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Denzil Meyrick "Tödliches Treibgut"

Kinloch ist ein kleiner, verschlafener Ort auf der Kintyre-Halbinsel in Schottland. Eigentlich passiert hier nie viel, doch dann wird plötzlich eine weibliche Leiche am Strand angespült. Da die örtliche Polizei keine Erfahrung in Mordermittlungen hat, wird DCI Jim Daley mit seinem Seargant Brian Scott aus Glasgow zur Aufklärung des Verbrechens abkommandiert. Die beiden Raubeine aus der Großstadt müssen sich erst einmal das Vertrauen der örtlichen Kolleg*innen und der Bevölkerung erarbeiten, denn in Kinloch weiß zwar jede*r viel über die anderen, aber mit Fremden redet man deshalb noch lange nicht. Und in Kinloch hat eigentlich jede*r ein Geheimnis, das er oder sie am besten verschweigen möchte. Auch die Gründe für den Mord liegen in der Vergangenheit der Bewohner*innen des kleinen Ortes versteckt, wie Jim Daley schließlich herausfindet. Vergangene Geheimnisse, die seine Frau Liz in tödliche Gefahr bringen...

Ein guter solider Krimi, der vor allem davon lebt, dass er Schottland und seine Menschen recht gut einfängt. Vor allem der Gegensatz zwischen den beiden recht raubeinigen Kriminalpolizisten aus Glasgow und der eher im Beschaulichen agierenden Polizei von Kinloch kommt sehr gut zum Tragen und macht für mich den Charme des Buches aus. Eher weniger interessant fand ich Jims Privatleben und das Ausbreiten der Probleme, die er mit seiner Frau hat - ich wollte einen Krimi lesen und kein Ehedrama. Der eigentliche Fall ist dabei durchaus fesselnd genug gewesen und hätte das Drumherum eigentlich nicht gebraucht. Die Auflösung ist zwar logisch, wird aber ziemlich eilig fast am Ende des Buches präsentiert, damit noch Platz für den finalen Showdown blieb. Naja, ich denke aber, dass ich trotzdem die weiteren Bände aus der Reihe lesen werde.

3
Horch und Guck: