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Christelle Dabos "Das Gedächtnis von Babel" (Die Spiegelreisende 3)

Fast drei Jahre sind seit jenen Ereignissen auf der Arche Pol vergangen, bei denen Ophelia ihren Mann Thorn zum letzten Mal gesehen hat. Seitdem weiß niemand wohin Thorn verschwunden ist und Ophelia ist zurück nach Anima beordert worden. Unterstützt von ihrem Großonkel forscht sie heimlich weiter - nicht nur, um Thorn zu finden, sondern auch um mehr über Gott, die Versplitterung der Welt und die Familiengeister zu erfahren. Schließlich deuten erste Hinweise auf die Arche Babel, einen aus mehreren kleinen Archen bestehenden Staat, in dem Ordnung und Gehorsam an erster Stelle stehen und der von den Zwillingen Polux und Helene beherrscht wird. Mithilfe des einstigen Botschafters Archibald gelingt es Ophelia nach Babel zu gelangen und dort unter einer neuen Identität unerkannt zu bleiben. Als Eulalia tritt sie den Vorboten Lady Helenes bei, einer strengen Ausbildungsakademie, die Ehrgeiz und Egoismus unter ihren Schüler*innen fördert, denn nur eine*r wird nach Abschluss des Jahres die begehrte Beförderung erhalten. Doch Ophelia will sich Zutritt zu jenem Ort verschaffen, an dem das Gedächtnis von Babel liegt - und dies scheint sie nur als Vorbotin zu können. Die Ausbildung ist für sie kein Zuckerschlecken und die anderen Schüler*innen sind auch keine Unterstützung. Dann passieren rätselhafte Unglücke und Ophelia befürchtet, dass dies etwas mit Gott zu tun haben könnte. Doch eines dieser Unglücke hilft ihr auch weiter: Als Ersatz für eine andere Auszubildende soll sie deren Aufgaben übernehmen und erhält dadurch plötzlich Zugang zu Geheimnissen, die ihr bis dahin verschlossen waren. Als Ophelia jedoch Sir Henry gegenübersteht, dem Herrscher über das neue Katalogisierungssystem der Bibliothek, verschlägt es ihr die Sprache. Denn Sir Henry ist ein alter Bekannter...

Der dritte Band der Reihe ist etwas schwächer als die beiden Vorgänger, hat mich aber dennoch begeistert. Für mich hat die Geschichte sich etwas Zeit zum Durchschnaufen gelassen, bevor es im vierten und voraussichtlich letzten Band weitergeht. Dabei finde ich das Buch weder langweilig noch langatmig, es trägt nur zunächst wenig zur Hauptstory bei. Babel ist eine recht faszinierende Welt, wobei ich aber froh bin, dort nicht leben zu müssen. Auf jeden Fall heißt es nun sehnsüchtig auf Band vier zu warten.

5
Horch und Guck: