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Buchstabensalat

R.F. Kuang "Babel"

Der junge Robin hat als einziger seiner Familie einen Cholera-Ausbruch in der chinesischen Stadt Kanton überlebt. Sein Retter ist ein englischer Professor namens Lovell, der ihm anbietet, ihn mit nach England zu nehmen und als sein Vormund zu agieren. Da Robins Chancen in der Heimat nicht gut sind, nimmt er das Angebot an, wird zu Robin Swift und unterwirft sich Lovells rigiden Ausbildungsmethoden. Denn Robins Sprachkenntnisse sind gefragt. Das britische Empire dominiert das Silberwerken, die Erstellung von Silberbaren, die mit den richtigen Worten in zwei Sprachen versehen, schiere Wunder bewirken können. Robins Kenntnisse des Kantonesischen und des Mandarin sowie die Tatsache, dass er fließend Englisch spricht, machen ihn zu einem begehrten Auszubildenden. Jahre später tritt er sein Studium in Oxford an, wo er zum Übersetzer ausgebildet werden soll. Robin findet neue und enge Freunde, hat Spaß am Unterricht, doch bald muss er auch die Wahrheit erkennen: Das System des Silberwerkens beutet die britischen Kolonien brutal aus, Ziel ist vor allem den Status Quo zu erhalten. Robin kommen Zweifel, ob er dieses System wirklich durch seine Fähigkeiten unterstützen will...

Ein ungewöhnliches und unglaublich tolles Buch. Erzählt wird eine Art fantastischer Historien-Roman, mit deutlichen Anleihen an die reale Geschichte, aber auch Abwandlungen und eben dem fantastischen Element des Silberwirkens. Die Charaktere sind toll gezeichnet und verdienen ihre Namen, weil sie wirkliche Tiefe haben und sich für Leser*innen als interessant herausstellen. Sehr häufig geht es in dem Buch um die Macht der Sprache, allerdings wird das so gut in die Geschichte integriert, dass nie der Eindruck entsteht, hier ein verhindertes Sachbuch zu lesen. Schließlich und nicht zuletzt werden Themen wie Rassismus und Kolonialismus aufgegriffen - mit einer sehr deutlichen Konnotation. Ich kann Babel schlichtweg nur empfehlen und würde mich freuen, wenn auch andere Bücher der Autorin ins Deutsche übersetzt werden.

5
Durchschnitt: 5 (1 Bewertung)
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Lara Elena Donnelly "Amberlough - Stadt der Sünde"

Amberlough ist die Hauptstadt des gleichnamigen Reiches aus dem Gidda-Bund und vor allem für sein sehr liberales Klima bekannt: Seien es Drogen, freizügige Auftritte auf den Bühnen der Stadt oder die Akzeptanz unterschiedlichster Beziehungsformen - in Amberlough ist all dies Alltag. Doch dem gegenüber steht die allgegenwärtige Korruption, die von vielen Bewohner*innen kritisch gesehen wird. Aristide Makricosta ist Conferencier in einem der bekanntesten Nachtklubs der Stadt und zugleich einer der bekanntesten Schmuggler der Stadt. Cordelia Lehane arbeitet als Burlesque-Tänzerin im gleichen Nachtklub und verdient sich mit kleinen Schmuggel-Dienst Geld dazu, um über die Runden zu kommen. Cyril DePaul arbeitet für den Geheimdienst der Stadt und ist in einer (von seinen Vorgesetzten ungern gesehenen) Beziehung mit Aristide. Als Cyril Einsatz im benachbarten Ausland schiefgeht, setzt dies eine Katastrophe für die gesamte Stadt in Gang. Um sein Leben zu retten, willigt er ein, der One State Party auch in Amberlough an die Macht zu verhelfen. Die Onesies wollen nicht nur die Korruption in Amberlough eindämmen, auch der dort herrschende liberale Lebensstil ist ihnen ein Dorn im Auge. Und so muss Cyril irgendwie versuchen, sein eigenes Leben zu retten, indem er dem Feind gibt, was dieser will - und gleichzeitig die Menschen vor den potenziellen neuen Machthabern retten, die er liebt...

Der Klappentext und auch der Titel hatten mich zunächst gar nicht für das Buch begeistert, erst der Hinweis, dass hier quasi die Weimarer Republik in ein Fantasy-Setting gegossen worden sei, hat mich dann doch zum Kauf animiert. Das mit der Fantasy möchte ich jetzt mal mit einem Fragezeichen im Raum stehen lassen - denn die entsprechenden Elemente kamen wir dann doch deutlich zu kurz. Was aber auf jeden Fall passt, ist die Parallele zur Weimarer Republik, denn daran erinnert das Setting schon stark. Um in die Welt hineinzufinden, hat bei mir etwas gedauert - und ich fand die Lektüre daher zunächst auch sperrig. Ab etwa der Mitte lösten sich dann aber die grundlegenden Fragen und damit setzte bei mir auch der Leseflow ein und ich konnte das Buch genießen. Alles in allem hat es mir gut gefallen und ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
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Alexey Pehov "Das Siegel von Rapgar"

In Rapgar geht ein Mörder um: Der Düsterschlächter tötet auf äußerst brutale Weise und die Polizei scheint keine Spur zu haben. Till er'Cartya, letzter Nachfahre einer Familie von Luxern (Menschen mit besonderen Fähigkeiten) gerät ungewollt in die Ermittlungen. Nachdem er fälschlicherweise beschuldigt wurde, den Schwiegersohn des Stadtfürsten erstochen zu haben, ist er es kürzlich aus dem Gefängnis entlassen worden. Einige Polizisten wollen immer noch nicht an seine Unschuld glauben und würden ihn nur zu gerne als Düsterschlächter überführen. Die zufällige Bekanntschaft mit der rätselhaften Erin während einer Zugfahrt verstrickt Till in weitere mysteriöse Ereignisse. Seine Ermittlungen führen ihn schließlich auf die Spur einer Verschwörung, die ganz Rapgar bedroht...

Ich mag den Autor ja für die abwechslungsreichen und interessanten Welten, die er erschafft sowie für seinen Humor, der sich meist durch die Ich-Erzähler seiner Bücher manifestiert. In diesem Buch kommt mir der Humor etwas weniger deutlich heraus als in den anderen Büchern, die ich bisher von ihm gelesen habe - auch wenn es natürlich wieder einige entsprechende Elemente gibt. Die Welt ist wie immer toll entwickelt und alle die Beschreibungen der vielen Wesen, die in Rapgar leben, hat mich völlig fasziniert und hätte für mich ein eigenes Buch fühlen können. Diese detaillierten Schilderungen scheinen jedoch die Handlung in den Hintergrund zu drängen, denn hier ist mir irgendwie zu wenig passiert und auch die Hauptfigur bleibt mir etwas zu blass.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
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V.E. Schwab "Vicious"

Victor Vale und Eli Cardale sind zwei begabte Studenten einer Elite-Universität. Doch Elis Forschungsidee für seine Abschlussarbeit, die sich mit der Schaffung von EOs beschäftigen soll, Extra-Ordinären - also Menschen mit besonderen Fähigkeiten, wird beider Leben für immer verändern. Denn ihre Versuche führen dazu, dass Eli außergewöhnliche Heilungskräfte entwickelt, nicht mehr altert und nun nahezu unsterblich ist, während Victor den Schmerz lenken kann, ihn anderen Menschen entzieht oder gezielt zufügt. Doch ein Unglück, dass bei der Erweckung von Victors Kräften passierte, führt dazu, dass er im Gefängnis landete, während Eli meinte, in göttlicher Mission unterwegs zu sein und die Welt von den anderen EOs, die er für gefährlich und als Gegensätze zu Gottes Schöpfungsidee betrachtet, zu säubern. Als es Victor schließlich gelingt, aus dem Gefängnis auszubrechen, plant er seine Rache an Eli, der sich mittlerweile als Eli Ever sogar mit der Polizei verbündet hat. Die zufällige Bekanntschaft mit der jungen Sidney und ihrer besonderen Fähigkeit liefert Victor schließlich eine interessante Komponente für seinen Plan - und auch Sidney hat noch eine Rechnung mit Eli offen...

Diese Buch wirft ein anderes Licht auf Superheld*innen: Sie sind hier nicht die positiven Charaktere, sondern eigentlich beide unsympathisch. Eli Ever, der sich anmaßt Gott zu spielen und über Leben und Tod anderer Menschen zu entscheiden, und auf der anderen Seite Victor Vale, der nur auf Rache aus ist und nicht reflektiert, dass er einst eine Kommilitonin tötete (wenn auch nicht absichtlich). Gerade das macht dieses Buch aber so faszinierend. Hinzu kommt noch die sehr eigensinnige Erklärung dafür, wie Menschen zu EOs werden - und dass sie im Gegensatz dafür immer auch etwas verlieren.  Die eigentliche Heldin scheint meiner Ansicht nach Sidney zu sein, ich bin mal gespannt, ob sich das im zweiten Band bestätigt.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
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Larry Correia "Monster zähmen leicht gemacht"

Bei dem Angriff des Nachtmahrs in Las Vegas wurden viele Monsterjäger getötet bzw. gelten bis heute als vermisst. Nun mehren sich die Hinweise, dass einige von ihnen doch noch am Leben sein könnten, allerdings in einer anderen Dimension feststecken. Diese ist ausgerechnet die Heimat einer weiteren Bedrohung, die das Ende der Welt auslösen könnte, wenn Owen Pitt sich ihr nicht entgegenstellt. Der hat ohnehin noch ein schlechtes Gewissen, weil er Männer in Las Vegas zurücklassen musste und stürzt sich daher in die Vorbereitungen der Rettungsmission. Diese ist alles andere als ein Spaziergang, denn der Zugang zu der anderen Dimension liegt ausgerechnet in einer als Stadt der Monster verschriehenen Region. Und offebar wird Pitt auf sich alleine gestellt sein, denn nur er, der Auserwählte, kann den Übergang vornehmen. Pitt ist jedoch auch unter diesen Bedingungen nicht bereit aufzugeben und setzt auf seine Lieblingswaffe Graus als Unterstützung...

Das hier scheint der letzte Band der Reihe zu sein - zumindest auf Deutsch. Ob der Autor auch auf Englisch keine Lust mehr hatte weiterzuschreiben, kann ich nicht sagen - und mir liegt auch nicht so an weiteren Bänden, dass ich das jetzt recherchieren möchte. Das Ende des Buches ließe jedenfalls eine Fortsetzung zu, ich habe aber irgendwie genug von Owen Pitt und Monsterhunter International, der Witz der ersten Bücher ist mir verloren gegangen und ohne diesen hat mir die Handlung schon in den letzten Bänden nicht mehr so viel gegeben. Wer bis hierhin durchgehalten hat, sollte diesen Band zum Abschluss auch noch lesen - ich würde aber niemanden empfehlen mit der Reihe zu starten, da die Qualität der Bände nach den ersten beiden deutlich nachließ (oder es war die Zeit, die bei mir zwischen der Lektüre lag und mich das anders hat wahrnehmen lassen).

3
Durchschnitt: 3 (1 Bewertung)
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Bella Mackie "How to kill your family"

Grace Bernard sitzt im Gefängnis, weil sie die Verlobte ihres besten Freundes vom Balkon gestoßen haben soll, woraufhin diese starb. Grace beharrt darauf, unschuldig zu sein - und ist es in diesem Fall tatsächlich. Was jedoch niemand weiß: Sie ist eine sechsfache Mörderin. Um sich an ihrem Vater zu rächen, der sich nie um sie oder ihre Mutter gekümmert hat, obwohl er steinreich ist, hat sie einen perfiden Plan zur Auslöschung der gesamten Familie entsonnen. In ihrem Tagebuch beschreibt sie, wie sie sich, angefangen bei ihren Großelternbis hin zu ihrer Halbschwester, durch die Familie mordete. Doch jetzt kurz vor dem Ziel (ihrem Vater) sitzt sie im Gefängnis fest. Soll das wirklich das Ende ihrer Rachepläne gewesen sein?

Ich bin durch einen Newsletter auf das Buch aufmerksam geworden und es hatte interessant geklungen, also habe ich ihm eine Chance gegeben. Nach der Lektüre bin ich etwas ambivalent: Einerseits ist Grace stellenweise sehr zynisch und böse, ihr Racheplan perfide - das hat mir gut gefallen. Dann ist sie aber nicht böse genug, als Leser*in kann irgendwie nachvollzogen werden, warum sie sich rächen will und nett war ihre Familie ja nun wirklich nicht. Die Figur der Grace ist darüber hinaus in sich selbst nicht stimmig: Auf der einen Seite sehr intelligent, dann wieder sehr naiv - eine unabhängige Frau, die aber dann wieder völlig an ihrem Jugendfreund hängt, ohne dies zu bemerken. Zusammengefasst: Ich hatte mir mehr von dem Buch versprochen.

3
Durchschnitt: 3 (1 Bewertung)
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J.M. Miro "Ganz gewöhnliche Monster"

Schottland 1882: Das Cairndale Institut ist ein Ort für Menschen mit besonderen Fähigkeiten, die sogenannten Talente. Dr. Henry Berghast schickt seine Mitarbeiter*innen durch die gesamte Welt, um Kinder mit Talenten zu finden und in sein Institut zu bringen. Hier können sie die Schule besuchen und werden im Umgang mit ihren besonderen Fähigkeiten unterstützt. Doch das Institut ist nicht nur ein Ausbildungsort: Es sichert den Übergang zwischen der Welt der Lebenden und jener der Toten. Vor einigen Jahren jedoch hat eine mächtige dunkle Kreatur, die Drughr, einen Weg gefunden zumindest teilweise in die Welt der Menschen zu gelangen. Sie zog Jacob Marber, einen Staublenker, auf ihre Seite, der seitdem gegen das Institut arbeitet. Besonderes Interesse scheint er an einem Kind zu haben, das gerade nach Cairndale gebracht wird: dem kleinen Marlowe, dessen Haut blau leuchten kann. Doch Marlowe kann viel mehr als nur das und bald müssen er und seine Freund*innen erkennen, dass die Rollen von Gut und Böse nicht so eindeutig verteilt sind, wie sie zunächst dachten...

Ich hatte länger überlegt, ob ich mir dieses Buch tatsächlich kaufen soll, den Ausschlag hat dann gegeben, dass die Geschichte in Schottland und im 19. Jahrhundert spielt, also viktorianischen Charme hat. Ich muss gestehen, ich hätte nicht so lange überlegen sollen. Erzählt wird eine spannende Geschichte mit interessanten Figuren und einer innovativen und gut ausgedachten Welt. Es gibt ein paar überraschende Wendungen und am Ende ist der Bösewicht - naja, nicht ganz so böse, und der vermeintliche Retter der Kinder hat überraschende, andere Motive. Das Buch lässt eine Fortsetzung offen - ich weiß allerdings nicht, ob es diese wirklich braucht oder das offene Ende nicht einfach bestehen kann.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
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C.C. Benison "Tod im Buckingham Palast" (Ihre Majestät ermittelt)

Jane Bee hat ihre Heimat Kanada verlassen, um durch Europa zu reisen, bevor sie sich entscheidet, wie es mit ihrem Studium und dem Leben insgesamt weitergeht. Da ihr das Geld ausgegangen ist, strandet sie bei einer Tante in England und erlangt eher zufällig einen Job als Hausmädchen im Buckingham Palast. Hier hat sie sich schnell mit Robin Tukes angefreundet, der ebenfalls aus Kanada stammt. Jane ist daher entsetzt, als sie von seinem Tod erfährt. Robin galt als depressiv, doch irgendwie will sie nicht an die Selbstmordtheorie glauben. Ihre Majestät, Queen Elizabeth II, übrigens auch nicht. Und so wird Jane plötzlich zur Ermittlerin, die ihre Ergebnisse mit der Monarchin teilt und gemeinsam die nächsten Schritte plant. Dabei stellt sich Jane recht gut an und kommt bald einigen Geheimnissen auf die Spur...

Ich hatte mir das Buch gekauft, weil ich von einem anderen Autor einen Krimi gelesen hatte, in dem ebenfalls die Queen ermittelte und der mir recht gut gefallen hatte. Das Buch hier ist leider anders und nicht so gut. Zunächst finde ich, dass nicht die Queen ermittelt, sondern Jane. Die Queen lässt sich berichten und das war es dann. In der anderen Reihe ermittelt sie natürlich auch nicht selber im klassischen Sinne, aber dort wird deutlicher, dass sie Schlüsse zieht und Ideen hat sowie ihre Mitarbeitenden gezielt zu bestimmten Ermittlungsschritten anleitet. Das fehlt hier leider völlig ebenso wie der dortige britische Humor. Dieses Buch ist ein recht behäbiger Krimi, der sich zwar gut liest, aber abseits vom Setting des Buckingham Palast Durchschnittskost ist. Außerdem hat das Buch in der Auflösung einen Logikfehler. Ich hoffe, ich spoilere hier nicht, aber warum soll sich jemand Sorgen machen, dass ihr Kind eine Krankheit vererbt bekommen haben könnte, wenn sie genau weiß, dass die Person mit der Krankheit nicht der Vater des Kindes ist, sondern mit ihrer Zustimmung nur so getan hat als ob?

2
Durchschnitt: 2 (1 Bewertung)
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Brandon Sanderson "Der Rhythmus des Krieges" (Sturmlichtchroniken 7)

Der Kampf der Menschen gegen die Parschendi auf Roschar geht weiter. Um einen General der herdazianischen Armee auf ihre Seite zu bringen, wird Kaladins Heimartort Herdstein mit allen Bewohner*innen und den vielen Geflüchteten - unter ihnen der als Marder bekannte General - evakuiert. Dabei kämpft Kaladin gegen einen der Verschmolzenen, der über einen Gegenstand zu verfügen scheint, der ihm seine besonderen Kräfte nimmt. Nur mit Mühe übersteht Kaladin die Begegnung, ist danach jedoch psychisch so am Ende, dass Dalinar Kholin ihn vom Kriegsdienst entbindet, obwohl die Vorbereitungen zu einem wichtigen Angriff laufen. Shalan und Adolin reisen erneut nach Schadesmar, um die Ehrsprengsel zu überzeugen, auf der Seite der Menschen in den Krieg gegen Odium einzutreten. Und während die Armee den Turm verlassen, zieht eine feindliche Truppe gegen Urithiuru, die ebenfalls die Fähigkeiten der Strahlenden ausschalten kann - wenn sie erfolgreich sind, verlieren die Menschen einen, wenn nicht sogar den entscheidenden Vorteil in diesem Krieg...

Der siebte Band der Reihe erzählt die Geschichte in der gewohnten Weise weiter und die Komplexität lässt vermuten, dass uns noch einige weitere Bücher erwarten, bis es zum Finale kommt. Was mich dieses Mal enttäuscht hat, ist, dass so wenig passiert. Die Ereignisse in Herdstein zu Beginn werden auf über 100 Seiten geschildert, ohne dass wirklich viel passiert. Dies ist das erste Buch aus der Reihe, das ich über weite Strecken als zäh empfunden habe - ich hoffe, das bleibt die Ausnahme.

3
Durchschnitt: 3 (1 Bewertung)
Horch und Guck: 
 

C.S. Pacat "Dark Rise"

Die Magie ist in Vergessenheit geraten und nur noch wenige wissen, dass einst der Dunkle König beinahe alles Leben vernichtet hätte. Der Orden der Stewards hat damals gegen das Böse gekämpft und stellt sich ihm auch jetzt noch entgegen - denn es ist dabei zurückzukehren, mächtige Anhänger*innen versuchen die Wiedergeburt ihres einstigen Anführers einzuläuten. Der junge Will Kempen erfährt dies erst, nachdem er versucht hat, sich am Mörder seiner Mutter zu rächen - dem mächtigsten Anhänger des Dunkeln Königs, Lord Simon Creen. Will erfährt, dass seine Mutter eine Nachfahrerin jener "Dame" war, die damals den Dunklen König besiegt hat - doch um seine eigenen Mächte scheint es eher schlecht bestellt. Gemeinsam mit seiner neu gefundenen Freundin Violet, die aufgrund ihrer Familie eigentlich auf der anderen Seite stehen sollte, versuchen sie die Rückkehr des Bösen zu verhindern. Dabei begegnet Will immer wieder James St. Clair, dem wiedergeborenen General des Dunklen. Zwischen den beiden scheint eine Verbindung zu bestehen, die sich Will nicht erklären kann - und die kein gutes Ende nehmen kann...

Das Buch wurde in mehreren Buchhandlungen vom Personal so lobend beworben, dass ich mich zum Kauf entschlossen hatte. Es klang vom Klappentext her interessant und dieser Eidnruck hat sich für mich auch zunächst bestätigt. Die Welt ist ein London, das an das viktorianische Zeitalter erinnert, damit punktet man bei mir schon mal grundsätzlich. Dann fingen die Figuren an, mir immer besser zu gefallen, da sie Tiefe und Eigenarten haben. Als sich die Welt und ihre Geschichte enthüllte, stellte ich fest, dass ich mittlerweile richtig Spaß am Lesen hatte und zunehmend begeistert wurde. Dann kam das Ende und ich kann und werde dieses nicht verraten - aber es gibt eine wirkliche Überraschung zum Schluss, die dazu führte, dass ich das Buch einfach nur genial finde und unbedingt wissen will, wie die Geschichte um Will, Violet und James weitergeht. Also, kurz und gut: von mir eine absolute Leseempfehlung.

5
Durchschnitt: 5 (1 Bewertung)
Horch und Guck: 
 

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