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Weblog von Maik

Nur wer wählt, darf meckern

Ich hab ja schon seit langem nichts für Nichtwähler übrig. Auch wenn die einzelne Stimme i.d.R. wahrscheinlich nicht viel bewirkt, gibt es auch genügend Beispiele, in denen ein Mandat oder Abstimmung nur an wenigen Stimmen gescheitert ist und somit zumindest in diesen seltenen Fällen der eigenen Stimme ein sehr hohes Gewicht zukommt. Was mich allerdings immer besonders aufregt (und wo ich jede Diskussion abbreche) sind die Meckerköppe, die sich über alles und jeden aufregen, aber nicht wählen gehen wollen: "Bringt doch eh nix..." Und da hab ich mit den Leuten ja kein Mitleid mehr: Wer nicht wählen geht, darf auch nicht meckern und soll mir (oder anderen) auch bitte nicht das Ohr abkauen. Eine schöne Argumentationslinie gegen das Nichtwählen hatte neulich Uli Wickert bei Lanz gemacht (die Sendung hab ich leider nicht gesehen, war bestimmt spannend mit dem Nichtwähler-Heinz):

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Teure Denkmäler: Warum die Kosten für Großprojekte meist aus dem Ruder laufen

Im Handelsblatt findet sich gerade ein netter Artikel über öffentliche (aber auch private) Großprojekte und warum die veranschlagten Kosten im Nachhinein i.d.R. um mehr als 50% höher ausfallen. Dieses Phänomen existiert seit Jahrzenten, eine Besserung scheint nicht in Sicht und Lerneffekte kann man nahezu ausschließen:

Wie eine Stubenfliege, die immer wieder gegen die Fensterscheibe prallt, weil ihr das Langzeitgedächtnis fehlt, machen die Menschen ständig denselben Fehler: Wir unterschätzen die Kosten und die nötige Zeit, gleichzeitig überschätzen wir den Nutzen und Profit.

Maik Hetmank: 
 

Der neue Premiuminhalt der Bild

Der Axel Springer Verlag will ja jetzt Premiuminhalte und Exklusivgeschichten nicht mehr kostenlos ins Internet stellen. "Kreativer und exklusiver Content soll Geld kosten." Auf welchen kreativen Content wir in Zukunft verzichten müssen (bzw. nur noch gegen Geld erhalten), macht die Blöd gleich mal heute mit ihrem exklusiven Bericht über das Currywurst-Museum in Berlin vor. Der Bericht ist so exklusiv, dass er sich nahezu identisch z.B. bei Spiegel, SZ, SVZ oder OHZ finden lässt. Kreativ ist der Bild-Content, da, im Gegensatz zur Konkurrenz, die Quelle (Ulrike von Leszczynski, dpa) verschwiegen und somit als exklusiv verschleiert wird.

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Der große Bild-Vergleich über Wilhelm Hussein zu Gutenberg

"Wie viel Obama steckt in Guttenberg?" fragte gestern die Blöd und hat es auch gleich mal beantwortet. Das Ergebnis werdet ihr kaum glauben: Beide sind Männer, haben Sternzeichen und sind schwarz. Noch investigativer wird Bild bei den größten Irrtümern:

Mehrere Zeitungen nahmen an, Guttenberg trage unter anderem den Vornamen "Wilhelm". Das stimmt aber nicht.

Wie gut, dass das unserem Qualitätsblatt nicht passiert ist.

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Arbeit für alle, aber keine Vollbeschäftigung

Normalerweise zapp ich ja sofort bei den Sabinse Chrisbumsen Mikrofonhalterrunden weg. Gerade bei Illner war ich nicht schnell genug, was mir eine schöne Stilblüte vom Rüttgers einbrachte: Die SPD will ja für Vollbeschäftigung bis 2020 sorgen, nur der Rüttgers glaubt da nicht dran (sein gutes Recht). Er glaubt generell nicht an Vollbeschäftigung, hält sie für unrealistisch. Ein düsteres schwarzes Zukunftsbild, aber auch sein gutes Recht. Nur dumm, dass im Wahlprogramm der CDU (etwas unbestimmter) steht: "Wir halten Arbeit für alle für möglich und arbeiten für die Erreichung dieses Ziels." Jetzt meinst Du bestimmt, das ist doch das selbe. Nein, erklärt der Onkel Jürgen, Vollbeschäftigung hat ja eine klare wirtschaftswissenschaftliche Definition! Vollbeschäftigung heißt ja ca. 2-3% Arbeitslosigkeit.* Aber "Arbeit für alle", ja, was eigentlich heißt das den nun auf Rüttgerisch? Frau Illner, noch wach? Nachhaken! Oh, du Dumpfbratze, selbst dazu zu blöd. Jetzt kann ich die ganze Nacht nicht schlafen, weil ich dumm sterben muss und den Unterschied zwischen Vollbeschäftigung und Arbeit für alle nie erfahren werde.

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Maik Hetmank: 
 

Ich hab das nicht bestellt!

Zur Zeit nervt die GEZ mal wieder mit Radiospots. Da will mir Thomas, der Tischler verklickern, dass er gene bezahlt haben möchte, was er liefert und er natürlich auch das bezahlt, was ihm geliefert wird, seine Rundfunkgebühren z.B. Zahlt der aber auch für das was ihm geliefert wird, obwohl er das nicht bestellt hat? Dann wär er aber ein schöner Idiot, könnte mir aber mal seine Adresse geben. Ich entrümpel gerade meinen Keller und könnte ihm ein bissel Altpapier liefern und damit meine Urlaubskasse aufbessern.

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Rauchen für eine höhere Rente? [Update]

Ich hatte ja fast wieder zum Glimmstängel gegriffen, als ich die Überschrift und den Teaser im Spiegel gelesen hatte:

Raucher werden in der Regel nicht alt. Das ist bekannt. Doch neuerdings kann sich Rauchen auch bezahlt machen. Denn es gibt Policen, die Versicherten mit einer geringeren Lebenserwartung eine höhere Rente zahlen.

Das ist natürlich völliger Quatsch. Es gibt weder "mehr Geld" noch "mehr Rente". Das ganze folgt im Prinzip nur schnöder Finanz- und Versicherungsmathematik. Wenn man jedoch genauer hinschaut, ist es sogar ein Versuch die asymmetrische Informationsverteilung durch ein Screening aufzulösen.

Maik Hetmank: 
 

Achtung, Umfallerpartei!

Nein, diesmal nicht die SPD. Aber den Umfragen zufolge soll es ja immer noch Leute geben, die die FDP wählen wollen. Weil die die Bürgerrechte verteidigen, die Freiheit erhalten, für Steuersenkungen sind und gegen staatlichen Wildwuchs in der Privatwirtschaft auch im Rahmen der Konjunkturpakete. Die Zeit hat die vollmundigen Ankündigungen einmal mit der Realität verglichen und kommt zu einem vernichtenden Urteil. Und wie es die FDP mit den Grundrechten hält hatte ich hier ja schon mal erläutert.

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Private Dienstwagennutzung: Kein Schaden entstanden?

Ich hatte kürzlich bereits darüber philosophiert, ob die private Nutzung der Dienstwagen durch unsere Volksvertreter tatsächlich komplett privat abgerechnet (gezahlt) oder nur versteuert wird. Der Bundesrechnungshof hat das jetzt mal für uns übernommen und kommt zu dem Urteil (pdf), dass "dem Bundeshaushalt (...) kein Schaden entstanden" ist. Jetzt wird es allerdings juristisch und da kommen selbst Minister und ihre Beamten gehörig ins schleudern:

"Selbstverständlich rechnet die Ministerin jeden privat gefahrenen Kilometer mit ihrem Dienstwagen auch privat ab und lässt nicht den Steuerzahler dafür aufkommen."

Nun dies ist "selbstverständlich" nur dann richtig, wenn die Ministerin alle privat gefahrenen Kilometer in voller Höhe bezahlt und nicht einfach nur den geldwerten Vorteil versteuert. Im letzteren Fall und so wird auch "abgerechnet" kommt der Steuerzahler mit mindestens 50% für die private Nutzung auf, wie ich vorgestern bereits vorgerechnet habe. Diese Aussage ist somit eine glatte Lüge.

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Zuschauerjournalismus

Hans-Ulrich Jörges hat im Stern einen Zwischenruf verbreitet: "Das entmündigte Volk". So ganz unrecht hat er mit seinen Einschätzungen nicht, greift aber dabei mehr als einmal tief ins Klo:

Ein "Fliegenschiss" ist dabei noch seine Ermittlung des "Kompromisses", den die Mehrwertsteuererhöhung gebracht hat. Nun wird so ein Kompromiss nicht durch schlichte Addition ermittelt: "2 + 0 = 3" - die Gewerkschaften würden sich freuen - sondern i.d.R. durch (annähernde) Mittelwertbildung: (2 + 0) / 2 = 3 hätte der korrekte Aufschrei lauten müssen. Journalistengott sei Dank hat die SPD nicht 1% Mehrwertsteuererhöhung gefordert, sonst käme Herr Jörges ins Schwitzen.

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