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Buchstabensalat

Markus Heitz "Judassohn"

Die Vampirin Sia hatte sich eigentlich auf ein friedliches Leben gefreut, nachdem sie mit ihrem Halbbruder Marek ihren letzten Widersacher und damit auch die ehemalige Bruderschaft der Kinder des Judas besiegt hat. Doch nun taucht eine neue Bedrohung und diese zielt nicht nur auf sie, sondern auch auf Emma und Elena, Sias letzte lebende Nachkommen. Während Sia versucht, das Rätsel der neuen Bedrohung zu lösen, muss sie entdecken, dass sich erneut ein Schatten aus ihrer Vergangenheit gegen sie erhoben hat...

Das Buch ist eine spannende Fortsetzung der Geschichte um die Vampirin Sia. Was mich erneut gestört hat, ist, dass die eigentliche Hauptgeschichte erst anerzählt wird, sich das Buch dann über mehrere hundert Seiten in der Vergangenheit bewegt und erst die letzten 50 Seiten wieder die Haupthandlung aufgreifen. Zumal mir auch die Handlung des historischen Rückblicks arg konstruiert vorkommt. Trotz allem kann Heitz wirklich gut erzählen und mir fiel es schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Aber für den letzten Teil der Reihe hoffe ich doch auf eine Fokussierung auf die Geschichte in der Jetztzeit, wo ich deutlich mehr Potenzial sehe.

3
Durchschnitt: 3 (1 Bewertung)
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Markus Heitz "Kinder des Judas"

Theresia Sarkowitz, genannt Sia, ist so etwas wie die "gute Seele" eines Leipziger Krankenhauses - mit einem untrüglichen Gespür wacht sie an der Seite der Menschen, die sterben werden und versucht, sie bei ihrem letzten Gang zu unterstützen. Keine*r ihrer Kolleg*innen würde wohl vermuten, dass sie dunkle Geheimnisse hat, von denen ihr Nebenjob als Türsteherin und selbst die geheime Identität als Teilnehmerin an illegalen Käfigkämpfen nur die kleineren sind. Denn Sia ist ein Kind des Judas, eine besonders mächtige Art von Vampiren, und mehrere hundert Jahre alt. Einst hat sie sich mit ihren Artgenossen überworfen und ist nach Westeuropa geflohen, um vor den Angriffen ihrer Feinde sicher zu sein. Doch nun ist eines der anderen Judaskinder in Leipzig aufgetaucht und hat Kontakt zu Sia aufgenommen. Während Sia sich an ihre Lebensgeschichte erinnert, wird ihr immer klarer, dass sie zurück in ihre Heimat muss, um die alte Auseinandersetzung ein für alle Male zu beenden...

Markus Heitz legt mit diesem Vampirroman eine Geschichte aus dem Genre der Urban-Fantasy vor. Das liest sich - wie bei Heitz gewohnt - spannend und unterhaltsam sowie recht flott (wobei man auch den großen Druck berücksichtigen muss, so dass die vielen Seite nicht so ins Gewicht fallen). Mir haben die Anspielungen auf die Gothic-Szene gut gefallen (so ist u.a. ein Konzert der Szene-Größen "Das Ich" bzw. die Einlasskontrolle dazu einer der Schauplätze) - Heitz kann offenbar nicht leugnen, wo er seine Wurzeln hat. Was ich hier genauso wie bei den Werwolf-Romanen Schade finde, ist, dass die Handlung in der Gegenwart eigentlich nur den kleineren Teil des Buchs ausmacht und immer wieder von langen historischen Rückblicken abgelöst wird. Die sind ebenfalls spannend zu lesen und gut geschrieben, aber ich verstehe nicht so ganz, wieso der Autor sich nicht einig wird, was er eigentlich schreiben will: einen historischen oder einen modernen Vampirroman? (Und wenn schon beides zusammen, dann vielleicht wenigstens chronologisch?)

3
Durchschnitt: 3 (1 Bewertung)
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Trudi Canavan "Götter" (Das Zeitalter der Fünf 3)

Aurayas Ungehorsam gegen die Götter hat weitreichende Folgen: Sie ist keine der auserwählten Weißen mehr, sondern lebt als einfache Priesterin bei den Siyee. Überraschenderweise hat sie aber nur wenige ihrer Fähigkeiten verloren und ist fast so mächtig wie zuvor. Dies bringt den Traumweber Mirar auf die Idee, Auraya könnte ebenfalls eine so mächtige Magierin sein, dass sie zu einer Unsterblichen werden könnte und er schickt die Emerald aus, um Auraya darin und in der Fähigkeit ihre Gedanken vor den Göttern zu verbergen zu unterrichten. Aurayas neue Taten bleiben nicht unbemerkt und die Götter rächen sich, indem sie die siyee zu einem Angriff auf die Pentadrianer ausschicken. Das Unternehmen geht schief, die Siyee werden verraten und gefangengenommen. Im Ausgleich für ihre Freilassung bietet Auraya an, bei den Pentadrianern zu bleiben. Bald schon muss sie erkennen, dass sie zu einer Figur in einem gefährlichen Spiel der Macht geworden ist, das wieder einmal auf einen Krieg zwischen den Zirklern und den Pentadrianern hinausläuft. Emeralds Fund einer alten Schriftrolle gibt den Unsterblichen dabei eine mächtige Waffe in die Hand und Auraya selbst macht schließlich eine erschreckende Entdeckung, die sie an allem zweifeln und handeln lässt...

Wie schon bei den beiden Vorgängerbänden der Reihe hat mich das Buch etwas ratlos zurückgelassen: Es las sich durchaus angenehm und schnell, ich habe mich auch von der Geschichte durchaus fasziniert gefühlt. Im Rückblick frage ich mich allerdings wieso so wenig gefühlte Handlung auf so vielen Seiten ausgebreitet werden musste. Aurayas Zickerein mit den Göttern bzw. einer bestimmten Göttin haben mich bei diesem Buch nur noch genervt - auch die Auflösung der Geschichte hat mich nicht wirklich überrascht, den entsprechenden Verdacht hatte ich seit dem Anfang von Band 2. Alles in allem also nette Fantasy, aber nicht wirklich der große Wurf.

2
Durchschnitt: 2 (1 Bewertung)
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Trudi Canavan "Magier" (Das Zeitalter der Fünf 2)

Zwar ist es den Zirklern gelungen, ihre Feinde zurückzuschlagen, doch die Verluste waren hoch. Insbesondere Auraya hat damit z kämpfen, dass sie mitschuldig am Tod von Menschen und Siyee ist - die junge Weiße leidet unter schrecklichen Alpträumen. Der Einzige, der ihr helfen könnte, mit dem Erlebten fertig zu werden, wäre der Traumweber Leiard, doch sein Verrat an Auraya verhindert dies. Gleichzeitig hat Leiard mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen - die Erinnerung von Mirar sind immer noch überaus präsent - oder steckt möglicherweise mehr dahinter? Die unsterbliche Magierin Emerald ist überzeugt davon und bringt Leiard/Mirar zu einem leeren Raum - einen Ort ohne Magie, wo ihn die Götter nicht wahrnehmen können. Gemeinsam machen sie eine überraschende Entdeckung. Gleichzeitig beschert die Neugierde der Prinzessin des Wasservolks der Elay den Pentadrianern unerwartete Verbündete...

Die Fortsetzung der Geschichte um Auraya, die junge Magier-Priesterin, setzt unmittelbar an den Ereignissen des ersten Bandes an und führt diesen konsequent fort. Mir hat er etwas besser gefallen, was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass im zweiten Teil noch mehr unterschiedliche Charaktere auftreten und die Handlung in verschiedenen Strängen vorangetrieben wird. Dadurch ist meines Erachtens mehr Spannung in dem Buch. Außerdem erhält man als Leser*in immer mehr Hinweise darauf, dass es mit den vermeindlich tollen Göttern der Zirkler doch nicht so toll ist, wie es auf den ersten Blick erscheint - insbesondere hier bin ich auf die Auflösung in Band 3 gespannt.

3
Durchschnitt: 3 (1 Bewertung)
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Brodi Ashton "Ewiglich... die Liebe"

Jacks Rettung hat Nikky einen hohen Preis abverlangt: Da sie sich im Ewigseits drei Mal von Cole genährt hat, verwandelt sie sich nun ebenfalls in eine Ewigliche. Doch sich zum Überleben von einem Menschen nähren, ist etwas, das Nikky auf gar keinen Fall will. Und so setzen sie und Jack alles daran, Nikkys Verwandlung zu stoppen und ganz nebenbei auch noch das Ewigseits ein für alle Mal zu vernichten. Dies erweist sich jedoch alles andere als einfach, denn niemand weiß, ob und wie das möglich ist. Als jedoch Cole plötzlich ohne Gedächtnis auftaucht, sehen Nikky und Jack ihre Chance gekommen - selbst wenn das heißt, dass sie Cole genauso so betrügen und anlügen müssen, wie dieser es einst Nikky gegenüber tat...

Ein gut gelungener Abschluss der Reihe, die mit diesem Buch zu einem logischen Ende der Geschichte kommt. Ich fand diesen letzten Band erneut spannend erzählt, wobei mir erneut die Teile der Handlung, die im Ewigseits spielten besser gefielen als die Handlungsstränge in der realen Welt. Man erfährt noch einmal mehr über die Ewiglichen und ihre Gesellschaftsform und auch ein tieferer Blick in den Charakter von Cole, der sich als deutlich ambivalenter erweist, als in den ersten beiden Bänden, wird gegeben. Für mich ist mit diesem Buch die Geschichte von Nikky und Jack allerdings auch definitiv auserzählt und ich hoffe nicht, dass sich die Autorin dazu verleiten lassen wird, die beiden doch noch einmal in neue Abenteuer zu werfen.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
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Robert Corvus "Rotes Gold" (Schwertfeuer-Saga 1)

Der Klingenrausch ist eine der besten Söldnertruppen, die es für Gold zu kaufen gibt. Als jedoch ihr Anführer unerwartet bei einem Auftrag stirbt, muss sich die Söldnerorganisation neu formieren und wie nicht anders zu erwarten, brechen interne Kämpfe um die Macht aus. Dabei kann die Truppe die Unstimmigkeiten überhaupt nicht gebrauchen, denn ein ebenso lukrativer wie herausfordernder Auftrag lacht: die Eroberung einer als uneinnehmbar geltenden Stadt. Und während Eivora, die Tochter des ehemaligen Anführers, noch versucht, in ihre neue Rolle als Bannerführerin hineinzuwachsen und sich den Respekt ihrer Einheit zu verdienen, wird deutlich, dass dieser Auftrag für den Klingenrausch alles bedeuten wird: grenzenlosen Ruhm, wenn sie erfolgreich sind, und das Auseinanderbrechen der Truppe, wenn sie scheitern...

Der hier vorliegende erste Band der neuen Reihe von Robert Corvus hat doch ziemlich enttäuscht. Ähnlich wie bei den Büchern um die Schattenherren versucht er sich wieder an reichlich dunkler Fantasy mit Hauptfiguren, die zwischen ambivalent und abstoßend schwanken. Ich mag das ja grundsätzlich, vor allem weil die negativen Helden und düsteren Settings ein deutlicher Unterschied vom sonstigen Fantasyeinheitsbrei sein können. Dieses Mal jedoch überzeugen weder die Story noch die Charaktere, wobei ich nicht einmal genau sagen, woran es im Detail liegt. Bei mir ist jedoch einfach der Funke nicht übergesprungen, in weiten Strecken fand ich das Buch daher richtiggehend langweilig und musste mich wirklich zwingen, es weiterzulesen.

2
Durchschnitt: 2 (1 Bewertung)
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Stephen King & Richard Chizmar "Gwendys Wunschkasten"

Die zwölfjährige Gwendy will unbedingt vor der Junior High School ihr Übergewicht loswerden und läuft deshalb jeden Morgen die Treppen zu einem Aussichtspunkt in ihrer Heimatstadt Castle Rock hinauf. Eines Morgens trifft sie dabei auf Richard Farris, der ihr einen merkwürdigen Kasten übergibt. Zieht man an einem seiner Hebel, gibt der Kasten entweder ein Stück Schokolade in Tierform oder einen seltenen Silberdollar aus. Vor der Benutzung der anderen Hebel warnt Farris Gwendy allerdings entschieden. Zunächst ist Gwendy auch zufrieden mit den Funktionen, die bekannt sind: Ihr Geldvorrat nimmt stetig zu und trotz der täglichen Schokolade wird sie immer dünner und fiter. Zusätzlich scheint sie eine nicht endenwollende Glückssträhne zu haben. Doch ihre Neugierde steigt - ein zufälliges Experiment mit den anderen Funktionen des Kästchens führt aber zu einem so schrecklichen Ergebnis, dass Gwendy kein weiteres Wissen über das Wesen des Kästchens mehr erlangen möchte. Doch Gwendys Erfolge bringen ihr nicht nur Freund*innen ein und als eines Tages der Klassenrüpel aus ihrer Schulzeit vor dem Kästchen wieder auftaucht, wird der seltsame Gegenstand zu Gwendys letzter Chance...

Ein nettes, kleines und kurzweiliges Buch. Leider etwas zu kurz, angesichts des Preises und auch die Handlung hätte sich noch mehr hergegeben. Mir persönlich fehlt vor allem eine Aufklärung, was es denn nun mit dem mysteriösen Kästchen auf sich hat. Sicherlich, die Interpretation als moderen Version von Pandora's Box (Büchse der Pandora) liegt nahe, aber hier hätte ich doch etwas mehr Hintergrundstory erwartet.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
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Brodi Ashton "Ewiglich... die Hoffnung"

Nikky ist untröstlich: Um zu verhindern, dass sie von den Schatten geholt wird, hat sich ihre große Liebe Jack für sie geopfert. Zwar sehen sie jede Nacht in Nikkys Träumen, doch Jacks Erinnerung an sie wird immer schwächer und es ist klar, dass er sie bald völlig vergessen haben wird. Nikky setzt darum alles daran, selbst ins Ewigseits zu gelangen und Jack zu finden. Cole ist dabei ihre einzige Hoffnung auf Hilfe - doch der weigert sich zunächst vehement. Schließlich gelingt es Nikky zwar, Cole zur Zusammenarbeit zu überreden (oder besser zu erpressen), aber die Reise ins Ewigseits und der Weg zu Jack erweisen sich als weitaus gefährlicher als sie sich ausgemalt hat...

Das Buch ist eine sehr gelungene Fortsetzung des ersten Bandes um Nikky, Jack und das Ewigseits. Mir hat es sogar noch besser gefallen als der erste Band, was vor allem an zwei Dingen lag: Die Rückblenden sind deutlich weniger geworden - ich hätte es zwar noch besser gefunden, ganz auf diese zu verzichten, aber jetzt ist ein erträgliches Maß. Besonders gut fand ich aber die Passagen des Buches, die im Ewigseits spielen. Hier ist der Autorin eine wirklich gut konstruierte und spannende Welt gelungen. Ansonsten liest sich das Buch recht schnell und ist unterhaltsam geschrieben. Damit also durchaus eine Empfehlung aus meiner Sicht.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
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Trudi Canavan "Priester" (Das Zeitalter der Fünf 1)

Seit dem Krieg der Götter gibt es nur noch den Zirkel der fünf "realen" Götter. Diese suchen sich Stellvertreter unter den Menschen aus, die ihre Interessen vertreten und für die Götter sprechen sollen. Die Auserwählten werden auch "die Weißen" genannt. Als letzte Weiße wird die junge Auraja erwählt, von der sich bald herausstellt, dass sie gänzlich anders ist als die anderen Erwählten. Auraja verfügt nicht nur über bemerkenswerte magische Fähigkeiten, aufgrund ihrer Kindheit hat sie auch eine sehr positive Einstellung gegenüber dem heidnischen Kult der Traumweber, da einer von ihnen ihre Mutter behandelt und sie selbst in der Heilkunst unterwiesen hat. Auraja versucht zwischen beiden Glaubensrichtungen zu vermitteln, da sie davon überzeugt ist, dass insbesondere das Heilwissen der Traumweber vielen Menschen helfen kann. Sie geht sogar soweit ihren alten Lehrer Leiard zu einem Ratgeber der Weißen für die Angelegenheiten der Traumweber zu ernennen. Doch Aurajas Bemühungen um Annäherungen müssen bald anderen Pflichten weichen: Da sie als einzige fligen kann, wird sie zu den Siyee, einer Rasse kleinwüchsiger, aber geflügelter Wesen geschickt, um mit diesen ein Bündnis zu schließen. Dass sie die friedlichen Siyee damit in einen Krieg hineinzieht, hätte sie wohl nie gedacht, aber plötzlich tauchen aus dem südlichen Nachbarland mächtige Magier als Vorhut einer Armee auf. Die Fremden können es an magischen Fähigkeiten problemlos mit den Weißen aufnehmen und behaupten zusätzlich noch etwas Ungeheures: Sie glauben ebenfalls an fünf Götter, die ebenso real sein sollen wie die fünf Gottheiten der Zirkler...

Das Buch ist gut geschrieben und liest sich recht schnell - so richtig warmgeworden bin ich mit der Geschichte allerdings noch nicht. Mir fehlt eine Hauptfigur, die mir sympathisch ist - Auraya hat das bei mir nicht hinbekommen, dafür bleibt sie mir einfach zu nichtssagend als Charakter. Gut fand ich, dass sich Canavan nicht in ellenlangen Beschreibungen von Schlachten verfängt, doch muss auch gesagt werden, dass im Buch im Rückblick betrachtet, recht wenig passiert und auch keine besonders komplexe Welt aufgebaut wird. Mal schauen, was die Fortsetzungen so bringen, aber wirklich begeistert bin ich nicht.

2
Durchschnitt: 2 (1 Bewertung)
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Stephen King & Owen King "Sleeping Beauties"

Eine rätselhafte Krankheit breitet sich auf der Welt aus: Frauen, die einschlafen, verspinnen sich in einer art Kokon und werden nicht mehr wach - wer versucht sie zu wecken, unterschreibt damit sein eigenes Todesurteil. In einem kleinen Ort in den Appalachen sorgt die Krankheit nicht nur wegen des lokalen Frauengefängnisses für Unruhe. Hier ist auch die mysteriöse Evie Black aufgetaucht, die als einzige gegen die Krankheit immun zu sein scheint. Die Frau stellt Gefängnispsychiater Clinton Norcross vor ein großes Problem: Angeblich ist ihr Überleben die einzige Chance dafür, dass die Frauen wieder erwachen können. Doch es finden sich immer mehr Männer, die Jagd auf Evie machen, weil sie von ihrer rätselhaften Immunität gehört haben und glauben Evie kenne ein Heilmittel. Was sie mit ihr machen werde, wenn sich diese Hoffnung als vergeblich herausstellt, scheint mehr als absehbar. Und so muss Clint Norcross plötzlich ein Gefängnis mit einer Handvoll Menschen verteidigen, in der Hoffnung, dass er sich nicht von Eve hat hereinlegen lassen...

Ein ziemlich dicker Wälzer, den Stephen King da gemeinsam mit einem seiner beiden schreibenden Söhne vorgelegt hat. Trotzdem muss man sich vom Umfang des Werks nicht abschrecken lassen: Das Buch liest sich recht schnell und ist unterhaltsam. Insbesondere zu Anfang war es mir zwar etwas langatmig - andererseits ist auch ein wenig Papier notwendig, um alle Charaktere, die für die weitere Handlung relevant sind, angemessen einzuführen. Sleeping Beauties ist aufgrund der momentanen Diskussionen um sexuelle Gewalt und die Gleichheit der Geschlechter von einer überraschenden Aktualität und verfügt über eine politische Aussagekraft, die ich weder mit King verbunden habe, noch ihm zutraute. Mein persönliches Highlight ist ja die Kingsche Version der Locker-Room-Talks - das hat mich doch arg schmunzeln lassen. Ich kann dieses Buch sowohl Kingfans als auch Neueinsteigern empfehlen: gute und spannende Unterhaltung, ein Schuss Mystik und Fantastik sowie nicht allzu viel Horror (nur eine Prise) sind die gelungene Zutatenmischung dieses Romans.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
Horch und Guck: 
 

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