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Hannah Kaner "Godkiller"

Seitdem neidische Nachbarin ihre gesamte Familie einer Feuergöttin geopfert haben und sie selbst nur mit schweren Verletzungen entkommen konnte, ist Kissen keine Freundin von Gottheiten. Umso erfreuter ist sie, dass König Arren nach dem letzten Krieg die Anbetung aller Gottheiten verbote hat und sie sich als Godkiller ihren Lebensunterhalt mit deren Tötung verdienen kann. Als sie jedoch das Mädchen Inara kennenlernt, kann sie ihrer Berufung zum ersten Mal nicht nachgehen - diese ist an den Gott Skediceth gebunden und wenn eine*r der beiden stirbt, ergeht es dem*der anderen genauso. Kissen will die Verbindung zwischen den beiden lösen und beschließt sie nach Blenraden zu begleiten, der letzten Stadt, in der es noch wilde Gottheiten gibt. Auf dem Weg machen sie die Bekanntschaft des Bäckers Elogast, der sich als ehemaliger Ritter entpuppt. Elogast ist auf einer Geheimmission für den König. In der Stadt angekommen müssen die ungleichen Gefährt*innen schließlich herausfinden, dass sie Figuren in einem Spiel sind, das von langer und mächtiger Hand geplant wurde...

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, was vor allem an der Welt, die die Autorin sich erdacht hat, liegt. Gottheiten, die in unterschiedlichen Formen existieren und agieren - allerdings offiziell verboten sind. Hinzu kommt mit Kissen eine ungewöhnliche und starke Frauengestalt, die eine Behinderung hat, was in der Fantasyliteratur meines Wissens immer noch selten ist. Auch der Gotte Skediceth ist eine coole Figur, einen Gott der Notlügen habe ich in dem Genre bisher nicht gefunden. Trotz allem bleiben die Hauptfiguren davon abgesehen etwas blass und die Handlung geschränkt sich auf mehrere Abenteuer auf dem Weg in die Stadt Blenraden. Ich freue mich aber auf jeden Fall auf den zweiten Band, denn das Ende hat doch so einiges an Cliffhanger-Potenzial und ich will wissen, wie es weitergeht.

 

4
Horch und Guck: