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Kerri Maniscalco "Stalking Jack the Ripper"

Audrey Rose Wadworth hat ein für eine junge Frau im Jahr 1888 ungewöhnliches, wenn nicht sogar unmögliches, Interesse: Sie seziert Leichen. Heimlich, denn insbesondere ihr Vater darf nichts davon wissen, lässt sie sich von ihrem Onkel, einer Koryphäe der noch jungen Disziplin, in der Rechtsmedizin ausbilden. Als jedoch der Serienmörder Jack the Ripper die Stadt unsicher macht, verändert sich auch für Audrey alles. Ihr Onkel wird festgenommen, weil er im Verdacht steht, selbst der Ripper zu sein. Audrey versucht verzweifelt seine Unschuld zu beweisen, selbst wenn sie sich dabei mit dem arroganten Thomas Cresswell zusammentun muss, dem besten Studenten ihres Onkels. Doch aller Abneigung zum Trotz erweisen sich Audrey und Thomas als ziemlich gutes Ermittlungsduo - und dann sind da auch diese Momente, in denen der junge Mann ihr sympathisch wird...

Das hier ist eins der Bücher, die ich kaum aus der Hand legen konnte und nahezu in einem Rutsch durchgelesen habe. Erzählt wird eine Variante der Geschichte von Jack the Ripper, die die historischen Tatsachen mit einiger Freiheit vermischt. So erfahren wir bspw. am Ende, wer der Ripper war - was ja bis heute tatsächlich nicht geklärt ist. Audrey Rose hat mir als Hauptfigur sehr gut gefallen - sie ist in einem Zwiespalt zwischen ihren eigenen Wünschen, die so gar nicht dem entsprechen, was die Gesellschaft jungen Frauen zugestehen will, und ihrem Bedürfnis akzeptiert zu werden, wobei sie jedoch schnell an die Grenzen dessen stößt, was sie dafür bereit ist, hinzunehmen. Ich bin sehr gespannt auf den zweiten Band und würde gerne mehr über Thomas Cresswell erfahren, den ich als sehr interessante Figur, die durchaus Potenzial für mehr Tiefe hat, erlebt habe.

 

 

5
Horch und Guck: