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Zhou Haohui "Die blinde Tochter" (18/4)

Eigentlich sollte es gut gelaufen sein für Hauptmann Pei Tao und sein Ermittlungsteam: Der Serienmörder Eumenides sitzt endlich im Gefängnis - dummerweise aber nicht wegen der Morde, sondern eines anderen, geringeren Vergehens und so ist absehbar, dass er bald wieder ein freier Mann sein wird. Selbst die Tatsache, dass er im Hochsicherheitstrakt einsitzt, scheint den Killer nicht zu tangieren. Dann jedoch bringt die Ankunft eines neuen Mithäftlings Unruhe in die Strukturen der Gefängnisgesellschaft und Ereignisse in der Außenwelt veranlassen Eumenides schließlich sich mit der Option eines Ausbruchs zu beschäftigen. In Chengdu tobt derweil ein Krieg in der örtlichen Unterwelt um die Nachfolge des von Eumenides ermordeten Gansterbosses Deng Hua. Hauptmann Pei Tao versucht sich diese Auseinandersetzungen zunutze zu machen, wird jedoch von seinen Vorgesetzten gebremst. Und dann ist da noch die blinde Geigerin Zheng Jia, die Rache am Mörder ihres Vaters nehmen will - ohne zu ahnen, dass Eumenides und der junge Mann, in den sie sich verliebt hat, die gleiche Person sind...

Der dritte Band der Reihe um den Serienkiller Eumenides ist meiner Meinung nach leider der schwächste. Über weite Teile ist das Buch ein Gefängnisroman - und dabei noch nicht einmal ein besonders guter. Den größten Teil des Rest nimmt der Bandenkrieg in Chengdu ein, Hauptman Pei Tao und seine Ermittlungen werden zu einer Randhandlung. Daran ändert auch der große Auftritt des Ermittlers beim finalen Showdown (der mir etwas zu hollywood-mäßig gelagert ist) nichts - im Gegenteil macht seine Moralpredigt alles nur noch schlimmer. Schade, die Handlung hätte Potenzial für ein besseres Ende gehabt.

 

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Horch und Guck: