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Moira Young "Die Entführung" (Dustlands)

Die 18jährige Saba lebt in einer Welt, die unsere bekannte Zivilisation weit hinter sich gelassen hat und von Wasserknappheit geprägt ist. Sie wächst an einem entlegenen See auf zusammen mit ihrem Zwillingsbruder, einer kleinen Schwester und ihrem Vater. Eines Tages tauchen Männer auf Pferden auf, ermorden ihren Vater und entführen ihren Bruder. Saba setzt alles daran ihn zu retten und macht sich auf die Spur der Männer. Auf der Suche nach ihm schwebt sie mehr als einmal in tödlicher Gefahr, findet jedoch auch Freund*innen, die ihr zur Seite stehen...

Das Buch liest sich recht gut, die Geschichte wird spannend erzählt und auch die Grundidee gefällt mir eigentlich gut. Trotzdem kann es mich nicht wirklich überzeugen. Mir fehlt eine wirkliche Einbindung der titelgebenden Dustlands in die Handlung (es wird zwar hin und wieder mal angedeutet, aber nicht wirklich konsequent integriert). Dann hätte ich gerne eine Erklärung dafür gehabt, was eigentlich mit der Welt passiert ist, dass sie sich in dem im Buch geschilderten Zustand wiederfindet - hierzu gibt es nicht einmal Hinweise. Und schließlich hat mich die Hauptfigur Saba nicht begeistert. Sie ist auf der einen Seite die mutige Kämpferin, dann wieder das verunsicherte Mädchen, das sich hinter ihrem Bruder versteckt, den sie im Gegensatz zu sich selbst als intelligenten und gutaussehenden Anführer wahrnimmt. Auf den ersten Blick verliebt sie sich in den Dieb Jack (und der natürlich auch genauso in sie) - das ist mir etwas zu kitschig. Ich finde, die Autorin hätte mehr aus dieser Geschichte machen können, als sie schlussendlich gemacht hat.

 

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Horch und Guck: