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Stephen King & Owen King "Sleeping Beauties"

Eine rätselhafte Krankheit breitet sich auf der Welt aus: Frauen, die einschlafen, verspinnen sich in einer art Kokon und werden nicht mehr wach - wer versucht sie zu wecken, unterschreibt damit sein eigenes Todesurteil. In einem kleinen Ort in den Appalachen sorgt die Krankheit nicht nur wegen des lokalen Frauengefängnisses für Unruhe. Hier ist auch die mysteriöse Evie Black aufgetaucht, die als einzige gegen die Krankheit immun zu sein scheint. Die Frau stellt Gefängnispsychiater Clinton Norcross vor ein großes Problem: Angeblich ist ihr Überleben die einzige Chance dafür, dass die Frauen wieder erwachen können. Doch es finden sich immer mehr Männer, die Jagd auf Evie machen, weil sie von ihrer rätselhaften Immunität gehört haben und glauben Evie kenne ein Heilmittel. Was sie mit ihr machen werde, wenn sich diese Hoffnung als vergeblich herausstellt, scheint mehr als absehbar. Und so muss Clint Norcross plötzlich ein Gefängnis mit einer Handvoll Menschen verteidigen, in der Hoffnung, dass er sich nicht von Eve hat hereinlegen lassen...

Ein ziemlich dicker Wälzer, den Stephen King da gemeinsam mit einem seiner beiden schreibenden Söhne vorgelegt hat. Trotzdem muss man sich vom Umfang des Werks nicht abschrecken lassen: Das Buch liest sich recht schnell und ist unterhaltsam. Insbesondere zu Anfang war es mir zwar etwas langatmig - andererseits ist auch ein wenig Papier notwendig, um alle Charaktere, die für die weitere Handlung relevant sind, angemessen einzuführen. Sleeping Beauties ist aufgrund der momentanen Diskussionen um sexuelle Gewalt und die Gleichheit der Geschlechter von einer überraschenden Aktualität und verfügt über eine politische Aussagekraft, die ich weder mit King verbunden habe, noch ihm zutraute. Mein persönliches Highlight ist ja die Kingsche Version der Locker-Room-Talks - das hat mich doch arg schmunzeln lassen. Ich kann dieses Buch sowohl Kingfans als auch Neueinsteigern empfehlen: gute und spannende Unterhaltung, ein Schuss Mystik und Fantastik sowie nicht allzu viel Horror (nur eine Prise) sind die gelungene Zutatenmischung dieses Romans.

4
Horch und Guck: