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Buchstabensalat

Emma Hamm "The deathless one"

Für Prinzessin Jessamine läuft es alles andere als gut: Eine mysteriöse Seuche wütet in ihrem Königreich und alle Bemühungen, sie einzudämmen, scheitern. Notgedrungen lässt sie sich daher überreden, eine Ehe mit dem Herrscher des Nachbarreichs einzugehen - doch ihr neuer Gatte ermordet sie kurz nach der Hochzeitszeremonie. Im Jenseits erweckt sie die Aufmerksamkeit des Totlosen, dem letzten der verschwundenen Götter. Er bringt Jessamine zurück in die Welt der Lebenden, denn nur sie kann ihn ebenfalls aus dem Jenseits befreien. Damit sie das allerdings tut, muss er sie dabei unterstützen, ihr Königreich zurück zu bekommen...

Ich hatte mir irgendwie mehr von dem Buch versprochen und eine deutlich düstere Geschichte erwartet. Zwar hat sich Jessamine als recht selbstbewusste und kluge Frau herausgestellt (Prinzessinnen können in der Fantasy ja auch schon mal sehr anders sein), aber das hat die Geschichte für mich auch nicht gerettet. Ich hatte auch beim Lesen das Gefühl, das nicht wirklich viel passierte - und dann war das Buch auf einmal zu Ende.

2
Durchschnitt: 2 (1 Bewertung)
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SenLinYu "Alchemised"

Helena Marino war einst eine Heilerin im Dienste der Ewigen Flamme, dem Widerstand gegen das Regime der Nekromanten, die ihre Heimat nun beherrschen. Sie wird in die Hände von Kaine Ferron gegeben, dem High Reeve und einem der brutalsten Schergen des Regimes. Dieser soll Helena die letzten Geheimnisse des Widerstands entlocken - doch sie kann sich nicht an die letzten Jahre des Krieges erinnern. Mittels schmerzhafter Methoden versucht Ferron ihre Erinnerungen zurückzurufen, doch seine Versuche scheinen ohne Erfolg. Wer hat Helena ihr Gedächtnis genommen und was genau soll damit verborgen bleiben? Als sie sich schließlich wieder erinnert, wird mehr als eine vermeintliche Gewissheit zerstört und sie muss sowohl ihr Bild von Kaine Ferron hinterfragen als auch ihr Verhältnis zu ihm...

Das Buch ist ja aktuell nahezu in aller Munde. Dauernd finden sich Leute, die davon berichten und sich selbst bei der Lektüre filmten. Um es vorweg zu nehmen: Ich finde das Buch ebenfalls sehr gut und bin durch die mehr als 1200 Seite nahezu gefolgen. Gelangweilt habe ich mich dabei nie. Die Autorin nimmt sich Zeit beim Erzählen, das stimmt, aber ich mag das. Die Welt ist sehr gut durchdacht und die Geschichte hat so einige Elemente, die einen wirklich umhauen. Was ich nicht nachvollziehen kann, sind die vielen Videos von weinenden Leser*innen. Ja, die Figuren müssen durch einige verdammt harte Situationen durch und die Welt an sich ist extrem düster. Ich habe durchaus auch mal nah am Wasser gebaut, wenn ein Buch traurig ist, das kann ich hier aber nicht sagen. Die Welt an sich ist genau, wie ich es mag: Kaum jemand ist nur gut oder nur böse, alle haben vielschichtige Seiten und es gibt auch politische Elemente (wie ich finde) und die Auseinandersetzung mit religiösem Extremismus (ich interpretiere es mal so). Mein einziger Kritikpunkt ist Helena, also die Hauptfigur, die mir manchmal als Einzige zu gut ist, zu nett, zu aufopfernd. Hier hätte ich mir auch mal eine dunklere Nuance bei ihr gewünscht. Alles in allem, kann ich das Buch aber wirklich nur empfehlen.

5
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Derek Landy "Höllennacht in Desolation Hill" (Demon Road 2)

Seitdem sie den Leuchtenden Dämon ausgetrickst hat, ist Amber nicht nur auf der Flucht vor ihren Eltern, sondern auch vor allen seinen Helfershelfer*innen. Die schlimmsten von ihnen, die Höllenhunde, führen schließlich dazu, dass sich Amber und Milo auf den Weg nach Desolation Hill machen, einer Stadt, die der Leuchtende Dämon und seine Helfer*innen nicht betreten können. Ungläubig stellen sie fest, dass dies tatsächlich wahr ist. Doch die Bewohner*innen sind den beiden Reisenden nicht gerade freundlich gesinnt und bald kommen sie hinter das Geheimnis der Stadt, welches weitere Probleme auf die lange Liste setzt, die Milo und Amber mit sich führen...

Ich fand den ersten Band der Reihe ja ziemlich gut, aber dieser zweite hat mich leider etwas enttäuscht zurückgelassen. Das hat sich alles für mich viel zu sehr in die Länge gezogen, die Handlung hatte eigentlich nicht das Potenzial für ein komplettes Buch, wurde dann irgendwie dazu gebracht. Ich fand es dann leider in weiten Stellen langweilig und habe vor allem mit der Hoffnung auf einen besseren Band 3 weitergelesen.

2
Durchschnitt: 2 (1 Bewertung)
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Jennifer Benkau "Fairie Golden Town - Die Prinzessin der Diebe"

Bria O'Toole ist zwar die Tochter der besten Diebin, doch ihre Mutter versucht immer, sie aus allen Gefahren herauszuhalten, so dass sie sich keine Anerkennung unter den anderen Dieb*innen erwerben kann. Sie beschließt daher, ihren ersten großen Coup in einer anderen Stadt zu vollbringen. Liverpool soll es sein, auch bekannt als Fairie Golden Town, die Stadt, in der Menschen und mystische Wesen friedlich miteinander leben nach Jahren des Krieges. Inoffiziell regiert wird die Stadt von einer Gangsterbande, an deren Spitze Samuel Everett steht - und eben dessen Siegelring will Bria stehlen. Doch sie hat nicht damit gerechnet, dass Samuel sich als überaus charmant erweist und sie in der Stadt Freund*innen findet. Während Bria versucht, herauszufinden, was ihr wichtiger ist, nähert sich ein Schiff mit einer gefährlichen Fracht der Stadt und bedroht den fragilen Frieden, der das Zusammenleben bisher ermöglicht hat...

Ich hatte mir etwas anderes unter dem Buch vorgestellt. Interessant hatte ich gefunden, dass es in Liverpool spielt und die Idee mit dem Zusammenleben von Menschen und Fairies. Das kam dann auch ganz gut rüber und auch die politische Komponente der Story fand ich gut, das gibt es ja nicht in jedem Fantasyroman. Die Diebesgeschichte um Bria hat mir aber leider nicht gefallen, ich konnte mit ihr als Hauptfigur irgendwie nicht richtig mitfiebern. Samuel Everett war da schon interessanter, stand aber nicht so im Zentrum. Ich werde zwar Band 2 auf jeden Fall für den Abschluss der Geschichte lesen, bin aber nicht so richtig in Vorfreude darauf.

3
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K.A. Linde "The wren in the holly library"

Kierse ist eine der besten Dieb*innen in New York. Und auch ihren neuen Auftrag scheint sie erfolgreich gemeistert zu haben, doch dann steht sie Graves, dem Besitzer der Villa, gegenüber. Dieser will sie zu ihrer Überraschung jedoch ebenfalls als Diebin engagieren, denn Kierse hat sämtliche seiner magischen Fallen umgangen bzw. deaktiviert (wobei Kierse keine Ahnung hat, wie sie das gemacht haben soll). Graves ist auf der Suche nach einem magischen Gegenstand, der vermutlich ebenfalls von sehr guten magischen Sicherungen geschützt ist. Da ist Kierse die ideale Partnerin für ihn. Ihre Zusammenarbeit führt jedoch dazu, dass Kierse in einen uralten Konflikt hineingezogen wird, der auch vor ihren besten Freund*innen nicht halt macht. Und bald wird ihr immer klarer, dass sie möglicherweise kein so normaler Mensch ist, wie sie immer dachte...

Mir hat das Buch recht gut gefallen, insbesondere die keltischen Elemente darin. Die Autorin schafft eine interessante Urban-Fantasy-Welt, die allerdings noch ein bisschen mehr ausgebaut werden könnte. Ich vermute allerdings mal, dass hier eine Reihe begonnen hat und dies in den weiteren Bänden erfolgen wird. Die Liebesgeschichte zwischen Gravies und Kierse hätte ich nicht unbedingt gebraucht, aber mittlerweile gibt es ja kaum noch Fantasy ohne Romance.

4
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Jasmine Mas "Blood of Hercules"

Eigentlich wollte Alexis sich nur einer Prüfung unterziehen, um an der Universität studieren zu können. Dass dabei herauskommt, dass sie göttliches Blut in sich trägt, war nicht vorgesehen. Und ehe sie sich versehen kann, findet sie sich im Auswahlwettkamp wider, den sie übersteht, ohne wirklich zu wissen, wie das passieren konnte und schließlich in der Hölle der War Academy. Wenn sie die einjährige Ausbildung überlebt, winkt die Unsterblichkeit, die auch die richtigen Götter besitzen. Doch der Weg dahin ist mehr als gefährlich: Ihre Mentoren sind von der offenbar schwachen Halbgöttin alles andere als angetan, ein Teil ihrer Lehrer hasst sie, weil sie die erste Frau seit langem an der Academy ist und ihre Mitschüler verachten sie, weil nicht bekannt ist, zu welchem der Häuser sie gehört. Doch Alex will alles daran setzen, diese mörderische Ausbildung zu überleben, um ihrem Stiefbruder ein besseres Leben zu ermöglichen. Irgendwie gelingt es ihr, eine Aufgabe nach der anderen zu überstehen, auch wenn sie keine besonderen göttlichen Kräfte hat - oder vielleicht doch? Es scheint jemanden an der Academy zu geben, der mehr über sie weiß - und sie ohne ihr Wissen in ein gefährliches Spiel um die Macht unter den olympischen Häusern verwickelt...

Ich hatte irgendwie etwas anderes erwartet - eine Welt inspiriert von der griechischen Mythologie, mit der Dystopie und einer Hauptfigur wie Alexis hatte ich nicht gerechnet. Mir hat beides aber richtig gut gefallen und ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Das Worldbuilding ist sehr gut und innovativ, die Figuren sind faszinierend und alles wird spannend erzählt. Es ist ein bisschen düster und daher nicht unbedingt für Leser*innen, die gerne eine cosy Geschichte mit eindeutigen Figuren haben möchten. Ich bin sehr gespannt auf Band 2, den ich auf jeden Fall lesen werde.

5
Durchschnitt: 5 (1 Bewertung)
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Callie Hart "Quicksilver"

Saeris überlebt als Diebin mehr schlecht als recht, doch mit ihrem letzten Coup hat sie sich übernommen. Sie wird gefangen, vor die Königin gebracht und zum Tode verurteilt - auf der Schwelle zwischen Leben und Tod gelingt ihr jedoch etwas, mit dem niemand gerechnet hat. Sie öffnet ein Quicksilver-Portal und gelangt nach Yvelia, der Heimat der Fae. Diese können jemanden mit Saeris Fähigkeiten dringend gebrauchen, denn nur der Zugang zu anderen Welten und deren Rohstoffen könnte den seit langem andauernden Krieg gegen eine dunkle Macht beenden. Als Saeris Unterstützung bei der Erforschung ihrer alchemistischen Kräfte wird ihr ausgerechnet der mysteriöse Fae-Krieger Kingfisher zugeteilt, der alles andere als begeistert von seiner neuen Aufgabe ist. Saeris will so schnell wie möglich wieder nach Hause und ihren mürrischen Lehrmeister loswerden, doch das Quicksilver zu beherrschen, ist nicht einfach. Und dann entwickelt sich zwischen Kingfisher und ihr auch noch eine immer größere Anziehung...

Auch eines der Bücher, die in letzter Zeit ziemlich gehypt wurden. Ich kann es ein bisschen verstehen, denn es ist durchaus gut. Mir haben die Geschichte und das Worldbuilding sehr gut gefallen, auch die Hauptfiguren sind spannende Charaktere. Ein Highlight ist natürlich der tierische Sidekick, ein Polarfuchs - wobei es noch toller wäre, wenn er sprechen könnte (kommt das vielleicht noch?). Das alles führt zu meiner Bewertung als gutes Buch. Aber so herausragend wie manche getan haben, finde ich es wiederum nicht. Auch das Getue um Kingfisher ist für mich too much - ebenso wie die Liebesgeschichte, wo es schon wieder Schicksalsgefährt*innen gibt. Woher kommt es, dass das auf einmal in gefühlt jedem zweiten Buch vorkommt? Ich verstehe das nicht und das Konzept geht mir auch etwas auf die Nerven. (Auf Band 2 bin ich trotzdem gespannt, das Ende fordert zum Weiterlesen einfach heraus.)

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
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Luzia Pfyl "Frost & Payne - Offene Rechnungen"

Jackson Payne ist verschwunden. Seine Frau vermutet zunächst, dass er sich der Scheidung entziehen will oder wieder auf der - aus ihrer Sicht vergeblichen - Suche nach ihrer verschwundenen Tochter Annabella ist, doch Lydia Frost geht von anderen Hintergründen aus und soll Recht behalten. Tatsächlich hat seine Vergangenheit den Ex-Pinkerton eingeholt, in der er sich einen sehr gefährlichen Gegner gemacht hat. Lydia Frost muss so einiges aufbieten, wenn sie ihren neuen Partner retten will. Und dann ist da immer noch der Fall der mechanischen Kinder. Deren Erschaffer hat in Frost sein verschwundenes Meisterwerk wieder erkannt und will seinen Erfolg unbedingt wiederholen. Doch dafür bräuchte er Frosts Kooperation...

Auch der dritte Band der Reihe ist für mich auf dem gleichen Niveau wie die beiden Vorgänger. Da dies auch die letzte Printfassung ist, werde ich die Reihe nicht weiter verfolgen, auch wenn es noch einige Folgen in rein elektronischer Form zu geben scheint. Mich hat es einfach nicht genug fasziniert, um mich weiter darauf einzulassen.

3
Durchschnitt: 3 (1 Bewertung)
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Luzia Pfyl "Frost & Payne - In den Abgrund"

Für Lydia Frost und Jackson Payne läuft es nicht gut. Zwar hat sie ihr letzter Auftrag auf die Spur des Tagebuchs gebracht, indem ihr Gesuchter seine Experimente dokumentiert hat, doch sind sie gleichzeitig in den Fokus von Scotland Yard geraten. Nur eine königliche Intervention bewahrt sie schließlich vor dem Gefängnis. Währenddessen gehen die Experimente an den Straßenkindern in London weiter. Payne hat mit privaten Problemen zu kämpfen, denn seine Frau will sich von ihm scheiden lassen und Frost wird von ihrer Vergangenheit eingeholt und muss einen Auftrag mit schwerwiegenden Folgen übernehmen, um diese Schatten loszuwerden.

Auch in diesem Band der Reihe ging es mir wie im ersten Buch: Es ist alles ganz nett und sicher auch kein schlechter Krimi, aber ich hatte mir mehr Steampunk und mehr Worldbuilding erhofft, das fehlt mir beides weiterhin. Die Hauptfiguren sind durchaus interessant, teilweise habe ich aber das Gefühl, hier werden zu viele unterschiedliche Handlungsstränge vermischt - bspw. geht es bei der Sache mit Paynes verschwundener Tochter gar nicht mehr weiter.

3
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Alex Aster "Lightlark"

Niemand weiß mehr, was geschehen ist, aber etwas hat einen Fluch über alle sechs Völker gebracht. Alle hundert Jahre treffen sich seitdem die Herrscher*innen auf der Insel Lightlark zum Centenial, einem Wettbewerb, der den Fluch brechen soll. Dafür müssen sie aber zusammenarbeiten - und eine*r von ihnen muss sterben. Isla Crown ist die junge Herrscherin des Wildvolks und sie will alles daran setzen, dass dieses Centenial endlich die Flüche bricht, denn ihr Volk stirbt und wenn sie nicht erfolgreich ist, wird es keinen weiteren Versuch geben. Was jedoch niemand ihrer Mitstreiter*innen wissen darf: Isla ist eine Herrscherin ohne Magie und ohne die besonderen Kräfte ihres Volkes. Sollte dies herauskommen, wird sie vermutlich die naheliegendste Kandidatin werden, die sterben soll...

Um das Buch wurde ziemlich viel Wirbel gemacht, war mein Eindruck. Die einen haben es unglaublich gelobt, die anderen fanden es super schlecht. Ich kann weder die eine noch die andere Seite verstehen. Ich finde, es ist gute Fantasy mit einem durchdachten Worldbuilding und einer gut konstruierten Welt. Die Sache mit den Flüchen und dem Wettbewerb der Herrscher*innen hat mir ebenfalls gut gefallen, das ist mal Games-and-Trials in einer etwas anderen Variante. Isla ist als Figur ganz sympathisch, manchmal aber auch etwas anstregend. Ich habe mich jedenfalls gut unterhalten gefühlt und lese die Reihe auf jeden Fall weiter.

4
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