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Robert Jackson Bennett "The tainted cup"

Dinios Kol ist ein Gravierer, künstlich dazu verändert sich alles merken zu können, was er wahrnimmt. Er wird als Gehilfe der ebenso genialen wie seltsamen Ermittlerin Ana Dolabra zugeteilt. Nach der Aufdeckung kleinerer Delikte werden sie zu einem Mord gerufen: ein hochrangiger Soldat ist auf dem Anwesen einer mächtigen Adelsfamilie ermordet worden - auf eine sehr ungewöhnliche Weise. Bald kommen weitere Todesopfer hinzu, die auf die selbe Weise getötet werden. Ada und Dinios finden bald Verbindungen zwischen den Toten und auch das Motiv scheint bald festzustehen: Rache für einstiges Unrecht. Doch den oder die Täter*in zu fassen, wird zu einem Katz-und-Maus-Spiel, in dem mehr als hochrangige Person des Imperiums eine Rolle zu spielen scheinen und Ana und Dinios müssen verdammt vorsichtig sein, wenn sie nicht die nächsten Opfer werden wollen...

Ich bin durch eine Buchbloggerin auf das Buch aufmerksam gemacht worden und hätte es sonst vielleicht gar nicht auf dem Schirm gehabt - was wirklich schade gewesen wäre. Hier wird ein erstklassiger Fantasykrimi erzählt, mit einer tollen, bis ins Detail durchdachten Welt sowie einen echt spannenden Kriminalfall. Die beiden Hauptfiguren haben mir sehr gut gefallen, insbesondere Ana erinnert an so mach verschrobenen genialen Detektiv, wie wir ihn aus der klassischen Krimiliteratur kennen. Ich bin sehr gespannt auf den schon angekündigten zweiten Band und hoffe auf eine durchaus längere Reihe.

5
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Katie Kento "Hotel Ambrosia"

Das Hotel Ambrosia hat einen schlechten Ruf - seit dem Bau wird es mit Kriminalität, dem Verschwinden von Menschen und sogar Mord in Verbindung gebracht. Robyn wohnt genau gegenüber von dem Hotel. Aufgrund einer Erkrankung kann sie die Wohnung nicht verlassen, in der sie zusammen mit ihrer Großtante lebt. Sie ist großer Fan von True-Crime und hat nahezu alles über das Hotel recherchiert, was es zu wissen. Eines Tages muss sie mit Schrecken beobachten, wie ihre Online-Freundin aus Frankreich, die offenbar überraschend in die Stadt kam, in das Hotel eincheckt und kurze Zeit später in ihrem Zimmer betäubt wird und verschwindet. Robyns Möglichkeiten für Ermittlungen sind im Gegensatz zu ihrem scharfen Verstand eingeschränkt und so rekrutiert sie AJ, einen obdachlosen Jugendlichen, als ihren Helfer vor Ort. Gemeinsam kommen die beiden Jugendlichen einem weiteren Geheimnis des Ambrosia auf die Spur, das weitaus umfassender ist, als es selbst Robyn sich jemals ausgemalt hätte...

Das Buch ist gut geschriebener, spannender Krimi für junge Erwachsene. Das Setting erinnert bewusst an Hitchcocks Film "Das Fenster zum Hofe", allerdings mit deutlich aktuelleren Bezügen. Mir haben die beiden Hauptfiguren sehr gut gefallen, es machte Spaß mit ihnen zu ermitteln und mitzufiebern. Nur die Auflösung des Falles am Ende war mir dann doch etwas too much - nicht, dass es unlogisch gewesen wäre, aber das, was da alles dahinter steckte, war einfach zu bombastisch. Manchmal ist weniger dann eben doch mehr bzw. besser.

3
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A.S. Webb "Daughter of Chaos - Die Lüge der Götter"

Danae wächst als Fischerstochter auf Naxos auf und ist nicht ganz das Kind, das sich ihre Eltern gewünscht haben. Sie ist eigensinnig, wild und möchte lieber kämpfen lernen als einen Ehemann zu finden. Ihre Schwester ist das genaue Gegenteil, doch das rettet sie auch nicht, als sie nach der jährlichen Opferzeremonie erst verschwindet und dann schwanger zurückkommt. Die Familie wird von nun an im Dorf geächtet und kommt kaum noch über die Runden. Als der kleine Sohn ihrer Schwester von den Verlorenen entführt wird, nimmt sich diese vor Verzweiflung das Leben. Danaes Mutter ist überzeugt, dass Danae Schuld an den Vorkommnissen ist und will sie töten. Ihr Vater kann sie in letzter Minute retten und schickt sie nach Delphi zum Orakel. Dort erfährt Danae, dass sie die letzte Tochter sein soll, jene Frau, die das Ende der olympischen Gottheiten einläuten wird. Um mehr über ihre Bestimmung zu erfahren, macht sich Danae auf, den Titanen Prometheus im Kaukasus zu finden und schließt sich dem Halbgott Herakles an, der gemeinsam mit Jason und seinen Argonauten das goldene Fließ an sich bringen will. Es wird der Beginn einer abenteuerlichen Reise...

Mir hatte vor die Idee mit dem Kampf gegen die Götter im Klappentext gefallen, daher hatte ich mir das Buch gekauft. Das kommt allerdings in diesem, offensichtlich ersten, Band der Reihe noch nicht wirklich vor. Einzelne Gött*innen erscheinen hin und wieder, aber es bleibt eher bei kurzen Zusammentreffen. Dennoch fand ich es klasse, wie viele Figuren und Elemente aus griechischen Mythen und Sagen in der Handlung mitspielen, teilweise in sehr interessanter Neuinterpretation. Danae ist eine ungewöhnliche, weil selbstbewusste und starke, junge Frau und eckt als solche in ihrer Umgebung immer wieder an. Trotzdem ist sie mir nicht so richtig sympathisch geworden als Hauptfigur, aber vielleicht tut sich da ja noch was im Fortgang der Reihe. Das Buch war ein guter Einstieg und ich bin auf jeden Fall gespannt auf die Fortsetzung.

3
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Star Trek Beyond

Die Enterprise befindet sich auf ihrer fünfjährigen Mission zur Erforschung bisher unentdeckter Welten. Nachdem die Übergabe eines Friedensgeschenks komplett schiefgelaufen ist, befindet sich Captain Kirk in einem Tief. Er deckt darüber nach sein Leben zu verändern und bewirbt sich als stellvertretender Kommandant auf der Raumstation Yorktown. Gerade, als sich die Enterprise genau dort befindet, wird ein beschädigtes Schiff geborgen. Dessen Kapitänin bittet um Hilfe für ihre Crew, die auf einem Planeten hinter einem Sternennebel gestrandet ist. Die Enterprise übernimmt die Hilfsmission, doch diese erweist sich als Falle. Kaum am Planeten angekommen, werden sie angegriffen, das Schiff schwer beschädigt und Mannschaft auseinandergerissen. Nach und nach erkennen die verschiedenen Teams, dass sie bewusst herbei gelockt wurden, denn Krall, der Anführer ihrer Angreifer, ist auf der Suche nach einem Artefakt, dass sich an Bord der Enterprise befindet. Er braucht dieses für eine Plan, der nicht nur die Yorktown, sondern die gesamte Föderation in Gefahr bringt und damit liegt es mal wieder an Kirk und seiner Crew alle zu retten...

Dies ist der dritte und letzte der neueren Star Trek-Filme um die Original-Figuren. Ich find ihn wie die anderen beiden nicht schlecht - mir gefallen, wie schon geschrieben, die neuen Interpretationen der klassischen Charaktere ganz gut, allerdings hat mich auch dieser Film nicht wirklich umgehauen. Ehrlich gesagt halte ich ihn sogar für den schwächsten in der Reihe, da er ein Logikproblem hat: Woher wusste Krall, dass sich das Artefakt, das er braucht, an Bord der Enterprise befindet? War das einfach nur Glück? Wollte er so lange Schiffe anlocken, bis das richtige auftaucht bzw. ihm jemand dort sagen, wo das Artefakt ist? Nee, sorry, das ist mir zu herbeigezocken für eine gute Story. Gefallen hat mir hingegen erneut Scotty, aus dem Ingenieur haben sie wirklich eine coole Figur gemacht (nur über die Anrede "Schätzchen" müsste man nochmal reden :-) ).

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V.E. Schwab "Gallant - Im Garten der Schatten"

Olivia Prior lebt im Waisenhaus, seit dem sie sich erinnern kann. Dass sie nicht sprechen kann, macht ihr das Leben dort nicht gerade einfacher - ebenso wenig wie die Tatsache, dass sie Geister sieht. Dann kommt eines Tages ein Brief ihres Onkels an, der sie nach Gallant, den Stammsitz der Familie ihrer Mutter, einlädt. Olivia ist froh dem Waisenhaus zu entkommen, doch in Gallant sind alle überrascht von ihrer Ankunft. Ihr Onkel ist schon vor einiger Zeit verstorben und ihr Cousin möchte am liebsten, dass sie das Anwesen schnell wieder verlässt. Nach und nach erfährt Olivia, dass ihrer Familie eine besondere Rolle zukommt - die Wächter zum Reich der Schatten, dessen Portal sich im Garten von Gallant befindet. Doch die Aufgabe fordert hohe Preise von den Priors und es scheint so, als würde der Herr immer stärker versuchen, sein Reich zu verlassen...

Ich hatte von einigen gehört, dass sie das Buch als gruselig bezeichnet haben - dem kann ich mich nicht so wirklich anschließen. Es ist eine düstere Geschichte und es kommen Geister und andere rätselhafte Wesen darin vor, aber so richtig gegruselt habe ich mich beim Lesen nicht. Das Buch ist nette und kurzweilige Unterhaltung sowie schön gestaltet, aber leider nicht das Beste, was ich bisher von der Autorin gelesen habe. Schwab kann sehr gut mit Sprache umgehen und toll erzählen, das merkt man auch hier wieder. Leider bleibt es aber von der Handlung her für mich bei einem durchschnittlichen Buch.

3
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Uketsu "Hen Na E - Seltsame Bilder"

Ein junger Student wird von einem Kommilitonen auf einen mysteriösen Blog aufmerksam gemacht. Darin berichtet ein junger Mann über sein Leben - eigentlich nur alltägliches, bis auf den Tod seiner Frau und einige Zeit später rätselhafte Zeichnungen der Verstorbenen. Offenbar haben ihm diese Bilder etwas mitgeteilt, doch der Autor des Blogs ist ebenfalls tot. Der Student will herausfinden, was sich hinter diesem Rätsel verbirgt - und sticht in ein Wespennest aus tödlicher Liebe und Verstrickungen, die nicht nur ein Opfer gefordert haben...

Ich bin wirklich begeistert von den Büchern des Autors. Auch hier wird wieder eine spannende Krimalgeschichte mit Bildern unterstützt, die zur Aufklärung beitragen. Es ist faszinierend, wie gelungen dieses Zusammenspiel funktioniert. Erneut war auch der Fall an sich sehr gut konstruiert, auf die Auflösung wäre ich nicht selbst gekommen - zu sehen, wie sich die einzelnen Bestandteile der Erzählung zusammenfügten war wirklich gut. Schade nur, dass die Bücher des Autors immer so kurz sind, aber vielleicht macht auch das gerade ihren Reiz aus.

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Uketsu "Hen Na Ie - Das seltsame Haus"

Einem Journalisten, der sich auf Okkultismus spezialisiert hat, wird der Grundriss eines Hauses zugespielt. Zunächst kann er nichts Interessantes daran erkennen, doch die Gespräche mit einem befreundeten Architekten führen ihn auf die Spur eines mörderischen Ehepaares und einer perfiden familiären Tradition.

Das Buch ist unglaublich toll, dieses Zusammenspiel zwischen den Bildern und der Handlung sehr gut gelungen. Es ist erstaunlich, was einem selbst zunächst auf den Grundrissen entgeht und was sich dann dahinter verbirgt. Die Handlung selbst ist gut konstruiert und zumindest für mich war die Auflösung überraschend aber schlüssig.

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Merissa Meyer "Cursed"

Serilda ist weiterhin eine Gefangene des Erlkönigs. Er erpresst sie und bedroht die Kindergruppe, der sie immer Geschichten erzählt hat und die nun als Geister in seinem Schloss leben müssen. Er zwingt Serilda ihn zu heiraten und gibt ihr ungeborenes Baby als seines aus. Gleichzeitig machen er und seine Leute weiterhin Jagd auf mythische Geschöpfe, wobei Serilda mit Entsetzen feststellen muss, dass sie ihm ungewollt in ihren Geschichten deren Aufenthaltsorte verrät. Doch es wird noch schlimmer, als sie erkennen muss, was der Erlkönig wirklich vor hat: Er will die Götter selbst gefangen nehmen, um in der Endlosmondnacht einen Wunsch aussprechen zu können. Serilda ist klar, dass dieser nicht gut für die Menschen ausgehen kann, daher versuchen sie und Gilt weiterhin alles, um den Plan zu verhindern...

Ich hatte den ersten Band der Reihe ganz gerne gelesen und mich daher auf die Fortsetzung der Geschichte gefreut. Leider hat mir diese nicht mehr ganz so gut gefallen und ich habe mich teilweise gezwungen, das Buch weiter zu lesen. Mit Serilda bin ich bis zum Ende als Hauptfigur einfach nicht richtig warmgeworden, mit ihr mitfiebern konnte ich leider so überhaupt nicht. Und dann wird es selbst für ein so gut erzähltes Buch wie dieses schwierig, dass ich Leserin Spaß daran habe. 

3
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Catherine Cowles "Fragile - Niemand kennt Dich so wie ich"

Rhodes hat als Teenager als einzige ihrer Familie einen Brand überlebt, bei dem ihre gesamte Familie gestorben ist. Zwar hatte sie Glück und kam als Pflegekind in die Familie ihrer besten Freundin, aber das Trauma wirkte lange nach. Nun will sie sich diesem stellen und das Haus ihrer Familie renovieren lassen und wieder dort einziehen. Doch es scheint, als sei ihr jemand von damals gefolgt. Jemand, der es nicht erträgt, dass sie überlebt hat und nun alles daran setzt, dass sich dies ändert. Könnte Anson Hunt, der Brandsanierungsexperte der Baufirma ihres Bruders etwas damit zu tun haben? Anson weiß mehr als er vorgibt, insbesondere über die Psyche von Verbrechern. Und er scheint ebenfalls auf der Flucht vor den Dämonen seiner Vergangenheit zu sein...

Ich hatte mir anhand des Klappentexts etwas Anderes unter dem Buch vorgestellt, deutlich mehr in Richtung Thriller, eventuell sogar mit einem Serienkiller. Das kommt zwar auch vor, aber deutlich mehr am Rande. Leider ist das Buch stattdessen auf die Liebesgeschichte von Rhodes und Anson fixiert und bietet mehrere explizite Sexszenen auf. Beides an sich nicht automatisch etwas Negatives, aber leider ist Romance nicht so mein Genre, weshalb ich einfach die falsche Zielgruppe für das Buch war. Wer auf solche Geschichten steht, dem*der sollte dieses Buch aber vermutlich gut gefallen.

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Sarah Pearse "Das Retreat"

Ein neuer Fall für Detective Inspector Elin Warner: Auf Cary Island, der Insel, auf der ihr Lebensgefährte das Gebäude für das neue Wellness-Hotel entworfen hat, wurde eine Leiche gefunden. Der Ort ist berüchtigt, vor Jahren tötete ein Serienkiller mehrere Jugendliche. Ist der Fluch der Insel zurückgekehrt? Elin will nicht daran glauben und beginnt mit ihren Ermittlungen. Doch als ein weiterer Mord geschieht, mehren sich die Stimmen, die an die Vergangenheit erinnern. Doch der Täter von einst wurde gefasst und sitzt im Gefängnis. Was jedoch, wenn die Polizei damals den Falschen festgenommen hat?

Ich hatte den ersten Band der Reihe ganz nett gefunden und war daher gespannt wie des mit der Figur der Ermittlerin weitergeht. Auch dieser Fall ist gut konstruiert und hat eine überraschende, aber logische Auflösung. Nur die Spannung ist für mich beim Lesen nicht so stark gewesen wie beim ersten Band, was vermutlich am Setting liegt (das eingeschneite Hotel hatte da etwas deutlich beengenderes als die Insel). Insgesamt war das Buch unterhaltsam und ein guter Thriller, hat mich aber nicht umgehauen.

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