Sie sind hier

Vincent Kliesch "Im Auge des Zebras"

Olivia Holzmann steht vor einem scheinbar unlösbaren Fall: Mehrere Jugendliche wurden an verschiedenen Orten in ganz Deutschland entführt - alle zur gleichen Zeit vom gleichen Täter. Ein Ding der Unmöglichkeit, aber alle Indizien deuten in diese Richtung. Als sich auch die Spur zu einem russischen Drogenbaron als Fehlschlag erweist, versucht Olivia ihren ehemaligen Mentor Severin Boesherz dafür zu gewinnen, ihr zu helfen. Doch dieser hat mit seinem Ermittlerdasein komplett abgeschlossen. Doch auch der Entführer selber hat ein Interesse daran, dass Boesherz in dem Fall ermittelt, will er doch eigentlich die Aufklärung einer vor Jahrzehnten begangenen anderen Straftat erreichen. Und so schreckt er schließlich auch vor drastischen Mitteln nicht zurück, um den Ex-Kommissar zum Eingreifen zu animieren...

Auch wenn das Buch als Bösherz-Thriller angekündigt wird, so spielt der gleichnamige Ermittler eine eher kleinere Rolle. Im Fokus steht seine ehemalige Kollegin Olivia Holzmann, die sich im Gegensatz zu ihrem einstigen Mentor mehr als traditionelle Polizeiarbeit denn auf geniale Geistesfähigkeiten verlassen muss. Die Story an sich ist klug konstruiert und spannend - die Auflösung des Tathergangs hat mich allerdings etwas enttäuscht. Auch waren für mich Teile der Handlung vorhersehbar (ich möchte aber nicht spoilern, daher schreibe ich hier nicht genauer welche). Was mich völlig irritiert hat, war jedoch der Zeitsprung zwischen diesem und dem ersten Buch um Severin Boesherz. Es wird auf Ereignisse sehr genau Bezug genommen, die in der Zwischenzeit passiert sind. Das finde ich unglücklich, ich habe nämlich den Verdacht, dass das Buch, in dem diese geschildert werden, erst noch als zweiter Boesherz-Band erscheinen soll. Mir kommt es nun so vor, als hätte ich durch die jetzige Lektüre etwas vorweg genommen.

3
Horch und Guck: