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Andreas Brandhorst "Das Flüstern"

Der achtjährige Nikolas überlebt wie durch ein Wunder ein als Autounfall getarntes Attentat, bei dem seine Eltern sterben. Kurze Zeit später wird er entführt, kann aber entkommen, da jemand die Entführer tötet und danach spurlos verschwindet. In seinem Umfeld sind sich alle einig: Der Junge muss einen Schutzengel haben. Und tatsächlich gibt es da ein Wesen, mit dem Nikolas kommuniziert und das ihn beschützt. Nikolas ist zwar mathematisch hochbegabt, aufgrund seines Autismus und der Synästhesie halten ihn viele jedoch für geistig etwas zurückgeblieben. Dann jedoch erhält er plötzlich die Chance, auf eine Privatschule in der Schweiz zu wechseln, die Schüler*innen mit besonderen Begabungen fördert. Zunächst ist Nikolas angetan von der Idee, denn auch seine Freundin Sonja wird zukünftig diese Schule besuchen. Doch bald merken die beiden Kinder, dass etwas mit ihrer neuen Schule nicht stimmt. Merkwürdige Untersuchungsmethoden, häufige Fiebererkrankungen und immer wieder verschwindende Schüler*innen erregen ihr Misstrauen. Als die vermeindlichen Lehrer*innen schließlich mit immer rabiateren Mitteln versuchen, Nikolas Schutzengel sichtbar machen wollen, kommt es zu fatalen Ereignissen, die Nikolas und Sonjas Leben für immer verändern werden...

Ein wirklich gut geschriebener fantastischer Roman mit tollen Figuren und einer originellen Story. Ich kannte den Autor vorher nicht, auch wenn er offensichtlich bisher schon eine Menge geschrieben hat. Das Flüstern ist mir vor allem aufgrund des silbernen Covers aufgefallen - wobei ich nicht finde, dass das Titelbild auch nur irgendetwas mit der Handlung des Buches zu tun hat (der Klappentext passt auch mal wieder nicht so ganz). Mir hat vor allem gefallen, dass mit Nikolas ein sehr ungewöhnlicher Hauptcharakter vorherrscht und dessen Perspektive sehr überzeugend dargestellt wird. Das Buch hat natürlich noch weitere coole Elemente - es fällt mir nur gerade schwer, diese zu benennen ohne zu spoilern (und umschreiben ist leider auch nicht...). Von daher: Wer fantastische Romane mag, dürfte mit diesem Buch nicht viel falschmachen und sich hoffentlich ebenso gut unterhalten fühlen wie ich.

4
Horch und Guck: