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Ben Creed "Der kalte Glanz der Newa"

Leningrad 1951: Auf einem Bahngleis werden fünf verstümmelte Leichen gefunden. Leutnant Revol Rossel von der Miliz soll ermitteln. Dies gestaltet sich zu dieser Zeit mehr als schwierig, denn Stalins Terrorwelle ist auf ihrem Höhepunkt. Täglich verschwinden Menschen, die vom Ministerium für Staatssicherheit als Staatsfeinde abgeholt werden und auch die Polizei ist davor nicht sicher, so dass chronischer Personalmangel herrscht. Auch bei den gefunden Leichen ist den Ermittlern lange unklar, ob nicht die Staatssicherheit hier schlichtweg Opfer ihrer Verhöre entsorgt hat. Leutnant Rossel muss besonders vorsichtig sein, denn er ist dem Ministerium bereits einmal in die Hände gefallen und nur durch großes Glück und großes persönliches Opfer entkommen. Trotzdem setzt er alles daran, den Fall aufzuklären und sein Hartnäckigkeit bringt ihn bald auf die richtige Spur. Dann stellt sich jedoch heraus, dass es Beziehungen zwischen ihm und den Opfern gibt und der Ermittler gerät selbst in Verdacht. Rossel scheint in ein höchstgefährliches Wespennest gestochen zu haben und ist einem Täter auf der Spur, der im Gegensatz zu ihm Beziehungen in die höchsten Kreise hat...

Ich mag historische Krimis und dieser hier ist einer von den richtig guten. Das liegt daran, dass hier ein wirklich guter Fall präsentiert wird mit einer interessanten Tätergeschichte, die Ermittlungsarbeit ihren Namen verdient, die Hauptfigur ein toller und faszinierender Charakter ist und last but not least das Setting mich einfach fasziniert hat. Klar, hatte ich schon mal von den Verfolgungen unter Stalin gehört und auch Dokus darüber gesehen, dass es richtig schlimm gewesen sein muss. Dies aber als Hintergrundgeschichte für einen Krimi zu haben, hat es für mich noch einmal ganz anders dargestellt und deutlich werden lassen, wie es für die Menschen damals Alltag war, so heftig das auch klingt. Ich kann das Buch absolut empfehlen und würde mich über weitere Bände um diesen Ermittler sehr freuen.

5
Horch und Guck: