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Rick Yancey "Der Monstrumologe und der Fluch des Wendigo"

Dr. Pellinore Warthrop ist entsetzt: Ausgerechnet Abraham von Hellrung, sein alter Lehrmeister, will die Monstrumologie für einen neuen Bereich öffnen und sich auch mit Phänomenen wie Vampiren, Werwölfen und ähnlichen Gestalten beschäftigen. Warthrop sieht seine ernsthafte Wissenschaft gefährdet und plant einen Gegenvortrag auf dem jährlichen Kolloquium in New York. Doch zuvor muss er sich selbst mit einer der von ihm verabscheuten Fantasiegestalten beschäftigen. John Chanler, ein alter Freund, ist in den Wäldern Kanadas verschwunden, dort suchte er ausgerechnet im Auftrag von Hellrungs den mystischen Wendigo. Seine Frau Muriel, Warthrops ehemalige große Liebe, bittet den Doktor um Hilfe und nach einigem Zögern macht er sich mit seinem treuen Diener Will Henry auf in die Wildnis.

Dort angekommen, kommt Will schnell der Verdacht, dass an der Legende doch etwas Wahres dran sein könnte, sein Meister will davon allerdings nichts hören und ignoriert jegliche Hinweise bzw. deutet alles so um, dass eine rationale Erklärung entsteht. Es gelingt den beiden schließlich auch John Chanler zu finden und nach Hause zu bringen, doch dieser ist nicht mehr der Mann, der er war. Etwas ist mit ihm in den Wäldern geschehen. Entweder er leidet unter einer Psychose wie Warthrop glaubt oder der Doktor und Will haben einen Wendigo nach New York gebracht. Als Chanler aus dem Krankenhaus flieht, Muriel verschwindet und sich rätselhafte Todesfälle in New York häufen, wird klar, dass die Monstrumologen etwas tun müssen. Gemeinsam mit vier weiteren Kollegen machen sich Warthrop, von Hellrung und Will Henry wahlweise auf die Jagd nach einem Monster oder die Suche nach einem Geisteskranken. Und wieder ist es der junge Will, der dem Monster gefährlich nahe kommt...

Ich hatte ja schon den ersten Band gelesen und recht gut gefunden, daher freute es mich zu sehen, dass es eine Fortsetzung gibt. Auch diese folgt dem bewährten Muster: Eine spannende, gut erzählte Geschichte mit skurillen Figuren und der gelungen eingefangenen Atmosphäre des 19. Jahrhunderts. Von Hellrung erinnert natürlich nur zufällig an Professor van Helsing aus Dracula. Wie auch im ersten Teil ist aber auch hier wieder die Erzählweise, die zu Punktabzügen führt: Das Problem mit den Längen besteht vor allem im ersten Teil, die Ereignisse in den Wäldern ziehen sich teilweise wie Kaugummi. Schade eigentlich, denn mehr Seiten hätte das Buch nicht unbedingt gebraucht. Wie auch immer, ich kann den Roman durchaus empfehlen und bin gespannt auf den (wahrscheinlichen) dritten Band der Geschichte um Will Henry und Dr. Warthrop. 

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Horch und Guck: