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Maria Grund "Fuchsmädchen"

An einem See auf einer Insel vor der schwedischen Küste wird die Leiche eines Mädchens gefunden. Zwar deuten die Hinweise auf Selbstmord, doch Ermittlerin Sanna Berling hat ihre Zweifel. Als jedoch kurze Zeit später eine ältere Dame grausam ermordet in ihrem Haus gefunden wird, müssen sie und ihre neue Kollegin Eir Pedersen den Fall des Mädchens erst einmal hinten anstellen. Verdächtigt wird zunächst der Ehemann des Opfers, der verschwunden ist. Dann geschieht noch ein Mord in einem Hochhaus im sozialen Brennpunkt und die beiden Kommissarinnen sehen sich der Gefahr eines Serientäters ausgesetzt. Schließlich finden sie Verbindungen zu dem toten Mädchen am See und den beiden Mordfällen und kommen einem düsteren Geheimnis aus der Vergangenheit auf die Spur, bei der es um ein Ferienlager mit dubiosen Erziehungspraktiken und eine mysteriöse Malerin geht. Licht ins Dunkle könnte der Sohn des zweiten Mordopfers bringen, doch Jack kann oder will nicht über das sprechen, was er gesehen hat. Einzig Sanna gegenüber scheint er sich zu öffnen, Eir jedoch vermutet, dass ihre Kollegin dem Jungen aufgrund ihrer eigenen Vergangenheit zu positiv gegenüber eingestellt ist. Könnte schließlich nicht auch Jack der Täter sein?

Das Buch ist ein guter skandinavischer Krimi, mit der für dieses Genre typischen düsteren Stimmung und einer ebenso dunklen Auflösung des Falles. Besonders gut haben mir die beiden Hauptfiguren gefallen, die sich als sehr unterschiedliche, aber auf ihre Art jeweils faszinierende weibliche Charaktere herausgestellt haben. Ob es immer notwendig ist, dass die Ermittlerinnen selbst so viel Balast aus ihrem bisherigen Leben mit sich herumschleppen, darüber kann man vermutlich trefflich streiten - bei den skandinavischen Krimis finde ich es aber irgendwie immer passend, das hier Charaktere dabei sind, die schon so einiges erlebt haben. Der Fall selbst war in meinen Augen auch sehr gut konstruiert und spannend erzählt. Ich bin sehr gespannt, wie es mit dem doch recht ungleichen Ermittler*innenduo weitergeht.

 

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Horch und Guck: