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Natasha Pulley "Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit"

Joe Turnier findet sich ohne jede Erinnerung im Jahr 1898 am Gare du Roi in Londres wieder. Das Vereinte Königreich hat die Schlacht von Trafalgar verloren und ist von den Franzosen besetzt, nur in Schottland leisten die Saints verzweifelten Widerstand. Auch als Menschen auftauchen, die behaupten Joe zu kennen, kann er sich nicht an sie erinnern und ist immer noch irritiert von den historischen Ereignissen. Seine berufliche Tätigkeit führt ihn Jahre später zu einem einsamen Leuchtturm in Schottland, der mal brandneu und mal völlig verfallen erscheint. Bald muss Turnier erfahren: In der Nähe des Leuchtturms befindet sich ein Portal, das Zeitreisen ermöglicht - und ihn in die Zeit vor dem verlorenen Krieg zurückbringt. Hier soll der Mann aus der Zukunft helfen, das Blatt doch noch zu wenden. Joe irritiert aber vor allem, dass man ihm offenbar nicht die ganze Wahrheit sagt, es scheint ihm, als würden ihn einige Personen wiedererkennen, ihm dies aber nicht sagen wollen. Um herauszufinden, wer er wirklich ist, versucht er mehr über jene Ereignisse zu erfahren, die zum Sieg Frankreichs geführt haben - und über den geheimnisvollen Kapitän Kite, mit dem ihn mehr als eine flüchtige Bekanntschaft zu verbinden scheint...

Dies ist der zweite Roman der Autorin und ich muss leider sagen, mich hat das Buch überhaupt nicht überzeugt. Die Idee klang zwar ganz nett, aber für mich kam beim Lesen einfach keine Spannung auf. Joe Turnier ist mir als Charakter auch sehr unsympathisch gewesen, was sicherlich nicht so beabsichtigt war. Auch hat mich das sehr ähnliche Strickmuster zu ihrem ersten Buch enttäuscht - die Autorin scheint sich an den gleichen Themen abzuarbeiten. Das ist schade, weil ich glaube, dass sie eigentlich durchaus erzählen kann.

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Tsokos "Abgefackelt"

Rechtsmediziner Paul Herzfeld hat die Ereignisse der letzten Zeit noch nicht so ganz verdaut und wird daher temporär nach Itzehoe versetzt. Hier soll er an örtlichen Klinikum den überraschend verstorbenen Pathologen ersetzen und dabei zur Ruhe kommen. Doch Herzfeld bringt die Versetzung vom Regen in die Traufe. Etwas stimmt ganz und gar nicht - vor allem wird allen Fragen zu seinem Vorgänger erst ausgewichen, dann werden schlimme Beschuldigungen gegen ihn geäußert. Herzfeld kommt einiges an dem Vorgängen komisch vor und bald ist sein Spürsinn erwacht. Warum sind alle Patientenakten verschwunden? Gibt es einen Zusammenhang mit dem abgebrannten Klinikarchiv? Seine Ermittlungen führen in auf die Spur eines skrupellosen Industriellen, der vor gar nichts zurückschreckt - auch nicht davor eine Auftragskillerin auf Herzfeld anzusetzen...

Das Buch setzt sehr nahtlos am Vorgängerband an und ich würde auch empfehlen, diesen zuerst zu lesen, da sonst die ganze Hintergrundgeschichte nur schwer verständlich sein dürfte. Meiner Bewertung des ersten Romans um den Gerichtsmediziner Paul Herzfeld habe ich nichts hinzuzufügen: Erzählt wird auch hier ein guter Thriller, der aber meiner Meinung nach etwas zu sehr auf die Pauke haut. Die Figuren bleiben leider etwas blass, ich hätte mir gewünscht, noch mehr über insbesondere Herzfeld zu erfahren, aber das bleibt leider aus. Insgesamt aber ein spannender Thriller, der Fans des Genres sicher gefallen wird.

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Jonas Jonasson "Drei fast geniale Freunde auf dem Weg zum Ende der Welt"

Johann Löwenhult wird von klein auf von seinem älteren Bruder Frederik gemobbt und unterdrückt. Als letzterer Karriere im diplomatischen Dienst machen will und zu diesem Zweck an die schwedische Botschaft in Italien versetzt wird, verkauft er die elterliche Wohnung und findet Johann mit einem viel zu kleinen Geldbetrag und einem Wohnmobil ab, in dem dieser zukünftig leben soll. Dummerweise war Autofahren noch nie Johanns Stärke (rechts und links sind einfach so schwer auseinanderzuhalten) und so rammt er den Wohnwagen von Petra, die sich gerade selbst zu töten versucht. Petra hat nämlich ausgerechnet, dass der Weltuntergang kurz bevor steht und sieht keinen Sinn mehr in ihrem Leben. Johann überzeugt sie davon, ihre letzten Tage doch lieber mit etwas sinnvollem zu verbringen - doch ein unglückliches Missverständnis mit dem schwedischen König führt dazu, dass die beiden plötzlich auf der Flucht vor der Polizei dabei. Dabei lernen sie die Rentnerin Agnes kennen, die es als Weltreisende zum Internetstar gebracht hat (obwohl sie nie reist). Ihre gemeinsame Reise, um vor dem Weltuntergang noch ein paar Dinge zu klären (vor allem mit Johanns Bruder Frederik) führen sie quer durch Europa und auf den afrikanischen Inselstaat der Kodoren, wo Johann unerwartete Familienverbindungen entdeckt. Währenddessen steht die immer drängendere Frage im Raum, ob Petras Berechnung wohl stimmen oder sich der Weltuntergang vielleicht doch etwas verspätet?

Das Buch ist ein typischer Jonasson-Roman. Gewohnt gelungen wird eine humorvolle Geschichte mit politischen Untertönen erzählt und die Leser*innen dabei gut unterhalten. Mehr aber leider auch nicht. Ich kann nicht sagen, woran es liegt, das Buch ist nicht schlecht, aber mir fehlt der besondere Funke, um Begeisterung auszulösen, wie beim Hundertjährigen oder der Analphabetin. Aber vielleicht muss das auch nicht sein und es reicht, dass das hier ein gutes, unterhaltsames Buch ist, das Spaß macht zu lesen.

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Kim Rabe "Berlin Monster - Ein Dieb kommt selten allein"

Bei Privatdetektivin Lucy Wayne sieht es nicht gut aus: Die Aufträge bleiben aus und daher herrscht gähnende Ebbe in der Kasse. Da kommt das Angebot des Pergamon-Museums bei einer neuen Ausstellung von magischen Artefakten deren Echtheit zu bestätigen gerade richtig. Dumm nur, dass das Event völlig schiefläuft und Lucy plötzlich verdächtigt wird, mit Dieben unter einer Decke zu stecken. Zunächst nur um ihre Unschuld zu beweisen, dann auch im Auftrag der Witwe eines Artefakte-Sammlers sucht Lucy nach den Täter*innen und der Diebesbeute. Bald muss sie herausfinden, dass sie nicht nur Diebe sucht, sondern diese die gestohlenen Artefakte für Raubzüge einsetzen. Und dann taucht eine alte Bekannte von Lucy in dem Spiel auf, auf deren Einmischung sie lieber verzichtet hätte...

Die Berlin-Monster-Reihe ist für mich eine der besten Urban-Fantasy-Reihen von deutschen Autor*innen, die ich bisher gelesen habe. Ich mag die Verbindung von Fantastik und Detektivgeschichten und dies gelingt der Autorin hier wie auch im Vorgängerband ganz hervorragend. Zusätzlich wird ein spannender Fall erzählt und Lucy Wayne ist eine gut konstruierte Hauptfigur, die darüber hinaus auch eine mitreißende Ich-Erzählerin ist. Ich hoffe auf weitere Bände aus der Reihe, den der Hintergrundplot deutet doch noch einige spannende Entwicklungen an.

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Jodi Taylor "Doktor Maxwells paradoxer Zeitunfall" (Chroniken von St. Mary's 6)

Madeleine Maxwell soll sich von ihrer schweren Knieverletzung erholen und darf deshalb zunächst nicht in den Außendienst. Diese Zeit soll sie als Leiterin der Ausbildungsabteilung für neue Historiker*innen überbrücken. Max wäre nicht Max, wenn sie nicht ein komplett neues Ausbildungsprogramm entwickeln würde. Kern dessen ist, die Auszubildenden mehr praktisch zu unterweisen und so viel früher Zeitsprünge mit ihnen zu unternehmen. Natürlich nur absolut sichere, bei denen nichts passieren kann - was auch immer das bei Historiker*innen heißt. Natürlich endet jeder der Einsätze in einer Katastrophe - doch das stellt sich bald als das kleinste Problem heraus. Es gibt einen Verräter am St. Mary's und mit einem der Auszubildenden scheint etwas nicht zu stimmen. Max' ruhiger Job entpuppt sich als das genaue Gegenteil von allen Erwartungen...

Nach dem etwas schwächeren letzten Buch knüpft dieses hier wieder an die übliche Qualität der Reihe an. Wer also Spaß an den anderen Büchern über das St.Mary' hatte, dem*der wird auch dieses gefallen. Allerdings frage ich mich so langsam, ob der Autorin auch mal etwas Neues einfällt, so langsam habe ich als Leserin das Gefühl zwar nicht die konkreten Ereignisse, aber doch die grobe Richtung vorhersehen zu können. Ein bisschen Abwechselung schadet auch bei erfolgreichen Buchreihen nicht.

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Robert C. Marley "Inspector Swanson und die Hexe von Bray"

London 1896: Der erste Unfall eines motorisierten Fahrzeugs mit einer Frau sorgt für Aufsehen. Doch offenbar war es weder die Schuld des Fahrers, noch ein technisches Versagen. Inspector Swanson wird auf die Angelegenheit aufmerksam, als ihn ein Hilfegesuch der irischen Polizei erreicht. Diese suchen einen entflohenen Gefangenen, der zufällig der Bruder der verunglückten Frau ist. Swanson glaubt nicht an Zufälle und seine Ermittlungen zeigen, dass die Tote nicht nur abgelenkt war und deshalb dem Fahrzeug nicht auswich, sondern jemand auf sie geschossen hat. Um das Rätsel zu lösen, machen sich Swanson und sein Seargeant, Peter Phelps, auf nach Irland, um vor Ort zu ermitteln. Hier werden sie nicht nur mit den Besonderheiten irischer Polizeiarbeit konfrontiert (die viele alkoholische Getränke beinhaltet), sondern auch mit der Legende um die Hexe von Bray, die angeblich zurückgekehrt ist. Swanson will jedoch nicht an eine solche Erklärung glauben und sucht daher weiter nach einem deutlich weltlicheren Motiv und ebensolchem Täter...

Das Buch ist ein weiterer guter Band aus der von mir grundsätzlich gemochten viktorianischen Krimireihe. Der Autor versteht es einfach sehr gut, die Stimmung der damaligen Zeit in Worte zu fassen und diese mit einem guten Kriminalfall und interessanten Charakteren zu kombinieren. Dass die Geschichte dieses Mal in Irland spielte, hat dem Buch bei mir zusätzliche Pluspunkte eingebracht. Schade finde ich hingegen, dass außer Oscar Wilde keine bekannten historischen Persönlichkeiten mehr auftauchen - oder ich habe sie nicht erkannt.

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Volker Klüpfel & Michael Kobr "Die Unverbesserlichen - Der große Coup des Monsieur Lipaire"

Der ehemalige deutsche Apotheker Wilhelm Liebherr lebt schon seit einigen Jahren unter dem französischen Namen Guillaume Lipaire in dem Küstenstädtchen Port Grimaud. Offiziell ist er Verwalter für viele der dortigen Ferienwohnungen, inoffiziell verdient er sich Geld dazu, indem er Urlauber in den luxuriösen Domizilen ohne Wissen ihrer Besitzer*innen übernachten lässt. Bei der Aufräumaktion nach einer solchen Zwischenvermietung stoßen sein Kumpel Karim und er auf die Leiche eines Mannes. Ihre Versuche diese verschwinden zu lassen, sind zunächst nicht gerade erfolgreich und dann stellt sich auch noch eine Verbindung des Toten zu den Besitzer*innen der Villa, in der Guillaume und Karim ihn gefunden haben, heraus. Weitere Nachforschung ergeben, dass er offenbar einer großen Sache, einem Schatz, auf der Spur war. Guillaume wittert die Chance auf das große Geld und ist dafür auch bereit, sich mit der mächtigen Adels- und Unternehmerfamilie Vicomte anzulegen. Die scheinen ein großes Interesse an der Angelegenheit zu haben. Doch Guilaume und Karim haben mittlerweile tatkräftige Unterstützung durch ebenso ungewöhnlich wie hilfreiche Mitstreiter*innen gefunden und gemeinsam machen sich die Unverbesserlichen, wie sie sich nun nennen, auf, um den Adeligen zuvorzukommen - wobei auch immer...

Ich kannte die Autoren bisher, wie vermutlich die meisten, von ihren Kluftinger-Romanen, die ich ebenfalls ganz gut finde. Daher schien mir der Kauf des neuen Buches durchaus eine gute Idee, was sich auch bestätigt hat. Erzählt wird eine lustige und spannende Gauner-Geschichte, die gefüllt ist mit witzigen Charakteren, die in ihrer Unterschiedlichkeit und ihren Besonderheiten überzeugend geraten sind. Etwas überrascht hat mich am Ende, dass sich hier offenbar der erste Band einer Reihe ankündigt - das hatte ich nicht erwartet, aber gut. Ein paar offene Fragen aus diesem ersten Buch hätte ich wirklich gerne gelöst, so dass ich durchaus gespannt auf die Fortsetzung bin. Übrigens: Wer gerade dem eher tristen deutschen Winterwetter entfliehen möchte, dem bietet dieses Buch auch Aufheiterung durch den sonnigen Handlungsort in Südfrankreich.

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S.J. Bennett "Das Windsor Komplott" (Die Queen ermittelt 1)

Es herrscht Aufruhr auf Schloss Windsor: Ein Gast der Queen wurde tot in seinem Zimmer gefunden. Nachdem ein natürlicher Tod ausgeschlossen werden kann, laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Da der Verstorbene ein russischer Pianist war, wird ein politisches Motiv vermutet, womöglich ein vom russischen Präsidenten Putin in Auftrag gegebenes Attentat angenommen. Die Queen, überhaupt not amused über den Todesfall, überzeugen diese Ausführungen nicht. Doch da sich alle offiziellen Ermittler in die Attentatstheorie verrannt haben, beginnt sie nach dem*der wahren Täter*in zu suchen. Da sie selbst nicht ermitteln, holt sie sich Unterstützung durch ihre stellvertretende Privatsekretärin Rozie. Die beiden Damen erweisen sich als überaus gutes Ermittlerinnen-Duo und kommen bald den wahren Hintergründen der Tat auf die Spur...

Das Buch hat mir eine Freundin geschenkt, ich hätte es selbst vermutlich nicht gekauft - was ein Fehler gewesen wäre. Erzählt wird ein guter Krimi mit herrlichem britischen Humor. Ich habe keine Ahnung, was für ein Mensch die mittlerweile ja verstorbene Elizabeth II. wirklich war - aber so wie sie hier dargestellt wird, ist sie mir auf jeden Fall sympathisch geworden. Auch Rozie ist eine gut gelungene Figur und damit hat dieses Buch etwas, was, wie eine andere Freundin von mir einmal feststellte, selten ist: zwei Ermittlerinnen. Nicht nur deshalb kann ich es uneingeschränkt empfehlen und freue mich schon auf den zweiten Band der Reihe.

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Dumbledores Geheimnisse

Gellert Grindelwald wird zwar überall in der magischen Welt gesucht, dennoch gelingt es ihm, immer mehr Anhänger*innen um sich zu scharren. Einer der mächtigsten Zauberer seiner Zeit, Albus Dumbledore, könnte es vermutlich mit ihm aufnehmen - doch Dumbeldore sind durch einen Blutschwur, den Grindelwald und er als junge Männer leisteten, die Hände bzw. der Zauberstab gebunden. Um dennoch etwas zu unternehmen, stellt er ein Team von Hexen und Zauberern um Newt Scamander auf, die durch einen verschachtelten Plan Grindelwalds Fähigkeit in die Zukunft sehen zu können unterwandern sollen. Es läuft jedoch zunächst alles andere als gut, denn Grindelwald schafft es von seinen Verbrechen freigesprochen zu werden, wodurch er sogar als oberster Anführer der Magierwelt kandieren kann. Um diese Wahl zu entscheiden, soll bei einer Zeremonie in Bhutan ein magisches Wesen, das Stärke und Reinheit in Menschen erkennen kann, die Wahl entscheiden. Grindelwald hat dieses Wesen jedoch kurz nach seiner Geburt in seine Hände gebracht und es manipuliert, so dass das Ergebnis der Zeremonie eigentlich schon feststeht. Was der finstere Magier jedoch nicht weiß: Es gibt einen Zwilling seines Wesens, das sich in der Obhut von Newt Scamander gefindet. Und so reisen mehrere Magier und eine New Yorker Bäcker, der hofft seine große Liebe wiederzufinden, mit sechs identischen Koffern nach Bhutan zum Showdown...

Wie auch die anderen Filme der Reihe hat mir dieser sehr gut gefallen und ich kann ihn ohne Bedenken für gemütliche Videoabende auf dem heimischen Sofa empfehlen. Allerdings sehe ich auch zwei Kritikpunkte: Ob Johnny Depp wirklich als Schauspieler nicht mehr tragbar war, möchte ich hier nicht diskutieren. Ich stehe aber dazu, dass ich es absolut nicht leiden kann, wenn Schauspieler mitten in einer Reihe ausgewechselt werden. Und so toll ich Mads Mikkelsen sonst auch finde, der Bruch ist einfach zu groß, sein Grindelwald hat keine Ähnlichkeit mehr mit dem von Johnny Depp. Mein zweiter Kritikpunkt betrifft Unlogik in der Geschichte: Der Blutschwur hindert Grindelwald und Dumbledore gegeneinander vorzugehen - und das ist wirklich nur direkt? Beide können andere dazu anstiften gegen Grindelwald (Newt und sein Team) bzw. Dumbledore (Credence) aktiv zu werden, ohne dass der Schwur aktiv wird? Das ist mir etwas zu billig. Auch seine Auflösung hat mich nicht überzeugt, trotz Dumbledores Erläuterungen. Die Wandlung von Credence fand ich auch nicht glaubhaft geschildert, hier hätte vielleicht mehr Arbeit ins Drehbuch investiert werden sollen.

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Volker Kutscher "Die Akte Vaterland" Gereon Raths vierter Fall

Es läuft alles andere als gut für Gereon Rath: Der Fall eines Auftragsmörders, den er schon einige Zeit bearbeitet, kommt nicht von der Stelle und nun wird auch noch ein Toter im Fahrstuhl von Haus Vaterland, dem bekannten Vergnügungslokal in Berlin gefunden. Rätselhafterweise ist der Mann auch noch ertrunken und mit einem Gift gelähmt worden. Rath vermutet den Täter unter den Angestellten von Haus Vaterland und so schleußt die Kriminalpolizei eine verdeckte Ermittlerin ein: Charlotte Ritter, die nach ihrem Studienjahr in Paris nun als Komissaranwärterin in der Burg am Alex arbeitet. Doch bald zeigt sich, dass der Fall größere Dimensionen hat als zunächst vermutet. Es gibt weitere Opfer, die auf ähnliche Weise getötet wurden. Rath wird nach Ostpreußen beordert, wo in der masurischen Stadt Treuburg vor Jahren Ereignisse ein Drama in Gang setzten, dass nun seinem Höhepunkt entgegenstrebt. Rath, der sich für unpolitisch hält, wird immer mehr mit dem aufstrebenden Nationalsozialismus konfrontiert, der vor allem in Masuren begeisterte Anhänger gefunden hat. Doch auch in Berlin bereiten schwerwiegende Veränderungen den Weg zum Dritten Reich vor...

Auch der vierte Band der Reihe ist wieder ein hervorragend gelungener historischer Krimi. Dieses Mal verschlägt es Rath bei den Ermittlung in den östlichen Teil Deutschlands - wo er deutlich mit der politischen Entwicklung konfrontiert wird, aber irgendwie immer noch die Augen davor verschließt. Dass das nicht möglich ist, zeigen die Ereignisse in Berlin, die während seiner Abwesenheit die Berliner Polizei verändern. Welche Auswirkungen das für ihn persönlich und auch für Charlotte Ritter haben wird, zeigt sich in diesem Buch noch nicht (ich bin aber versucht zu orakeln, dass es welche geben wird). Der Fall selbst hat mir auch sehr gut gefallen, wird hier doch eine wirklich komplexe Rachegeschichte entwickelt, die für mich sehr stimmig war. Ich bin gespannt auf die weiteren Bände der Reihe und versuche mal, diese jetzt zeitnäher zu lesen und nicht wieder so lange Pause zu machen.

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