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With Liesbeth in Love - Part Three: Elementary, my Dear Watson

Da wir am Montag den großen Wachwechsel am Buckingham Palace verpasst hatten, holten wir das heute nach. Etwa jeden zweiten Tag führen zwischen 11:30 Uhr und 12:30 Uhr gleich drei unterschiedliche Wachregimenter einen Wachwechsel durch. Mit Pauken und Trompeten sowie auf Pferde werden die Wachsoldaten ausgetauscht. Ein Spektakel, von Massen bestaunt.

Allerdings muss ich einwenden, dass das alles völlig unkoordiniert vonstatten geht. Da wird weder die Straße für den Autoverkehr abgesperrt, noch die Passanten dauerhaft hinter Absperrzäunen verbannt. So etwas gibt es bei den großen Wachwechseln des Wachregiments Feliks Dzierżyński nicht! Vom fehlenden Stechschritt der Soldaten will ich mal gar nicht erst anfangen zu reden...

Zum Wachwechsel gibt es zwei strategisch gute Positionen, die allerdings gut eine Stunde vorher eingenommen und verteidigt werden wollen: Zum einen der zentrale Platz um das Queen Victoria Memorial direkt vor dem Buckingham Palace. Hier kann man die Wachsoldaten ankommen und wegmarschieren sehen. Zum andern direkt am Zaun, am besten links vom Haupteingang aus. Dort kann man dann den fast eine Stunde andauernden Wachwechsel beobachten.

Anschließend ging es zur 221b Baker Street. An Sherlock Holmes und Dr. Watson kommen wir nun wirklich nicht vorbei. Klein aber fein, aber wohl wirklich nur Fans zu empfehlen. Auf mehreren Stockwerken werden die "Original"-Zimmer von Holmes, Watson und Mrs. Hudson gezeigt. Im obersten Geschoss werden zudem einige Personen aus den Geschichten von Holmes dargestellt. Erklärungen gibt nur in schriftlicher Form und wir zweifeln allerdings, ob die Räume tatsächlich in dieser Anordnung des Hauses von Holmes, Watson und Mrs. Hudson bewohnt worden sein können. Dennoch ein liebevoll eingerichtetes Museum und wie gesagt für Fans ein Muss.

Die Houses of Parliament müssen wir leider verschieben, da uns trotz heftiger Intrervention, dass wir schließlich Bürger der EU wären und daher das verbriefliche Recht hätten, das Parlament zu besuchen - als oberster Geldgeber der EU sowieso - der Eintritt verwehrt (besser wegen Überfüllung nicht nahegelegt) wurde, verschieben wir das auf morgen.

Westminster Abbey haben wir uns daraufhin von außen angesehen, da uns der Eintrittspreis von 18 Pfund auch für Londoner Verhältnisse deutlich übertrieben vorkam und zudem die Schlange ebenso deutlich zu lang war. An No. 10 Downing Street vorbei - welche man nur von sicherer Entfernung aus betrachten kann - ging es dann The Strand entlang Richtung Oxford Street, den Einkaufsmeilen von London. Selbst in der Nebensaison heillos überfüllt. Shopping macht hier definitiv keinen Spaß!

Erholung gab es bei einem Cider. Zunächst sollte es ein Aspall Suffolk Cyder sein. Das Draught gab es gestern ja bereits, diesmal den "normalen" Kollegen, welcher wesentlich fruchtiger und dennoch nicht zu süß daherkommt. Eine Bereicherung des Cider-Tableaus. Anschließend habe ich mich noch an ein stilles Cider herangetraut: Wyld Wood Organic Still Cyder. Das ist zunächst ungewöhnlich, da die fehlenden Blubber den Geschmack deutlich beeinflussen und zunächst ungewöhnlich vorkommen lassen. Nach etwas Eingewöhnungszeit kommt allerdings der Fruchtgeschmack der Äpfel wesentlich deutlicher und prägnanter zum Vorschein. Hier brauchen Cider mit Blubber deutlich länger, wenn sie überhaupt herankommen. Ich werde dennoch einen sprudelnd frischen Cider diesem "Apfelwein" vorziehen. Mit Cider verbinde ich was erfrischend Prickelndes...