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Tamsyn Muir "Ich bin Gideon"

Gideon Nav wächst auf dem Heimatplaneten des Neunten Hauses auf. So richtig zugehörig fühlt sie sich seinen Bewohner*innen jedoch nicht - und dies scheint auch seit Gideons Kindheit auf Gegenseitigkeit zu beruhen. Sie hat bereits unzählige Fluchtversuche hinter sich, doch der jetzige ist so durchdacht, dass er einfach gelingen muss. Dummerweise geht mal wieder alles schief und Gideon wird vor die Wahl gestellt: Sie soll gemeinsam mit der Erbin des Neunten Hauses, Harrowhark Nonagesimus, zur Heimatwelt des Imperators reisen und dort die Rolle ihrer Kavalierin übernehmen. Es werden neue Lyctor*innen gesucht und wenn Harrowhark erfolgreich ist, winkt Gideon die Freiheit. Mehr aus Not als aus Begeisterung lässt Gideon sich auf den Handel ein. In der Heimatwelt des Ersten Hauses müssen beide Frauen bald feststellen, dass sie in einem wahren Schlangennest gelandet sind. Nicht nur der Wettbewerb um die Lyctor*innenwürde, sondern auch die üblichen Feindschaften zwischen den neun Häusern führen zu gefährlichen Spannungen. Und dann scheint auch noch eine weitere Kraft in dem Spiel mitzumischen, das bald die ersten Todesopfer fordert. Gideon wünscht sich einmal mehr, dass sie sich mit ihren Pornoheftchen an einen anderen Ort abgesetzt hätte...

Ein ungewöhnliches Buch - eine Mischung aus Space Opera und Nekromanten-Roman. Ich war recht neugierig, nachdem ich an verschiedenen Stellen so viel Lob über diesen Roman gelesen hatte. Und ich muss sagen, ich kann mich nur anschließen: Das ist mit das Abgefahrenste, was ich seit langem gelesen habe. Sowohl was die Story angeht, aber vor allem die Sprache finde ich herausragend aus dem sonstigen Einheitsbrei. Was sich Gideon und Harrowhark an den Kopf werfen, wenn sie sich mal wieder streiten, war schon bemerkenswert - auf solche Ideen muss man erstmal kommen. Ich bin jedenfalls echt gespannt auf Band 2 der Reihe und könnte mir auch eine Verfilmung des Buches sehr spannend vorstellen.

 

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Horch und Guck: