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Der Blade Runner - Director's Cut

Los Angeles im Jahr 2019: Die Stadt ist zu einem verstörenden, beängstigenden Moloch geworden, dem, wer es irgendwie kann, versucht zu entfliehen. Die "Off-World" Kolonien auf anderen Planeten - von künstlichen Menschen, den sogenannten Replikanten, bewohnbar gemacht - sind die Fluchtpunkte der Menschen. Die Replikanten sind äußerlich nicht von "richtigen" Menschen zu unterscheiden, allerdings haben sie nur eine sehr kurze Lebensdauer von 4 Jahren und sind aufgrund der geringen Lebenszeit emotional unerfahren und neigen deshalb dazu unkontrollierbar zu werden, weshalb ihnen teilweise künstliche Erinnerungen implantiert werden, um sie zu stabilisieren.

Nun sind vier Replikanten auf der Erde aufgetaucht, was ihnen eigentlich verboten ist. Der Polizist Rick Deckard, der als Blade Runner zu den Spezialisten für die Auffindung und "Versetzung in den Ruhestand" (ein Euphemismus für ihre Ermordung) der Replikanten gehört, wird auf sie angesetzt. Bald zeigt sich, dass die vier Replikanten ein konkretes Ziel auf der Erde verfolgen: Sie wollen mit dem Chef der Tyrell Corporation, die sie erschaffen hat, in Kontakt treten und erhoffen sich von diesem eine Verlängerung ihres kurzen Lebens. Als sie jedoch erkennen müssen, dass auch dieser ihnen nicht helfen kann, tötet ihr Anführer Roy den Firmenchef.

Zu diesem Zeitpunkt hat Deckard bereits zwei der ursprünglich vier Flüchtigen töten können. Doch seine Begegnung mit der Replikantin Rachel, die nichts von ihrer Herkunft weiß, bis Deckard sie darüber aufklärt, löst bei ihm einige Zweifel an der Richtigkeit seines Tuns aus. Stellenweise muss sich Deckard selbst fragen, ob er nicht vielleicht auch ein Replikant ist. All dies hindert ihn jedoch nicht daran, seinen ursprünglichen Auftrag zu erfüllen. Der Aufforderung auch Rachel zu töten kommt er jedoch nicht nach, sondern beschließt mit ihr aus der Stadt zu fliehen. (Im Director's Cut, den wir gesehen haben, endet der Film hier und es bleibt unklar, ob die beiden es schaffen zu flüchten.)

Ich halte Blade Runner für einen sehr gelungenen Film, den man unbedingt gesehen haben sollte. Er ist sehr ungewöhnlich für einen SciFi-Film, mit recht wenigen, teilweise kryptischen Dialogen, den langen Kamerafahrten durch die Stadt L.A. und der sehr sphärischen Musik. Das ganze erinnert an eine Mischung aus den Film-Noir-Detektivgeschichten und Cyberpunk-Elementen, die hier jedoch nicht widersprüchlich ist sondern ausgesprochen stimmig. Harrison Ford ist als Deckard ebenso gut besetzt wie Rutger Hauer als Replikant Roy (ja, ich muss gestehen, ich mag beide Schauspieler auch sonst). 

5
Horch und Guck: