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Noah Stoffers "A midsummer's nightmare"

Ari Campbell studiert Archäologie und Kunstgeschichte am Murray College auf der schottischen Insel Hilma. Eigentlich sollte Ari in diesem letzten Unijahr mit der Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen und der Hauptrolle in der jährlichen Theateraufführung mehr als genug zu tun haben, doch dann beginnen merkwürdige Ereignisse, die zusätzliche Aufmerksamkeit erfordern. Studierende verschwinden und tauchen wieder auf, Ari sieht Personen, die niemand sonst wahrzunehmen scheint - kann es wirklich Elfen und Geister geben, wie in den alten Geschichten? Bald scheinen auch einige von Aris Freund*innen über rätselhafte Fähigkeiten zu verfügen und offenbar zieht jemand im Hintergrund die Fäden, um diese sich manifestieren zu lassen. Doch welchen Grund könnte die Person für ihr Handeln haben? Erst als Ari Wege findet, mit den Geistern zu kommunizieren, wird deutlich, welch perfider Plan hier am Werke ist...

Mich hat an dem Buch interessiert, dass es in Schottland spielt und dem Genre Dark Academia zugerechnet wird - zwei Aspekte, die eine recht große Chance bieten, dass mir ein Buch gefallen wird. Das schottische Flair wird auch sehr gut getroffen - Dark Academia trifft ebenfalls zu. Allerdings sind die fantastischen Anteile leider die Aspekte der Handlung, die mich nicht wirklich umgehauen haben - da kam mir vieles wie leichte Abwandlungen bekannter Elemente vor. Was mir hingegen sehr gut gefallen hat, ist die Hauptfigur Ari - wobei die Handlung auch aus Aris Ich-Perspektive erzählt wird. Ich finde es gut, dass es endlich auch im Fantasybereich mehr queere und non-binäre Charaktere gibt. Ari ist ein Trans-Mann und non-binär - hier muss ich zugeben, dass ich das erst einmal googeln musste, da ich vorher dachte, Trans-Personen würden sich einem Geschlecht zuordnen. Ich habe gelernt, dass ich hier falsch lag - werde ich mir also merken. Darüber zu lesen, mit welchen Schwierigkeiten Ari nach dem Outing konfrontiert wurde, hat mich teilweise wütend gemacht (Unverständnis der Unileitung, dass Ari nicht im Mädchenflügel des Colleges untergebracht werden möchte) und teilweise zum Nachdenken gebracht. Dass das Ganze in eine spannende und gut konstruierte Geschichte integriert ist, ist meiner Meinung nach ein zusätzlicher Grund für eine Leseempfehlung. Ich hoffe, dass es demnächst nicht mehr die Ausnahme sein wird, egal in welchem Genre, queere und non-binäre Charaktere zu finden.

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Horch und Guck: