Sie sind hier

Buchstabensalat

Nicola Whyte "Marchfield Square"

Marchfield Square ist eine Wohnanlage im Herzen Londons, deren Vermieterin Celeste van Duren sich ihre Mieter*innen sehr gut aussucht - nach Kriterien, die nur ihr bekannt sind. Doch in einem Fall scheint sie einen Fehler gemacht zu haben: Richard Glead. Als er tot aufgefunden wird, ist nicht nur Celeste nicht wirklich traurig, auch für seine Frau könnte das Leben nun eine bessere Wendung nehmen, denn Richard hat sie regelmäßig tyrannisiert und geschlagen. Doch die Polizei fokussiert sich bald auf sie als mögliche Täterin, was Celestes Unmut hervorruft. Um bessere Ermittlungen durchzuführen, beauftragt sie zwei ihrer Mieter*innen mit Nachforschungen: ihre Reinigungskraft Audrey und den Kriminalschriftsteller Lewis. Nach anfänglichen Schwierigkeiten miteinander, erweisen sich die beiden als erstaunlich gutes Team, dem es tatsächlich gelingt, die richtige Spur aufzunehmen. Doch damit bringen die beiden sich auch in Gefahr, denn ihre Ermittlungen führen sie in die kriminelle Unterwelt Londons...

Ich hatte einen typisch britischen Krimi mit skurrilen Figuren, einem spannenden Fall und richtigen Ermittlungen erwartet und wurde bei diesem Buch nicht enttäuscht. Es hat wirklich Spaß gemacht, es zu lesen und den Ermittlungen zu folgen. Die Geschichte wird aus den Perspektiven von Audrey und Lewis erzählt, die beide sympathische Figuren sind und durchaus Tiefe haben. Der Fall ist logisch aufgebaut und die Auflösung fällt nicht vom Himmel, sondern leitet sich passend aus den Hinweisen und Ergebnissen der Erkenntnisse von Audrey und Lewis ab. Celeste scheint über Motive für ihr Handeln zu verfügen, die nicht vollständig aufgeklärt, aber angedeutet werden. Ich habe den Eindruck, dass es einen Folgeband geben könnte, was mich sehr freuen würde. 

5
Durchschnitt: 5 (1 Bewertung)
Horch und Guck: 
 

Nisha J. Tuli "Fate of the sun king" (Die Artefakte von Ouranos 3)

Lore ist es zwar gelungen, die Krone von Herz zu finden und in ihren Besitz zu bringen, aber ihre Magie entzieht sich weiterhin ihrem Zugriff. Sie vermutet, dass sie nach Aphelion zurückkehren und erneut in den Spiegel dort blicken muss, um endlich ihre Macht zu erhalten. Doch die Lage in der Stadt ist noch gefährlicher als bei ihrer letzten Anwesenheit. Rebellen bedrohen die etablierte Ordnung und König Atlas müsste eigentlich die Gewinnerin des Wettbewerbs heiraten, an dem auch Lore teilgenommen hat. Doch er zögert die Zeremonie immer wieder heraus, weil er weiterhin versucht Lore zu finden. Denn nur die Verbindung mit ihr kann ihm die Macht geben, die er heimlich sucht, da er nicht rechtmäßig auf den Thron gelangte. Und auch Nadirs Vater, der Aurora-König, hat ihre Spur wieder aufgenommen und kommt ihr immer näher. Nadir tut alles, um sie zu beschützen, doch ist er den Mächten seines Vaters wirklich gewachsen?

In diesem dritten Band der Reihe wird einiges über die Vergangenheit enthüllt, was ich das Beste an dem ganzen Buch fand. Auch wenn die Hintergrundgeschichte ein wenig verworren ist und mich nicht völlig überzeugt hat, finde ich es gut, dass es dadurch mehr Worldbuilding gibt. Die Hauptgeschichte selbst war zwar durchaus spannend, aber so richtig vorwärtsgekommen ist die Handlung nicht, was mich etwas frustriert hat. Es wirkte dadurch wie ein eingeschobener Band, um die Reihe künstlich in die Länge zu ziehen. Mal schauen, wie das Ende wird, dort muss sich ja alles auflösen. Und dieser Band hat einen echt fiesen Cliffhanger, das muss man auch festhalten - ich will den unbedingt aufgelöst haben.

3
Durchschnitt: 3 (1 Bewertung)
Horch und Guck: 
 

Kendra Elliot "Merciful death"

In der Kleinstadt Eagle's Nest in Oregon werden zwei alte Männer ermordet - eine Gemeinsamkeit zwischen ihnen: Sie gehörten zu den sogenannten Preppern, Menschen, die sich auf den Tag vorbereiten, an dem alles zusammenbricht und jede*r selbst für sein Überleben verantwortlich ist. Da bei den Morden jeweils auch größere Mengen Waffen verschwunden sind, befürchtet das FBI einen Fall von Inlands-Terrorismus und schickt Agentin Merci Kilpatrick mit ihrem Partner nach Eagle's Nest. Was zunächst nur wenige der beteiligten Ermittler*innen wissen: Merci ist selbst in einer Prepper-Familie aufgewachsen und kennt diese Leute und ihre Denkweisen daher sehr gut. Vor Jahren hat sie jedoch mit ihrer Familie nach einem Streit gebrochen - und kehrt nun zurück in ihre Heimatstadt. Bald wird deutlich, dass der Grund für das Zerwürfnis mit ihrer Familie und der aktuelle Fall zusammenhängen könnten...

Das hier ist eine absolute Leseempfehlung. Das Buch ist einer der besten Thriller, die ich in diesem Jahr gelesen habe. Dabei war es gar nicht mal so sehr der Fall, den ich so faszinierend fand. Der ist ist zwar gut konstruiert und auch spannend, hat aber, wenn ich ehrlich bin, einige Elemente, die ich aus anderen Büchern schon kannte. Aber das ganze Setting mit dieser Stadt, in der im Prinzip nur Prepper leben? Das fand ich unglaublich gut erzählt und hat das Buch für mich so faszinierend gemacht. Merci ist eine tolle Hauptfigur, die wirklich überzeugend fand. Die Lovestory mit dem Sheriff hätte ich nicht gebraucht, aber sie war okay. Band zwei liegt schon auf dem TBR-Stapel und ich hoffe, dass nicht nur Band 3 der Reihe demnächst in Deutschland erscheinen wird.

5
Durchschnitt: 5 (1 Bewertung)
Horch und Guck: 
 

Alice Hunter "Die Frau des Serienkillers"

Beth Hardcastle führt das perfekte Leben in einem kleinen Ort außerhalb Londons mit ihrem Mann Tom und der gemeinsamen Tochter Poppy. Dachte sie zumindest, denn ihre perfekte Welt bricht zusammen, als eines Abends die Polizei vor ihrer Tür steht und ihren Mann mit aufs Revier nimmt. Tom wird verdächtigt seine Ex-Freundin umgebracht zu haben. Beth ist überzeugt, dass das ein Irrtum sein muss und beginnt selbst Nachforschungen anzustellen. Doch je mehr sie erfährt, desto mehr zweifelt sie an Toms Unschuld. Hat sie etwa wirklich die ganze Zeit mit einem Mann zusammengelegt, der ein Mörder ist? Und der vielleicht mehr als eine Frau auf dem Gewissen hat?

Die Idee des Buchs finde ich weiterhin sehr spannend: Was macht es mit jemandem, der*die erfahren muss, dass eine nahestehende Person möglicherweise mehrere schwere Verbrechen begangen hat? Leider wird genau das aus meiner Sicht zu wenig in dem Buch behandelt. Beth ist oberflächlich und unsympathisch (vermutlich soll die Figur genau so wahrgenommen werden). Alles dreht sich um ihre Tochter, für die jede Grenze überschreitet, um ihr das Leben zu bieten, von dem Beth denkt, dass sie bekommen sollte (es ist gerade etwas schwierig hier nicht zu spoilern). Es gibt einige Plottwists, von denen mich der eine nicht sonderlich überrascht hat und ich den zweiten leider uninnovativ finde. Das Buch liest sich schnell und ohne große kognitive Anforderungen, also ideal zum Entspannen am Abend oder im Urlaub - nur leider haben mir Story und Figuren nicht gefallen.

2
Durchschnitt: 2 (1 Bewertung)
Horch und Guck: 
 

A.K. Mulford "The rogue crown" (The five crowns of Okrith 3)

Briata Catullus ist auf Bitte einer ehemaligen Geliebten in ihre Geburtstadt Schwalbheim zurückgekehrt. Die Königin wurde ermordet und Bris Ehemalige fürchtet nun um das Leben der Prinzessin, die ihr auf den Thron folgen soll. Doch die Ankunft der kämpferischen Fae wird nicht gerade gern gesehen - bei ihrer Geburt wurde ihr prophezeit, dass sie eines Tages die Krone von Scwhalbheim an sich reißen würde. Daraufhin verbannte die damalige Königin Bris Familie aus ihrem Land, was Bris Mutter ihr nie verzieh und weiterhin ehrgeizig daraufhin arbeitete ihre Tochter auf die Übernahme des Throns vorzubereiten. Bris selbst hat keine Ambitionen in dieser Hinsicht - sie will vor allem aufklären, wer hinter dem Attentat auf die Königin steckt und jetzt die Prinzessin bedroht. Jene Prinzessin, die mehr als anziehend auf Bri wirkt und sich mit ihrer Axt selbst verteidigen kann. Doch je weiter Bri ermitteln kann, desto deutlicher wird, dass eine Macht nach Okrith zurückgekehrt ist, von der alle dachten, sie sei vor Jahrzehnten ausgelöscht worden...

Das Buch ist meiner Meinung nach leider der bisher schwächste Teil der Reihe. Nicht, weil sich etwas am Schreibstil geändert hätte - der ist weiterhin so, dass sich alles angenehm lesen lässt. Mir fehlte einfach Handlung. Es ging die ganze Zeit darum, die Mörder der Königin zu suchen, aber dabei ist für mich einfach zu wenig passiert. Über weite Teile des Buchs kamen die Hauptfiguren in dieser Hinsicht kaum weiter und es war für mich auch nicht besonders spannend. Was stattdessen passiert ist? Es wurde viel über Briatas Prophezeiung geschrieben und ihre Vergangenheit aufgearbeitet. Hinzu kam dann noch ihre Liebesgeschichte mit der Prinzessin. Ich fand es ja gut, dass hier eine Lovestory zwischen zwei Frauen im Fokus steht, aber ich hatte doch auf etwas mehr Fantasy und weniger Romance gehofft. Hat sich bei diesem Band leider nicht erfüllt. Schauen wir mal, was die Fortsetzung bringt.

3
Durchschnitt: 3 (1 Bewertung)
Horch und Guck: 
 

Becca S. Hale "Kingdom of light - Die Lichtkriegerin"

Adalyn Sterling stammt aus einer der ärmsten Gegenden des Königreichs von Solas und die Ausbildung an der königlichen Akademie zur Lichtkriegerin ist ihre größte Chance ihrer Herkunft zu entfliehen. Doch die Ausbildung ist hart und wer eine der drei Prüfungen nicht besteht, verliert möglicherweise mehr als nur seinen Platz an der Akademie. Adalyn wird aufgrund ihrer körperlichen Statur schnell zur Zielscheibe einiger der anderen Anwärter*innen, findet aber gleichzeitig auch Freund*innen. Nur General Draven scheint sie es nie Recht machen zu können - umso schlimmer wird es, als die Königin sie zu ihrem persönlichen Champion erklärt und Draven ihre zusätzliche Ausbildung übernehmen soll. Doch Aufgeben kommt für Adalyn nicht in Frage, denn sie will das Andenken ihrer Schwester ehren, die ebenfalls an der Akademie - die Ausbildung jedoch nicht überlebt hat, weil sie dem Schattenerben zum Opfer gefallen ist...

Das Buch hat mir leider nicht gut gefallen. Die Geschichte ist nicht besonders innovativ, größtenteils könnte man es als eine Art militärische Schulgeschichte mit den üblichen Handlungsmustern bezeichnen. Die Figuren sind klischeehaft angelegt, mich hat keine wirklich fasziniert und die Liebesgeschichte zwischen Adalyn und den General war vorhersehbar und unnötig. Ich hatte mir mehr von den Lichtkrieger*innen und ihren Gegenspieler*innen erhofft, aber aus der Idee wurde bisher kaum etwas herausgeholt. 

2
Durchschnitt: 2 (1 Bewertung)
Horch und Guck: 
 

Anne Lück "Jewel & Blade - Die Wächter von Knightsbridge"

Seitdem ihr Vater die Familie vor Jahren plötzlich verlassen hat, besteht Harper Bells Familie nur noch aus ihr sowie ihrer Mutter und ihrer Schwester. Es ist daher für sie keine Frage, dass sie ihr Studium unterbricht, als ihre Schwester einen schweren Unfall hat und danach auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Doch die Arbeit in der Goldschmiede ihrer Mutter macht Harper auch unglaublich viel Spaß - bis eines Tages ein Fremder mit einem mysteriösen Ring auftaucht. Dieser löst bei Harper eine Vision aus, in der sie sieht, wie König Artus die Hexe Morgana tötet. Harper erfährt, dass der Fremde ein Nachfahre eines der Ritter der Tafelrunde ist - genau wie sie. Er sucht eine Kette, die ihr Vater seiner Familie gestohlen haben soll. Anfangs will Harper das alles nicht glauben, doch als sie die Kette tatsächlich finden, begleitet sie Archer Harrison nach London. Werden alle Schmuckstücke der Nachfahr*innen vereint, soll das legendäre Schwert Excalibur wieder erscheinen - Harper ist zwar immer noch etwas skeptisch, doch das will sie sich nicht entgehen lassen. In London merkt sie schnell, dass die Familien der Nachfahr*innen sehr elitär sind und sie nur zögerlich aufnehmen. Und dann ist da noch das Gefühl, dass etwas sie beobachtet und ihr folgt - was, wenn Morgana damals gar nicht getötet worden ist?

Das Buch hat mir ganz gut gefallen - insbesondere wie die Saga um Artus, Morgana und die Ritter der Tafelrunde aufgegriffen worden ist. Was ich etwas schade finde, ist, dass meiner Meinung nach zu wenig daraus gemacht wurde - zumindest im ersten Band. Es passiert nicht wirklich viel, im Prinzip suchen alle bis kurz vor Schluss das letzte Schmuckstück. Ein Teil der Auflösung hat mich ebenfalls nicht so ganz überzeugt, wobei ich nicht richtig festmachen kann, woran das lag. Der Turn am Ende ist aber wirklich gut gelungen und ich habe ihn so nicht kommen sehen. Ich bin auf jeden Fall gespannt auf Band 2 und hoffe, dass er die kleinen Kritikpunkte, die ich bisher habe, dann ausmerzt.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
Horch und Guck: 
 

Ali Hazelwood "Bride"

Misery Lark wird in der vampirischen Gesellschaft nicht besonders geschätzt und das, obwohl ihr Vater der Vorsitzende des Rates der Vampire ist. Aber seit sie einst als Geisel bzw. Absicherung wie es heißt, bei den Menschen lebte, um den Frieden zwischen beiden Völkern zu sichern, hat sie sich unter Vampiren nicht heimisch gefühlt und lebt stattdessen weitgehend unentdeckt unter den Menschen. Jetzt braucht ihr Vater jedoch ihre Unterstützung: Durch eine neue Gouverneurin ist das Bündnis mit den Menschen brüchiger geworden, so dass auch eine Absicherung mit den Werwölfen erfolgen soll - dieses Mal durch eine Heirat. Misery ist alles andere als begeistert, dass ihr Vater ausgerechnet sie für diesen Auftrag vorgesehen hat, willigt dann jedoch zur Überraschung aller plötzlich ein. Was niemand weiß: Miserys Freundin Serena ist spurlos verschwunden und der letzte Termine in ihrem Kalender scheint auf Loew Moreland hinzuweisen - jenen Alpha der Werwölfe, den Misery nun heiratet und von dem sie sich Antworten darüber verspricht, was mit Serena geschehen ist...

Das soll wohl das erste Fantasybuch der Autorin sein - ich finde, das merkt man. Das Worldbuilding ist recht simpel gehalten, funktioniert aber zumindest ohne große Logikfehler. Allerdings ist auch nichts Neues oder Beeindruckendes dabei. Die Handlung ist ebenfalls nicht besonders innovativ, aber das Buch ist gut geschrieben, liest sich angenehm und ist an einzelnen Stellen auch lustig. Aber mal ehrlich, diese Sache mit dem "Knoten" bei den Werwölfen - was sollte das denn bitte? Das war mir dann doch zuviel (und dieser Gefährt*innenkram irgendwie auch).

3
Durchschnitt: 3 (1 Bewertung)
Horch und Guck: 
 

James Islington "The will of the many" (Hierarchy Buch 1)

Die Catenische Republik, auch bekannt als die Hierarchie, ist die Macht, welche die bekannte Welt beherrscht. Ihr Prinzip ist dabei einfach: Die Menschen müssen ihren Willen teilen, das sogenannte Zedieren. Wer in der Hierarchie höher steht, bekommt Willen von anderen und wird dadurch mächtiger, stärker und schneller. Wer hingegen unten steht, gibt nur Willen ab. Vis lebt in einem Waisenhaus und hat schon die Hoffnung auf eine Adoption aufgegeben, als er das Interesse von Ulciscor Telimus erweckt, der ihn zu seinem Sohn macht. Das tut er jedoch nicht aus reiner Freundlichkeit, sondern weil er Vis für einen Plan braucht. Sein Bruder starb an der Eliteschule des Reiches, angeblich war es Selbstmord. Ulciscor ist jedoch davon überzeugt, dass der heutige Leiter der Schule dahintersteckt und Vis soll Beweise dafür finden. Nicht, dass es für ihn ohne den Geheimauftrag nicht schon schwer genug gewesen wäre, an der anspruchsvollen Schule mitzuhalten. Und dann kommt noch Vis größtes Geheimnis hinzu: Sein richtiger Name ist Diago, er ist der letzte Überlebende des Könighauses von Suus und will Rache an denjenigen, die seine gesamte Familie ermordet haben: der catenischen Republik...

Auf das Buch bin ich aufmerksam geworden, weil es so viele Leute es gelobt haben: richtig gute klassische Fantasy sei es, mit einem tollen Wordbuilding und viel Politik. Dem kann ich mich sogar grundsätzlich anschließen. Die Welt ist sehr durchdacht und komplex und eine ähnliche Grundidee wie die Sache mit dem Zedieren und der Hierarchie, die sich daraus ergibt, habe ich bisher noch nirgends gelesen. Auch sind sehr viel politische Ränkespiele dabei und die Art, wie man in der catenischen Republik zu Macht gelangt, fand ich gut beschrieben und durchdacht (wobei das vermutlich auch Anleihen am antiken Rom nimmt, zu dem es einige Parallelen im Buch gibt). Der Autor nimmt sich Zeit beim Erzählen, das mag ich auch - selbst wenn es , wie in diesem Fall, zu einem sehr dicken Schinken führt. Aber irgendwie bin ich mit der Hauptfigur nicht richtig warmgeworden und hatte wirklich Schwierigkeiten, einzelne Ereignisse spannend zu finden oder mich zu fragen, ob er da wohl wieder heil herauskommt. Und dann wird ein Buch für mich zäh und das war leider auch dieses. Ich muss aber zugeben, dass mich das Ende gespannt auf die Fortsetzung gemacht hat, so dass ich auf jeden Fall weiterlesen möchte. Mal schauen, vielleicht ändert sich meine Meinung noch. Und noch zwei Anmerkungen zur Produktion: Das Buch hat leider sehr viele Fehler in Form von fehlenden Worten oder doppelten Worten bzw. teilweise sogar halben Sätzen. Ich finde es schade, dass der Verlag hier offenbar nicht sehr sorgfältig war. Ähnlich ist es mit dem Druck auf dem Frontcover: Beim Lesen ist bei mir dort, wo ich das Buch gehalten habe, der Golddruck abgegangen - das finde ich ebenfalls ärgerlich.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
Horch und Guck: 
 

Jo Segura "Raiders of the lost heart"

Socorro Mejia, genannt Corrie, ist eine der besten Archäolog*innen weltweit, doch dass sie eine Frau ist und manchmal mit unkonventionellen Methoden arbeitet, hat ihre Karriere deutlich erschwert. Doch das Angebot zur Teilnahme an einer Ausgrabung im mexikanischen Dschungel kann sie nicht ablehnen - steht aber dann kurz davor wieder umzukehren, als sie erfährt, wer die Ausgrabung leitet. Ford Matthews war schon an der Universität ihr ärgster Rivale und soll nun ihr Chef werden. Die beiden streiten sich über nahezu alles, doch bald muss auch Ford erkennen, dass Corrie Recht haben könnte, dass sie an der falschen Stelle graben, denn die Funde bleiben aus. Und so machen sich die beiden Streithähne auf, um potenzielle Alternativen zu erkunden - was viel gemeinsame Zeit auf engstem Raum bedeutet und dazu führt, dass sie sich nicht mehr so spinnefeind sind, wie sie ursprünglich dachten...

Okay, ich brauchte ein bisschen leichte Lektüre zur Unterhaltung für Zwischendurch und dafür ist dieses Buch genau richtig. Es ist locker geschrieben, liest sich angenehm und erfordert nicht zu viel Konzentration. Literarische Tiefe oder vielschichtige Charaktere darf man dafür aber nicht erwarten. Und auch keine innovativen Storyideen oder unvorhersehbare Wendungen in der Handlung. Wer damit klarkommt, hat aber ein unterhaltsames Buch.

2
Durchschnitt: 2 (1 Bewertung)
Horch und Guck: 
 

Seiten

RSS - Buchstabensalat abonnieren