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Michael Jensen "Blutgold" (Syndicat Berlin 1)

Berlin 1918: Der Erste Weltkrieg ist vorbei, der Kaiser hat abgedankt, das deutsche Reich ist eine Republik geworden. Inmitten dieser historischen Ereignisse wachsen die Brüder Sass in der Hauptstadt auf. Als Jugendliche schlagen sie sich mit einer Bande mit kleinen Gaunereien mal besser mal schlechter durch. Doch insbesondere Franz Sass will mehr als nur ein durchschnittliches Leben. Als ihr Vater plötzlich zum Beschuldigten bei der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht wird, taucht seine Schwester Antonia aus Paris auf. Tante Toni nimmt die Familienangelegenheiten in die Hand - und scheut auch vor krummen Aktionen nicht zurück. Mit ihr zusammen beginnt Franz das aufzubauen, was eine der mächtigsten kriminellen Organisationen von Berlin werden soll: das Syndicat.

Nachdem ich mich bereits durch einige Krimis gelesen habe, die zur Zeit der Weimarer Republik spielen, in denen aber immer die Polizisten oder Detektive im Mittelpunkt standen, geht es nun also um die kriminelle Gegenseite. Und ich muss sagen, dass hat mir richtig gefallen. Mit den Brüdern Sass werden historische Figuren als Basis für die Geschichte gewählt - darüber hinaus nimmt sich der Autor jedoch einige Freiheiten. Die Beziehungen zu zentralen historischen Ereignissen hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht, um eine gute Geschichte zu erzählen; sie schaden jedoch auch nicht. Ich habe sehr schnell in das Buch hineingefunden und konnte es dann nur schwer weglegen, weil mich die Handlung wirklich gefesselt hat. Alles in allem also eine sehr starke Leseempfehlung von meiner Seite - ich bin gespannt auf die beiden Fortsetzungen.

 

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Horch und Guck: