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"Loriot 3D" im Theater im e.novum Lüneburg am 07.03.2013

Letzten Donnerstag habe ich mal die Chance genutzt, gemeinsam mit ein paar KollegInnen etwas Kultur in Lüneburg zu genießen. Es ging in das Theater im e.novum direkt in der Nähe vom Hauptcampus. Loriot 3D stand auf dem Programm - ich hatte mich vorher nicht weiter erkundigt, was darunter zu verstehen sei (oder evtl. auch vergessen, was darüber erzählt worden ist). Loriot klang gut und das war für mich das Hauptargument.

Das Stück entpuppte sich als eine Re-Inszenierung bekannter Loriot-Sketche. Von der Skatrunde, dem Preisausschreibengewinner in der Oper über Herrn Lindemann aus Wuppertal (der mit der Herren-Boutique) bis hin zu den beiden Herren in der Badewanne. Ein wirklich herrlicher Spaß muss ich sagen, der gesamte Saal hat gelacht.

Das mag zum Einen an den grundsätzlich guten Inhalten liegen - Loriot war ja einfach genial darin skurille Alltagssituationen darzustellen. Zum Anderen war das Stück aber auch mit wirklich guten Schauspielern besetzt, die ihre Rollen hervorragend spielten und sich überaus wandelbar zeigten - mussten doch für die jeweiligen Sketche immer neue Rollen übernommen werden. Einer der Schauspieler hat sogar stimmlich wie Loriot geklungen - wenn man die Augen kurz zugemacht hat, dachte man wirklich der Meister selbst steht auf der Bühne. Alles in allem ein wirklich gelungener Abend. Ich kann allen aus Lüneburg und Umgebung durchaus empfehlen, über einen Besuch nachzudenken: Es lohnt sich. 

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Alan Bradley "Flavia de Luce - Halunken, Tod und Teufel"

Flavias Leben ist weiterhin geprägt vom Kampf gegen die Gemeinheiten ihrer beiden älteren Schwestern und ihren chemischen Versuchen. Der Besuch auf einem Jahrmarkt soll da Abhilfe schaffen. Dummerweise steckt Flavia dabei versehentlich das Zelt der Wahrsagerin in Brand. Um ihre Schuld zu begleichen, erlaubt sie der alten Dame auf einem Waldstück zu campieren, das zum Anwesen der Familie de Luce gehört. Doch schon in der ersten Nacht greift jemand die Wahrsagerin an und schlägt ihr den Schädel ein. Die Frau überlebt nur, weil Flavia nicht schlafen kann und sie rechtzeitig findet. Die junge Hobbydetektiv will natürlich herausfinden, wer der Angreifer gewesen ist, doch die Polizei ist mal wieder nicht begeistert von ihrer Mithilfe.

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Mario Giordano "Apocalypsis II"

Die Prophezeiung des Malachias scheint sich zu erfüllen: Der neue Papst hat sich den Namen Petrus II. gegeben und damit jene Prozesse in Gang gesetzt, die zum Untergang der katholischen Kirche und möglicherweise der ganzen Welt führen können. Der Anschlag auf den Vatikan hat ohnehin mehrere der bekannten Bauwerke zerstört und große Unruhe in Rom hinterlassen. Und im Hintergrund tobt immer noch der Kampf zwischen den "Trägern des Lichts" (Temple of Equinox") und dem "Orden des Schwerts".

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inga deor "Tot in den Bergen" (Kommissar Jeromin vierter Fall)

Eigentlich wollte Thomas Jeromin mit seiner Familie ein paar erholsame Tage beim Skifahren verbringen. Doch kaum sind sie in ihrem Hotel angekommen, erfahren sie, dass in der Nähe die Leiche eines Mannes aufgefunden wurde, offenbar erstochen. Seltsamerweise kennt niemand den Toten. Da der örtliche Polizeichef gerade im Krankenhaus ist, werden Thomas und Ivan um Hilfe gebeten. Zunächst eher verhalten, doch nachdem Thomas durch einen verstauchten Fuß ans Bett gefesselt ist, immer stärker, beginnen die beiden mit den Ermittlungen. Ein anderer deutscher Gast kann das Rätsel um die Identität des Toten schließlich lösen: Er war ein bulgarischer Historiker, der sich mit dem deutschen Gast, einem Mitarbeiter der Stasiaufklärungsbehörde treffen wollte. Es sollte um die Offenlegung von unfassbaren Verbrechen während der kommunistischen Diktatur in Bulgarien gehen - und darum, wie Seilschaften der beteiligten Personen bis heute einen Einfluss auf das gesellschaftliche Leben im Land haben. Es erscheint naheliegend, dass jemand aus diesem Kreis den Historiker ermordet oder den Auftrag dazu erteilt hat. Das Problem ist nur, die betreffende Person zu finden...

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Mark Hodder "Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack"

London 1861: Für den Entdecker Sir Francis Burton könnte es wirklich nicht schlechter laufen. Seine letzte Mission war nicht gerade erfolgreich, mit seinem ehemaligen Partner liegt er seitdem in heftigem Streit über den Ursprung des Nils und nun hat sich dieser auch noch kurz vor einer öffentlichen Diskussion zwischen den beiden in den Kopf geschossen. Sofort machen Gerüchte die Runde, Burton hätte in Wahrheit den Abzug betätigt.

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inga deor "Strandrose" (Kommissar Jeronims dritter Fall)

Am Strand von Varna wird die Leiche von Melia, einer bekannten Popfolksängerin, gefundet - offenbar ist sie erwürgt worden. Die Suche nach dem Mörder gestaltet sich schwierig für Kommissar Thomas Jeromin und seinen bulgarischen Kollegen und Schwager Ivan. Die Künstler und Akteure aus dieser Musikszene sind das knallharte Geschäft gewöhnt und können sich vorstellen, ohne dass es ihnen anzumerken ist. Anonyme Anrufe sorgen dafür, dass der Freund der Toten, ein Rettungsschwimmer, unter Verdacht gerät, aber Jeromin will nicht an seine Schuld glauben. Es bedarf einiger zäher Ermittlungsarbeit im heißen bulgarischen Sommer, um den wahren Schuldigen zu finden...

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Timur Vermes "Er ist wieder da"

Sommer 2011 - auf einem Baugelände mitten in Berlin erwacht Adolf Hitler wieder zum Leben. Die Orientierung im Deutschland der Jetzt-Zeit fällt ihm zunächst etwas schwer - ohne Eva, Göbbels und Bormann, aber er lernt schnell sich den Gegebenheiten anzupassen. Die Bekanntschaft mit einem Kioskbesitzer führt zu Kontakten mit dem Filmbusiness und ersten Auftritten in einer Comedysendung - der Aufstieg Hitlers zum Star ist nicht mehr abzuwenden. Seine Hetztiraden werden als Satire betrachtet - niemand kann sich vorstellen, dass er in Wahrheit einfach nur seine Meinung sagt und wieder am Aufbau seiner braunen Bewegung arbeitet...

Das hier ist ungelogen, eines der besten, lustigstens und bösesten Bücher, die ich jemals gelesen habe. Wer gute politische Satire mag und britischen, schwarzen Humor, der sollte hier unbedingt zugreifen. Obwohl einem jeder Lacher in der Kehle steckenbleiben will, muss man dann doch wieder lauthals loslachen. Timur Vermes versteht es erschreckend perfekt sich in die Psyche und Denkweise Hitlers hineinzuversetzen und seine Sichtweise auf die moderne Welt zu beschreiben. Eines der Highlights ist sein Besuch in der Parteizentrale der NPD - ohne spoilern zu wollen, aber das ist wirklich genial geschrieben. Ich überlege gerade tatsächlich an der Anschaffung des Hörbuchs herum - gelesen von Christoph Maria Herbst. Wer ihn als Butler in "Der Wixxer" gesehen hat, weiß warum. 

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Will Hill "Department 19 - Die Mission"

Am 03. November 2007 bricht die Welt von Jamie Carpenter zusammen: Sein Vater wird vor seinen Augen erschossen, angeblich hat der Regierungsangestellte mit Terroristen zusammengearbeitet. Das Leben wird für Jamie und seine Mutter zu einem Spießrutenlaufen, sie ziehen von Ort zu Ort - immer so lange, bis jemand herausfindet, was sein Vater getan hat. Dann kommt Jamie eines Tages nach Hause und seine Mutter ist verschwunden. In letzter Minute rettet ihn ein monströser Kerl vor einem der Kidnapper - der sich als Vampir herausstellt, während sein Retter offenbar Frankensteins Monster ist.

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William Gibson & Bruce Sterling "Die Differenzmaschine"

Lord Babbage ist es gelungen seinen Lochkartencomputer mittels Dampf zu betreiben, die technische und industrielle Revolution in England verlief dadurch etwas anders, als wir sie aus unserer Geschichte kennen. Der Fortschritt ist alles, der alte Adel verschwunden. Die radikale Partei unter Lord Byron regiert und Religion ist altmodischer Kram, dem niemand mehr offiziell nachhängt. Jeder hat eine Bürgernummer und die Computer erfassen alle Tätigkeiten - umfassende Profile der Menschen sind möglich. 

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Andrej Djakow "Die Reise ins Licht" (Metro 2033-Universum)

Gleb wächst als Waisenjunge an einer Petersburger Metrostation auf, bis ihn eines Tages der Stalker Taran unter seine Fitiche nimmt. Nicht, dass das Leben des Jungen dadurch einfacher werden würde, denn Taran ist ein ziemlich harter Hund und verlangt eben diese Härte auch von Gleb. Aber wenigstens bietet sich ihm jetzt die Chance auf Abenteuer. Neuerdings gehen in Petersburg Signale ein, die offenbar aus Kronstadt gesendet werden. Um herauszufinden, was dort los ist, wird eine Gruppe Stalker unter Tarans Führung auf den Weg geschickt. Der Weg an der Oberfläche ist alles andere als ungefährlich und der Erkundungstrupp besteht bald aus weniger Personen, als ursprünglich aufgebrochen sind. Und dann zeigt sich auch, dass hinter dem mysteriösen Signal weitaus mehr steckt, als alle vermutet haben...

Mir hatten ja schon die beiden Originalromane sehr gut gefallen, daher war ich ziemlich gespannt, wie sich so die Romanserie mit den Beiträgen anderer Autoren zu der Metrowelt machen würde. Der erste ist meiner Meinung nach dabei etwas flach geraten. Es ist keine wirklich schlechte Geschichte, die hier erzählt wird, aber den Charakteren fehlt es an Tiefe. Glebs Verhältnis zu Taran ist fast schon merkwürdig, dass der Autor sie immer als "der Junge" und Taran als "den Meister" bezeichnet, tut sprachlich doch schon fast weh. Mit Petersburg kommt ein neuer Handlungsort hinzu, was wiederrum gut ist, allerdings wird zu wenig über die dortige Gesellschaft erklärt - oder ist sie eben doch genauso wie in Moskau? Alles in allem sicher eine spannede Idee mit den Spin-Off Romanen, ich bin auch auf die weiteren Bände gespannt. Aber der erste hat mich definitiv nicht umgehauen.

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