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Alice im Wunderland (3D)

Nachdem wir ziemlich lange gewartet haben und hofften, doch noch irgendwo ein Kino zu finden, wo der Film nicht in 3D gezeigt wird, hat letzten Dienstag dann doch die lange kinolose Zeit so aufs Gemüt geschlagen, dass wir zähneknirschend den Weg ins CinemaxX antraten und den Aufschlag für zwei Plastikbrillen bezahlten.

Zum Film: Alice ist erwachsen geworden und hält ihre Erinnerungen an das Wunderland für einen seltsamen Traum. Um so erstaunter ist sie, als sie plötzlich ein Kaninchen mit einer Weste sieht. Da sie gerade ohnehin in einer unangenehmen Situation steckt - für sie überraschend hat ihr Lord Hamish einen Antrag gemacht -, folgt sie dem Kaninchen und findet sich im Wunderland wieder. Die Bewohner suchten Alice, da eine Prophezeiung vorhersagt, dass sie den Jabberwocky erschlagen und damit das Land von der Herrschaft der Roten Königin befreien wird.

Bald kommen jedoch Zweifel auf, ob sie die richtige Alice gefunden haben, da diese sich so überhaupt nicht mehr an das Wunderland erinnert und sich auch weigert, die ihr zugedachte Rolle zu übernehmen. Erst als der verrückte Hutmacher beim Versuch Alice zum Schloss der Weißen Königin zu bringen von den Soldaten der Roten Königin gefangen genommen wird, beginnt Alice sich in die Ereignisse einzumischen. Schließlich kommt es zum großen Showdown zwischen den königlichen Schwestern, die ihre Krieger stellvertretend gegeneinander antreten lassen: für die Rote Königin zieht der Jabberwocky in die Schlacht, auf der Seite ihrer weißen Schwester Alice...

Der Film ist wirklich wunderschön umgesetzt und wir haben uns sehr gut unterhalten gefühlt. Tim Burton hat ein unglaubliches Talent dafür Rollen genial zu besetzen (hier vor allem Johnny Depp als Hutmacher und Helena Bonham Carter als Rote Königin) und auch die Gestaltung der Welt und ihrer herrlich skurrilen Figuren ist einfach nur toll. Die Story ist sicher kein Höhepunkt der Drehbuchgeschichte, scheint aber aus meiner Sicht eine gelungene Fortsetzung der Bücher von Lewis Carroll und ist auch nicht so schwach, dass man als ZuschauerIn das Gefühl hat, dass sie nur dazu da ist, um die Bilder zusammen zu halten.

Den Punkt Abzug vergeben wir für das unnötige 3D-Feature. Es war nett, aber warum der Film überall nur in dieser Version lief, habe ich nicht verstanden, dass hat er einfach nicht gebraucht. Damit wirkt das Alles dann doch ein wenig wie billige Geldmacherei. (Wie Annabell mir gestern mittag erzählt hat, soll der Film auch in der 2D-Version deutlich bunter sein, was ich zusätzlich noch einmal schade finde, hätte gerne noch mehr Farbenmacht im Wunderland gesehen.)

Maiks zweite Meinung: Entgegen meiner Befürchtungen war ich von dem Film sehr angetan und kann mich der Kritik von Tanja nur anschließen. Vor allem, dass (überhaupt) nicht geträllert wurde, ließ mich aufatmen- ich hatte "schlimmeres" von Tim Burton befürchtet. Mir hat es nochmal das 3D-Feature angetan. Zum einen merkt man dem Film an vielen Stellen an, dass er erst nachträglich auf 3D umgerechnet wurde. Hier zeigen sich solch Aufklapp-Effekte von mehreren Ebenen hintereinander. Überspitzt kennt man das aus den Augsburger Puppenkisten & Co. wo das Meer durch hintereinander aufgestaffelte Wellen 3-dimensionalisiert wurden oder aus Aufklappbüchern. Zumal ich nicht wirklich verstanden habe, wo der Film unbedingt 3D braucht - außer vielleicht bei dem Fall in die Baumhöhle. Richtig schöne 3D-Effekte waren allerdings nicht darunter. 

Dieser ganze 3D-Hype geht mir im übrigen auch tierisch auf die Nerven. Das ist ja mal wieder extrem in Mode. Vor Jahren gab es ja schon mal Ansätze 3D Fernsehen einzuführen, da lagen dann allen Programmzeitschriften diese Rot-Grün-Brillen bei. Durchgesetzt hat es sich dann doch nicht. Jetzt versucht man mit der weiterentwickelten Technik wiederum alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist, in 3D zu zeigen, ob der Film das nötig bzw Potential dazu hat oder nicht. Nach Ice Age 3D mal wieder ein 3D Reinfall. Ich glaube nicht, dass man das Publikum damit zu 3D-Junkies ranzieht.

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