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Sir Arthur Conan Doyle "Die Abenteuer des Sherlock Holmes"

So, nachdem ich mich ja bereits den vier Romanen gewidmet habe, folgt hier nun der erste Band mit den -meist bekannteren - Kurzgeschichten. Zu den Abenteuern gehören die folgenden Fälle:

  • Ein Skandal in Böhmen: Der König von Böhmen hat ein pikantes Problem. Er steht kurz vor seiner - auch politisch wichtigen - Hochzeit und eine Affäre aus vergangenen Tagen besitzt noch eine gemeinsame Fotografie, die sie droht am Tag der Bekanntgabe der Verlobung der Öffentlichkeit zu zeigen. Holmes erhält den Auftrag, das brisante Foto wieder zu beschaffen, doch Irene Adler erweist sich dem Meisterdetektiv als durchaus ebenbürtig.
  • Die Liga der Rotschöpfe: Der Ladenbesitzer Jabez Wilson ist an eine merkwürdige Organisation geraten. Aus einem Erbe bezahlen sie rothaarigen Menschen einen auffällig guten Lohn für eine eigentlich sinnlose Tätigkeit: das Abschreiben der Encyclopedia Britannica. Plötzlich jedoch ist die geheimnisvolle Liga spurlos verschwunden. Mr. Wilson trauert seinem Nebenverdient hinterher, Holmes vermutet jedoch zurecht etwas völlig anderes hinter dieser Angelegenheit.
  • Eine Frage der Identität: Miss Mary Sutherland ist verzweifelt: Ihr Verlobter ist spurlos verschwunden. Zuletzt sah sie ihn, als er in die Kutsche einstieg, die ihn zu ihrer kirchlichen Hochzeit bringen sollte. Doch da kam er nie an. Miss Sutherland vermutet, dass ihm etwas schreckliches zugestoßen sein muss, war er doch in der letzten Zeit unruhig und besorgt. Holmes deckt tatsächlich ein falsches Spiel auf, allerdings muss Miss Sutherland auch entdecken, dass ihr Verlobter nicht der ist, der er zu sein schien.
  • Das Rätsel von Boscombe Valey: Der Farmer Charles McCarthy wird erschlagen aufgefunden. Der Tatverdächtige: sein Sohn, mit dem er noch kurz vorher einen heftigen Streit hatte. Einzig die Tochter von McCarthys Rivalen glaubt an die Unschuld des jungen Mannes, in den sie heimlich verliebt ist. Und auch Holmes kommen nach der Besichtigung des Tatorts erste Zweifel, ob wirklich die richtige Person festgenommen worden ist.
  • Die fünf Orangenkerne: Der junge John Openshaw bringt eine seltsame Geschichte mit in die Baker Street. Ein Brief mit fünf Orangenkernen und der Aufforderung bestimmte Papiere zu übergeben kündigte sowohl den Tod seines Onkels als auch seines Vaters an. Nun hat er einen ebensolchen Brief erhalten und fürchtet um sein Leben. Zu Recht wie Holmes befürchtet und sich bald auch tragisch bewahrheitet, denn Openshaws Onkel hat sich einen mächtigen Geheimbund zum Feind gemacht.
  • Der Mann mit der entstellten Lippe: Mrs. St. Clair beauftragt Holmes herauszufinden, was mit ihrem Mann geschehen ist. Nachdem sie ihn zufällig in London am Fenster einer berüchtigten Opium-Hölle sah, ist er wie vom Erdboden verschwunden. Offenbar hat der entstellte Bettler, den man in dem Zimmer fand, wo Mrs. St. Clair ihren Mann zuletzt sah, etwas mit dem Verschwinden zu tun, doch dieser schweigt. Sollte Mr. St. Clair ermordet worden sein?
  • Der blaue Karfunkel: Eine verlorene Gans und ein alter Hut bringen Holmes auf die Spur von Juwelendieben, die den wertvollen blauen Karfunkel aus einem Londoner Hotelzimmer stahlen und einen offenbar unschuldigen Dritten als Täter hinstellten. Pünktlich zur Weihnachtszeit kann Holmes nicht nur den wahren Täter stellen, sondern auch einen Unschuldigen aus dem Gefängnis holen.
  • Das gesprenkelte Band: Helen Stoner erscheint von Todesangst getrieben in der Baker Street. Einst musste sie miterleben, wie ihre Schwester kurz vor ihrer Hochzeit unter merkwürdigen Umständen starb. Vor ihrem Tode berichtete diese, dass sie nachts immer ein merkwürdiges Pfeifen in ihrem Schlafzimmer hörte und vor ihrem Tod waren ihre letzte Wort ein Hinweis auf ein geflecktes Band. Nun steht Miss Stoner selbst kurz vor ihrer Hochzeit und musste zu ihrem großen Schrecken plötzlich nachts ebenfalls das seltsame Pfeifen hören. Holmes vermutet einen perfiden Plan und begibt sich mit Watson in eine der gefährlichsten Situationen ihrer gemeinsamen Ermittlungen.
  • Der Daumen des Ingenieurs: Der Ingenieur Victor Hartherley hat eine wahrhaft abenteuerliche Geschichte zu erzählen. Ein seltsamer Auftrag zur Reparatur einer Maschine brachte ihn in ein abgelegenes Haus auf dem Land, wo ihn dieser Auftrag beinahe das Leben und definitiv einen seiner Daumen kostete. Holmes vermutet, dass der junge Mann von einer Verbrecherbande benutzt worden ist, die einen unliebsamen Zeugen loswerden wollten.
  • Der adlige Junggeselle: Lord St. Simons Hochzeit stand unter keinem guten Stern: Noch während des Hochzeitsbanketts ist seine Frau spurlos verschwunden. Der Lord vermutet eine Entführung oder gar einen Mord, doch Holmes erkennt schnell, dass etwas ganz anderes dahinter steckt.
  • Die Beryll-Krone: Der Bankier Alexander Holder steckt in großen Schwierigkeiten. Ein Kunde übergab ihm als Pfand für ein kurzfristiges Darlehn die berühmte Beryll-Krone. Aus Angst vor Dieben nahm der Bankier das wertvolle Stück mit nach Hause, nicht ahnend, dass er es gerade dort in Gefahr begeben könnte. Doch nun sind drei Diamanten aus der Krone verschwunden und offenbar ist Holders eigener Sohn der Täter. Es braucht mal wieder Holmes' scharfen Verstand, um die Spuren richtig zu deuten und zu zeigen, dass nicht alles so ist, wie es offenbar auf den ersten Blick scheint.
  • Die Blutbuchen: Violet Hunter tritt mit einem seltsamen Anliegen an Holmes heran: der Frage, ob sie eine Stellung als Gouvernante annehmen soll oder nicht. Holmes ist zunächst alles andere als beeindruckt, geschweige denn interessiert, doch als die junge Frau ihm die näheren Umstände des Falles schildert, erwacht sein Interesse. Sind ihre Arbeitgeber nur seltsame Leute mit komischen, aber harmlosen Wünschen an ihre Bediensteten oder steckt eine Teufelei hinter ihrem Verhalten?

Ich mag die Erzählungen ja eigentlich lieber als die Romane, meiner Meinung nach zeigt sich hier Conan Doyles wahres Können. Manche der Fälle wirken aus heutiger Sicher vielleicht unspektakulär, mir jedoch gefallen gerade diese Aspekte bei den Holmes Erzählungen immer am meisten. Von daher kann ich die Abenteuer wirklich nur jedem empfehlen, der mal einen richtigen Sherlock Holmes erleben will, nicht das, was Guy Ritchie daraus gemacht hat. Meine Top-3-Geschichten sind übrigens "Die Liga der Rotschöpfe", "Die fünf Orangenkerne" und "Das gefleckte Band".

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