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Die drei Musketiere (in 3D)

Nach einem missglückten Auftrag in Venedig vertreiben sich die drei Musketiere Athos (Matthew Macfadyen), Porthos (Ray Stevenson) und Aramis (Luke Evans) die Zeit mehr schlecht als recht in Paris, liefern sich hin und wieder Kämpfe mit der Garde des Kardinals Richelieu (Christoph Waltz) und widmen sich dem Wein und schönen Frauen. Das ändert sich jedoch schnell als der junge D'Artagnan (Logan Lerman) in der Stadt auftaucht. Der Hitzkopf braucht nur eine halbe Stunde um sich mit allen dreien duellieren zu müssen. Zum Glück kommt es jedoch nicht dazu, denn mit den Schergen des Kardinals ist schnell ein gemeinsamer Feind ausgemacht.

Diesen im Auge zu behalten tut auch Not, denn er werkelt schon im Geheimen an einem Plan, um die Macht in Frankreich an sich zu reißen. Dabei kommt ihm der Besuch des britischen Gesandten Lord Buckingham (Orlando Bloom) sehr gelegen. Mithilfe der gerissenen Milady De Winter (Milla Jovovich) zettelt er eine Intrige an, die der jungen Königin (Juno Temple) eine Affäre mit Buckingham unterstellt. Den vermeintlichen Beweis - ein Goldcollier - platziert Milady im Tower von London. Richelieu zielt auf einen Krieg ab und unterstützt den französischen König (Freddie Fox) in seinem Misstrauen.

Um den finalen Beweis für die angebliche Untreue seiner Gattin zu erhalten, lädt er zu einem Ball ein und bittet seine Frau eben jenes Collier dort zu tragen - was ihr natürlich nicht möglich ist. Doch die Verschwörer haben die Rechnung natürlich ohne die Musketiere gemacht, die auf Bitte von Constance (Gabriella Wilde), der Hofdame der Königin, zu einem waghalsigen Abenteuer nach England aufbrechen, um den Schmuck zurückzuholen. Und nebenbei auch noch eine alte Rechnung mit Lady De Winter und Lord Buckingham zu begleichen...

Okay, wir sind das Risiko mal wieder eingegangen und haben uns einen Film in 3D angeguckt. (Weil wir unbedingt letzten Dienstag schon in die Lichtburg wollten.) Von daher selbst schuld, aber ich muss trotzdem mal wieder kritisieren, dass ich auch dieses - wirklich gutgemachte - 3D völlig überflüssig fand. Der Film war auch so gut und wirklich beeindruckende 3D-Effekte habe ich nicht gesehen.

Ansonsten muss ich wirklich sagen, dass wir uns sehr gut unterhalten gefühlt haben. Schönes, bildgewaltiges Popcorn-Kino mit Action und viel Witz. Tolle Ausstattung (vor allem die Kostüme von Buckingham und Lady De Winter waren klasse), nette Tricks (vor allem die Comicelemente am Anfang bei der Vorstellung der Hauptfiguren) und eine sehr gute Besetzung zeichnen diese Neuverfilmung aus.

Christop Waltz ist ein hervorragender Kardinal Richelieu, Orlando Bloom war als schleimig-böser Buckingham klasse und Milla Jovovich ist einfach immer toll, aber ihre Darstellung der Milady fand ich einfach nur großartig. (Til Schweiger hat zum Glück nur ne kleine Rolle, er kann also nicht wirklich negativ auffallen.) Gut, obwohl ich ihn erst jetzt im Nachhinein erkannt habe, war auch Mads Mikkelsen als Rochefort.

Ob die Steampunk-Elemente wirklich in die Geschichte rein müssen, kann ich nicht sagen, ich fand sie nett, weil ich generell drauf stehe, hätte sie aber nicht gebraucht. (Maik fand sie wohl schon eher störend.) Alles in allem aber kann ich den Film wirklich nur weiterempfehlen, allerdings mit der Anmerkung bis nächste Woche zu warten, dann läuft er im Sabu der Essener Lichtburg in 2D. :-)

Maiks zweite Meinung: Im Grunde kann ich mich der Kritik von Tanja anschließen. Herausragend fand ich v.a. (mal wieder) Christoph Waltz, der den hinterhältigen Kardinal Richelieu herrlich mimt. Außerdem fand ich, das Milla Jovovich die intrigante Milady De Winter herausragend dargestellt hat.

Etwas "kritisieren" muss ich hingegen den Storyplot. Tanja hat ja schon die Steampunk-Elemente erwähnt, ich nenne hier mal die Luftschiffe, die ich sehr irritierend fand. Aber auch die Story selber weicht hier an vielen Stellen entscheidend von der Buchvorlage ab. Sei es, wie das Collier nach London gekommen ist, das Constance die Geschichte eigentlich nicht überlebt oder auch das Milady "hingerichtet" wird.

Der Trend scheint dahin zu gehen, historische Figuren - wie die Gebrüder Grimm oder Sherlock Holmes - lediglich als Aufhänger zu nehmen und dann eine neue Story drumrum zu basteln. Wenn mans weiß und damit leben kann ist es O.K. Allerdings finde ich, dass man sich bei den drei Musketieren nicht noch mehr vom Original gelöst hat - wenn schon, denn schon.

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