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Robin Jarvis "Dacing Jax - Zwischenspiel"

Innerhalb kürzester Zeit haben sich das Buch "Dancing Jax" und sein unheilvoller Einfluss in ganz Groß-Britannien verbreitet: Nahezu alle Menschen auf der Insel sind nunmehr davon überzeugt das ihr Leben nur ein Traum sei und die Wirklichkeit sich in der fantastischen Welt von Mooncaster abspielt. Der Ismus bzw. der vom Geist des Satanisten Austerly Fellow besessene Kleinkrimminelle Jezza plant nun den nächsten Schritt: Das Buch wird international verlegt.

Gleichzeitig gibt es immer noch eine kleine Gruppe von Menschen, die dem Einfluss von Dancing Jax nicht unterliegen und bei denen auch die ekelhaften Früchte nicht wirken. Sie werden als Abtrünnige verachtet und verfolgt. Medienwirksam werden dann aus dieser Gruppe Kinder und Jugendliche zu einem Ferienlager-Wochenende eingeladen. Doch die heile Welt stellt sich schnell als grausame Falle heraus. Wer nach den drei Tagen dort immer noch nicht bekehrt worden ist, bleibt in einem Camp, dass sich schnell als ein Gefangenenlager herausstellt. Der Ismus und der Lockpick als sein Kerkermeister nutzen die Traumphasen der Kinder, um merkwürdige Monster aus der Welt Mooncasters herüberzuholen. Es besteht die Pflicht zu harter Arbeit, die Nahrung besteht aus Abfällen und die Strafen für falsches Benehmen werden von den Punchinello-Wächtern mit sadistischer Freude vollstreckt. Doch das Lager dient noch einem zweiten Zweck: Neben der Kassernierung der Abtrünnigen sucht der Ismus nach der Person, die ihm als einzige gefährlich werden kann - dem Castle Creeper, einem Menschen, der im vollen Bewusstsein zwischen beiden Welten wechseln und Veränderungen in der Buchwelt herbeiführen kann. Und es sieht so aus, als sei dieser wirklich unter den Kindern im Lager...

Als ich mir das Buch gekauft habe, war die Verkäuferin im Laden ganz begeistert davon und meinte, dass es viel besser als der erste Band sei. Da mir dieser nur so durchschnittlich gut gefallen hat, erwartete ich positives. Dies hat sich leider aus meiner Sicht überhaupt nicht bestätigt. Ich fand das Buch ausgesprochen langweilig bzw. künstlich in die Länge gezogen. Bekannte Charaktere aus dem ersten Teil tauchen nur am Rande bzw. mit den Figuren des Ismus und des Lockpick auf, stattdessen werden mit den Kindern und Jugendlichen vollständig neue Protagonisten eingeführt, die aber immerhin sehr gut und tiefgehend charakterisiert werden. Die Ereignisse im Lager bringen die eigentliche Handlung aber leider kaum voran bzw. hätte das auch auf der Hälfte der Seiten passieren können. Stattdessen hat man leider das Gefühl, dass das Buch dazu dient die Ideen des Autors zu Grausamkeit und Strafen auszuleben (und natürlich dürfen wie bei Jarvis üblich einige Hauptcharaktere ins Gras beißen). Es scheint sich um das typische Problem bei Trilogien zu handeln: Nach der Einführung im ersten Teil muss auf das Finale im dritten Band hingearbeitet werden, aber es darf nicht zu viel passieren.

Alles in allem kein Buch wegen dem man die Dancing Jax-Reihe lesen sollte. Ich bin ehrlich gesagt etwas enttäuscht und hoffe auf ein besseres Finale im letzten Band. (Was mich immer noch irritiert, ist übrigens, dass sich das Buch häufig in den Jugendbuchbereichen der Buchhandlungen findet - da gehört es meiner Meinung nach eigentlich nicht hin - das nur mal als abschließende Randbemerkung.)

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Horch und Guck: