassendere Eindrücke ergeben. Was der große Plan ist, den Atlas im Hintergrund schmiedet, wird immer noch nicht klar (hier müssen wir uns vermutlich gedulden bis der dritte Band erscheint), aber es zeigen sich einige nette Verwicklungen durch Ezras Aktion Libby in die Vergangenheit zu schicken. Erneut gefällt mir auch wieder das Magiesystem sehr gut - allerdings muss ich auch ehrlich sagen, dass ein bisschen mehr hätte passieren können, das Buch wirkt wie eine leichte Verschnaufpause.

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Zhou Haohui "Die blinde Tochter" (18/4)

Eigentlich sollte es gut gelaufen sein für Hauptmann Pei Tao und sein Ermittlungsteam: Der Serienmörder Eumenides sitzt endlich im Gefängnis - dummerweise aber nicht wegen der Morde, sondern eines anderen, geringeren Vergehens und so ist absehbar, dass er bald wieder ein freier Mann sein wird. Selbst die Tatsache, dass er im Hochsicherheitstrakt einsitzt, scheint den Killer nicht zu tangieren. Dann jedoch bringt die Ankunft eines neuen Mithäftlings Unruhe in die Strukturen der Gefängnisgesellschaft und Ereignisse in der Außenwelt veranlassen Eumenides schließlich sich mit der Option eines Ausbruchs zu beschäftigen. In Chengdu tobt derweil ein Krieg in der örtlichen Unterwelt um die Nachfolge des von Eumenides ermordeten Gansterbosses Deng Hua. Hauptmann Pei Tao versucht sich diese Auseinandersetzungen zunutze zu machen, wird jedoch von seinen Vorgesetzten gebremst. Und dann ist da noch die blinde Geigerin Zheng Jia, die Rache am Mörder ihres Vaters nehmen will - ohne zu ahnen, dass Eumenides und der junge Mann, in den sie sich verliebt hat, die gleiche Person sind...

Der dritte Band der Reihe um den Serienkiller Eumenides ist meiner Meinung nach leider der schwächste. Über weite Teile ist das Buch ein Gefängnisroman - und dabei noch nicht einmal ein besonders guter. Den größten Teil des Rest nimmt der Bandenkrieg in Chengdu ein, Hauptman Pei Tao und seine Ermittlungen werden zu einer Randhandlung. Daran ändert auch der große Auftritt des Ermittlers beim finalen Showdown (der mir etwas zu hollywood-mäßig gelagert ist) nichts - im Gegenteil macht seine Moralpredigt alles nur noch schlimmer. Schade, die Handlung hätte Potenzial für ein besseres Ende gehabt.

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Thomas Ziebula "Engel des Todes"

Deutschland im März 1920: Noch immer steht die junge Republik auf wackeligen Füßen und ausgerechnet jetzt putschen rechte Kräfte in Berlin. Auch in Leipzig kocht daraufhin die Stimmung über: Die Konservativen und Rechten sind begeistert, Linke und republiktreue Kräfte rufen zum Generalstreik auf, um die Putschisten von der Macht zu vertreiben. Leipzig, das ohnehin als eher links gilt, droht zu einem Pulverfass zu werden, als beide Seiten aufeinandertreffen. In dieser Stimmung suchen Kommissar Paul Stainer und sein Team einen Serienmörder, der äußerst brutal vorgeht und seine Opfer grausam verstümmelt. Bald kommt ihnen der Verdacht, dass einer der vielen traumatisierten Heimkehrer aus dem Ersten Weltkrieg hinter den Taten steckt und sich auf einem Rachefeldzug befindet, der noch nicht abgeschlossen ist...

Okay, das war jetzt mein dritter Versuch mit der Reihe um Paul Stainer und ich werde immer noch nicht mit den Büchern warm. Bei diesem hier hat mir der eigentliche Fall sogar sehr gut gefallen - das fand ich spannend und clever konstruiert und machte Spaß mit den Ermittlern auf die Spur des Täters zu gelangen bzw. einen Teil der Geschichte aus seiner Perspektive zu erleben. Mir haben jedoch die Ereignisse in Leipzig um den Putsch zu viel Raum eingenommen und auch die gefühlt dutzenden zusätzlichen Handlungsstränge, die mich einfach nicht fesseln konnten. Klar, es ist ein historischer Krimi und da gehören die Ereignisse im Hintergrund, vor allem die realen historischen, auf jeden Fall dazu. Ich hatte jedoch stellenweise das Gefühl keinen Krimi, sondern ein Buch über Leipzig zur Zeit des Kapp-Putsches zu lesen - und das hatte ich meiner Meinung nach so nicht gekauft. Schade, ich glaube, die Reihe hat durchaus Potenzial und ist auch gut geschrieben - aber irgendwie wird das nicht mein Ding.

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Siri Pettersen "Gabe" (Die Rabenringe 3)

Hirka ist es durch die Hilfe ihres Vaters Graal gelungen in die Welt der Dreyri zu gelangen. Doch auch hier wird sie nur schwer akzeptiert. Wieder ist sie anders als die anderen und die fremden Sitten machen es ihr zusätzlich schwer, sich einzugewöhnen. Doch dass sie Naiells Herz mitgebracht hat, bringt ihr und ihrer Familie Anerkennung. Bald erkennt Hirka jedoch, dass die Dreyri planen, die Steintore wieder zu nutzen und in Ymsland einzumarschieren. Ihr muss schnell etwas einfallen, wie sie ihre Freunde und insbesondere Rime retten kann. Der hat es währenddessen auch in Ymsland nicht ganz einfach. Sein Rivale Darkdaggar hat ihn aus dem Rat gedrängt und für verrückt erklärt. Nun bereitet er einen Krieg gegen Ravenhovn vor - ein Bürgerkrieg droht in Ymsland auszubrechen und noch weiß niemand von der Bedrohung durch die Dreyri...

Im dritten Band der Rabenringe-Trilogie kommt es zum großen Showdown. Davor jedoch findet sich Hirka mal wieder in einer anderen Welt und stellt fest, dass sie auch hier nicht dazugehört. Ich muss ehrlich sagen, mir geht dieses gleichbleibende Muster, das nun zum dritten Mal auftaucht, so langsam auf die Nerven. Ich kann ja verstehen, dass sich eine Autorin in einem Jugendbuch mit einen Thema beschäftigt, dass ihr wichtig erscheint, aber immer wieder zu lesen, wie es ist, wenn man sich anders fühlt als die anderen, scheinbar nicht dazugehört, aber eigentlich doch richtig so ist, wie man ist, wurde mir irgendwann zu viel und war mir dann schon recht moralinsauer. Auch fand ich das ganze Vorgeplänkel bei den Dreyri zu sehr in die Länge gezogen. Die eigentlichen Konflikte wurden dafür dann auf einmal viel zu schnell gelöst. Ich hatte den Eindruck, der Autorin ist ein bisschen die Puste im Endspurt ausgegangen. Das Buch ist somit insgesamt zwar immer noch okay, aber sehr viel schwächer als der erste und noch einmal deutlich schwächer als der zweite Band.

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Guardians of the Galaxy Vol. 3

Die Guardians haben sich nach Knowhere zurückgezogen und dort ihre neue Basis aufgebaut. Peter Quill ertränkt seinen Liebeskummer in Alkohol, Heldentaten scheinen eher weit entfernt zu sein. Dann taucht ein Unbekannter auf und verwundet Rocket schwer. Die üblichen medizinischen Hilfsmittel können nicht eingesetzt werden, da in Rockets Körper eine Art Sperre eingebaut wurde. Um den Code zu deren Umgehung zu erhalten, machen sich die Guardians auf zum Hauptquartier der Firma, die die Sperre in Rockets Körper hergestellt hat. Dort erhalten sie Unterstützung von den Ravengers und zu Peters Entsetzen von der alternativen Version von Gamora, die sich nicht an ihn und die anderen Guardians erinnert. Rückblenden und Erkenntnisse der Guardians zeigen, dass Rocket das Ergebnis von zweifelhaften Experimenten war - da er sich jedoch als Einziger selbständig weiterentwickelt hat, will ihn sein "Erschaffer" wieder zurückhaben, um endlich seine Version einer alternativen Erde gestalten zu können. Doch der High Evolutionary hat seine Pläne ohne die Guardians gemacht, die ihren Freund weder sterben noch in seine Hände fallen lassen wollen...

Der dritte Teil der Guardians-Reihe ist ein typischer Marvel-Film, unterhaltsames Popcorn-Kino und ein großartiger Abschluss der Reihe. Er hat einfach alles, was ich von einem Superheld*innen-Film erwarte: eine spannende Story, gute Action, witzige Elemente und ja auch jede Menge Emotionen. Letztere insbesondere bei den Rückblicken in Rockets Vergangenheit, die an der ein oder anderen Stelle dafür gesorgt haben, dass ich ein Taschentuch herauskramen musste. Ich persönlich fand es gut, dass der Waschbär (auch wenn er das ja nicht gerne hört) im Mittelpunkt der Handlung stand - die anderen Charaktere hätten dieses Potenzial nur schwer gehabt, finde ich. Wir haben den Film im amerikanischen Original gesehen und obwohl das amerikanische Englisch sonst nur bedingt meins ist, war ich angenehm überrascht, dass ich sehr gut folgen und sehr viel verstehen konnte. Vermutlich werde ich den Film aber noch einmal auf Deutsch als Blue-Ray schauen.

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Brandon Sanderson "Der Splitter der Dämmerung"

Die junge Rysn ist Schiffseignerin, nachdem sich ihr Mentor aus dem aktiven Geschäft zurückgezogen hat. Nicht nur ihre Jugend macht ihr diesen Status schwer, sondern auch ihre Querschnittslähmung, die auf einen Unfall zurückzuführen ist. Allerdings beherrscht sie das Handelsgeschäft wie kaum eine andere und ist erfolgreich in ihrem Beruf. Seit einiger Zeit besitzt sie ein ungewöhnliches Haustier, ein Larkin namens Chiri-Chiri. Als das Tier erkrankt, wird ihr geraten, es auf seine Herkunftsinsel zu bringen, die Insel Akinah. Sie gilt als unerforscht und hat auch das Interesse von Großfürstin Navani Kholin erweckt. Mit ihrer Unterstützung kann Rysn eine Expedition zu der Insel beginnen, doch diese scheint unter keinem guten Stern zu stehen, denn merkwürdige Vorfälle häufen sich und machen die Mannschaft misstrauisch. Es scheint fast so, als würde jemand oder etwas versuchen mit aller Kraft zu verhindern, dass sie die Insel erreichen, die offenbar ein großes Geheimnis beherbergt...

Nach "Die Tänzerin am Abgrund" ist dies hier der zweite Kurzroman aus der Welt von Sandersons Sturmlicht-Chroniken. Das Buch ist zwischen den deutschen Bänden 6 und 7 zeitlich einzuordnen (oder den englischen 3 und 4). Die Geschichte selbst hat mir recht gut gefallen, auch wenn ich noch nicht sicher bin, wie sich die Ereignisse in die Gesamthandlung einordnen lassen - aber das wird sich sicher in einem der weiteren Bücher aus der Reihe herausstellen. Kritisieren möchte ich weiterhin die Kürze dieser Zwischengeschichten und dass sie als eigene Bücher erscheinen. Man hätte sie vermutlich auch an der passenden Stelle eingeordnet gemeinsam mit dem neuen (Teil-)Band herausbringen können.

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Ben Aaronovitch "Die schlafenden Geister des Lake Superior"

Ähnlich wie die Londoner und die deutsche Polizei hat auch das amerikanische FBI eine Abteilung für Fälle mit magischem Bezug. Die einzige Mitarbeiterin ist Kimberley Reynolds, die auch schon in London ermitteln durfte, im Gegensatz zu Peter Grant jedoch selbst keine Praktizierende ist. Als Kims Stellenvorgänger sich telefonisch meldet und um Ermittlungen vor Ort in Eloise, Wisconsin bittet, zögern ihre Vorgesetzten nicht und schicken sie los. Vor Ort angekommen muss Kim schnell feststellen, dass etwas an dem Verdacht dran zu sein scheint. Der ehemalige FBI-Agent ist spurlos verschwunden und merkwürdige Wetterphänomene suchen das Städtchen heim. Gemeinsam mit dem örtlichen Meteorologen beginnt Kim ihre Ermittlungen und stößt auf die magische Spur eines rachsüchtigen Geistes, die bis zur Zeit der Besiedlung Amerikas durch die europäischen Einwanderer zurückreicht...

Ähnlich wie die eigentliche Reihe um Peter Grant in London haben mir die bisher erschienen Storys gut gefallen und das trifft auch auf dieses Buch zu. Der Autor kann schlichtweg schreiben und gute Geschichten in der von ihm erdachten Welt konstruieren. Ich bin mit der Hauptfigur nicht wirklich warm geworden, die offenbar unter einem Mutterkomplex leidet, aber sei es drum. Was mich vor allem stört, ist, dass die Storys immer so kurz sind, dass ich die Bücher locker an einem Tag durchgelesen habe - und dafür finde ich das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht gut.

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Amie Kaufman und Jay Kristoff "Obsidio" (Die Iluminae-Akten 3)

Auf dem Planeten Kerenza IV geht es den Menschen alles andere als gut. Die Überlebenden des Angriffs werden von den BI-Tech-Soldaten entweder als Geiseln gehalten oder müssen in den Minen schuften. Sie sollen genügend Hermium abbauen, damit die Angreifer den Planeten wieder verlassen können. Dass die Zivilisten weder mitkommen noch überleben werden, ist den meisten klar. Daher hat sich auch eine Widerstandsorganisation gebildet, die versucht die Pläne von BI-Tech zu vereiteln. Unter den Widerständler*innen ist auch Asha Grant, die Cousine von Kaidy. Ihr Schreck könnte kaum größer sein, als sie unter den BI-Tech-Truppen Rhys Lindström erkennt, ihre ehemalige große Liebe. Der junge Techniker wusste bisher nichts darüber, wie die Bevölkerung behandelt wird und erkennt entsetzt, dass er auf der falschen Seite in dem Konflikt steht. Asha gelingt es, ihn für den Widerstand einzuspannen, doch ihre Zeit wird knapp, denn die Zielvorgaben für das Hermium sind fast erreicht...

Ich hatte ja schon befürchtet, dass der dritte Band der Reihe gar nicht ins Deutsche übersetzt werden würde, scheinbar ist aber nur die Veröffentlichung an mir vorübergegangen. Auffallend ist jedoch, dass das Buch nicht mehr über den aufwendigen Schutzumschlag verfügt wie die ersten beiden Bände. Ansonsten ist kein Unterschied zu den Vorgängern festzustellen - erneut ist es die Gestaltung, die das besondere Leseerlebnis ausmacht. Die Geschichte selbst ist spannend und auch nicht ohne (was BI-Tech auf Kerenza macht sind eindeutig Kriegsverbrechen an der Zivilbevölkerung). Auch bei diesem letzten Band hat mir das Lesen Spaß gemacht, ich denke aber, dass die Handlung nun wirklich auserzählt ist und erwarte daher auch keine Fortsetzung mehr. Interessant wäre es, wenn sich andere Autor*innen an dieser Art zu erzählen und ein Buch zu gestalten, orientieren würden und es vergleichbare Werke geben würde.

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Oscar de Muriel "Der Teufel von Dundee" (Ein Fall für Frey & McGray 7)

Edinburgh 1890: In der örtlichen Nervenheilanstalt wird die Leiche eines Insassen gefunden, offensichtlich wurde der Mann ermordet. Gleichzeitig hat jemand, vermutlich der Täter, ein Teufelszeichen an eine Außenwand der Einrichtung gemalt. Das allein würde schon für Unruhe sorgen, doch ist zusätzlich eine der prominentesten Insassen ausrechnet die jüngere Schwester von Adolphous NineNails McGray, die vor mehreren Jahren ihre Eltern ermordete und damals auch beschwor, dass der Teufel beteiligt gewesen sei. McGray setzt alles daran, die Unschuld seiner Schwester zu beweisen und sie vor der Verlegung in eine geschlossene staatliche Einrichtung zu bewahren. Doch es zeigt sich, dass jene Kräfte, die schon länger versuchen, auch die beiden letzten Überlebenden der Familie zu treffen, nun noch einmal zuschlagen wollen. Die einzige Rettung scheint McGrays ehemaliger Kollege Ian Frey zu sein, der sich widerwillig bereit erklärt, noch einmal nach Edinburgh zu kommen und bei den Ermittlungen zu helfen. Doch auch gemeinsam fällt es dem ungleichen Ermittlerduo schwer, Licht in die dunklen Verstrickungen zu bringen. Der entscheidende Hinweis scheint darin verborgen zu sein, was wirklich in jener Nacht geschah, in der Pansy angeblich ihre Eltern ermordet und ihren Bruder verstümmelt hat...

Dieses Buch ist das letzte in der Reihe um die beiden Ermittler (es sei denn, der Autor überlegt es sich doch noch einmal anders). Mich hat mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurückgelassen: Letzteres, weil ich es sehr schade finde, dass eine meiner Lieblingskrimireihen nun zu Ende ist. Das Erste, weil dieses Buch wirklich der perfekte Abschluss ist. Es führt die komplette Hintergrundhandlung stringent zusammen und löst das Rätsel, das Leser*innen seit dem ersten Band beschäftigt hat. Für mich tut es das überzeugend, ich muss aber zugeben, dass ich bei Büchern, die ich mag und wo ich mich gut in die Geschichte hineingezogen finde, Logikfehler nur selten erkenne. Mein einziger Kritikpunkte wäre eine Beziehungskonstellation, die sich offenbart und die ich so nicht erwartet hatte (ich mag hier nicht spoilern und bleibe deshalb so unspezifisch) - außerdem fand ich sie irgendwie auch unnötig. Ich bin gespannt, ob der Autor weitere Bücher schreiben wird und in welche Richtung diese gehen werden. Eine Chance werde ich ihnen auf jeden Fall einräumen.

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