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Scott Westerfeld "Behemoth - Im Labyrinth der Macht"

Prinz Aleksandar und seine getreuen Anhänger befinden sich immer noch an Bord des Luftschiffes Leviathan. Die Briten sind auf dem Weg nach Konstantinopel, um das Osmanische Reich davon abzuhalten, an der Seite der Mechanisten in den Krieg einzugreifen. Die Neutralität der Osmanen ist für die Darwinisten besonders wichtig, denn diese können den Nachschub per Seeweg für die russische Armee und ihre Kampfbären blockieren. Schon auf dem Weg nach Konstantinopel zeigt sich, wie gefährlich die Mission werden kann. Die Leviathan wird in ein Gefecht mit zwei deutschen Kriegsschiffen verwickelt, die offenbar ebenfalls das gleiche Ziel haben. Dabei zeigt sich, dass die Deutschen über eine äußerst gefährliche Waffe verfügen: eine Tesla-Kanone, die mit dem Blitz, den sie abfeuert, für Luftschiffe extrem bedrohlich ist.

In Konstantinopel angekommen, nutzt Alek mit zwei Begleitern die Chance zur Flucht und taucht in der osmanischen Metropole unter. Dr. Barlow muss derweil erkennen, dass ihre diplomatische Mission zum Scheitern verurteilt ist: Der Sultan wird bereits von den Deutschen kontrolliert und auch die Stimmung im Volk ist feindseelig, seitdem Churchill ein osmanisches Kriegsschiff in "Verwahrung genommen" hat. Doch die Wissenschaftlerin hat noch einen Plan B: Derryn wird beauftragt in einem Geheimkommando eine Tierwaffe am Unterwassersperrnetz der Osmanen auszusetzen, um so den Seeweg nach Konstantinopel wieder frei zu machen. Doch die Briten werden entdeckt und nur Derryn gelingt die Flucht – nach erfolgreicher Erfüllung ihres Auftrages. Da sie mittlerweile erfahren hat, dass sich Alek noch in der Stadt aufhält und die Leviathan Konstantinopel verlassen musste, beschließt sie ihn zu suchen.

Alek hat mittlerweile unverhoffte Verbündete gefunden: Revolutionäre, die den Sultan stürzen wollen. Alek sieht seine Chance den Krieg, den die Fehde seiner Familie ausgelöst hat, zu beenden und beschließt die Gruppe zu unterstützen. Gemeinsam mit Derryn, die ihren Freund mittlerweile gefunden hat, koordinieren sie eine Aktion parallel zum Angriff der Briten auf die deutschen Kriegsschiffe. Dann jedoch machen sie eine schreckliche Entdeckung: Auf einem Hügel außerhalb Konstantinopels bauen die Deutschen eine noch größere Tesla-Kanone als die, die bereits einmal auf die Leviathan geschossen hat. Das Leben der gesamten Besatzung steht auf dem Spiel, denn sie wissen nichts von dieser Waffe, wenn sie zurückkehren, um den Behemoth, die Geheimwaffe, in den Hafen der Stadt zu geleiten. Derryn und Alek müssen schnell handeln, wenn sie nicht wollen, dass die Besatzung in eine tödliche Falle läuft...

Mir hat ja schon der erste Band der Triologie sehr gut gefallen und ich muss sagen, mit dem zweiten verhält es sich nicht anders. Die Geschichte ist actionreich und spannend erzählt, mit zwei gut geschilderten und sympathischen Hauptcharakteren und einer absolut genialen Grundidee. Die Vermischung von historischen Fakten und Fiktion mit Elementen des Steampunk gefällt mir einfach immer noch zu gut. Dieses Mal nimmt der Autor Bezug auf die Ereignisse um den Eintritt des Osmanischen Reiches in den 1. Weltkrieg, verbindet diese jedoch gekonnt mit seinen eigenen Ideen. (Zu sehr ins Detail kann ich hier leider nicht gehen, sonst würde ich spoilern.) Sehr gut gelungen sind auch wieder die Illustrationen von Keith Thompson, ein weiteres Plus an diesem gelungenen Buch. Daher kann ich eigentlich nur jedem empfehlen, dem es nicht zu peinlich ist, sich ein Jugendbuch zu kaufen: Ab in die nächste Buchhandlung. Und nur als Tipp: Band 1 ist mittlerweile auch schon als Taschenbuch erschienen.

4
Horch und Guck: