Sie sind hier

Vollplaybacktheater "John Sinclair - Das Horror-Schloß im Spessart", Lichtburg Essen am 18.05.09

So, nun komme ich endlich dazu die Review für das Vollplaybacktheater nachzuholen. Hat leider etwas gedauert bis die Damen und Herren entsprechend gewürdigt werden, aber besser spät als nie. Vom Vollplaybacktheater gehört hatte ich schon vor einiger Zeit, es nur irgendwie nie geschafft dort hinzugehen bzw. mir Karten für eine Vorstellung zu besorgen. Als wir aber hörten, dass sie am 18.05. in der Essener Lichtburg sein würden, entschieden wir (das Darktiger-Team und Nicole) uns, es doch mit einem spontanen Besuch zu probieren. Trotz der langen Schlange am Einlass konnten wir noch Karten ergattern, die für Menschen des digitalen Zeitalters ein absolutes Novum waren: Per Hand wurde der jeweilige Platz in die ausgedruckte Karte eingetragen und mit einem rosa Textmarker die besetzten Plätze im Bestuhlungsplan abgestrichen. Dauerte etwas bis jeder eine Karte hatte, war aber von einem nicht zu verleugnenden nostalgischen Charme. 

Ohne es vorher zu wissen, wurden wir somit auch Zeugen einer besonderen Vorstellung: Gefeiert wurde nämlich die 50. Hörspielfolge von John Sinclair und es war reichlich Prominenz anwesend. Neben dem Autor Jason Dark, auch Hennes Bender, Oliver Kalkofe und Ingo Oschmann, die sich auch auf der Bühne als John Sinclair-Fans outeten und ein wenig Vorabprogramm machten, bevor das eigentliche Stück begann. Mit der Story möchte ich mich hier jetzt nicht weiter aufhalten, ist sehr typisch für John Sinclair gewesen und literarisch - Fans mögen mir verzeihen - haben die Heftchen ja nie besonders viel hergegeben. Aber was das Vollplaybacktheater daraus gemacht hat, war genial. Sie beschränken sich nämlich nicht nur darauf, das Hörspiel nachzuspielen, sondern mischen auch zusätzliche Stücke wie Musik und andere Einspieler darunter. So ertönte an der ein oder anderen Stelle plötzlich die Schlussmelodie der Lindenstraße, der Titelsong von Derrick und diverse Songs aus der "Rocky Horror Picture Show" oder von "From Dusk till Dawn". Darüber hinaus hatten auch "Die Drei ???" einen kurzen Gastauftritt und John Sinclair präsentierte mit dem Satz "das rechte Bein vor und dann das linke nachziehen" einen Running-Gag, den wir wohl leider nicht so ganz verstanden haben.

Kurz und gut: Ich kann eine Vorstellung des Vollplaybacktheaters nur jedem empfehlen. Es ist witzig, macht Spaß und hat genau die richtige Prise Augenzwinkern, dass man sich als Fan nicht zu sehr veralbert fühlt, gleichzeitig aber nicht unbedingt ein ebensolcher sein muss, um die Aufführung genießen zu können. Ich denke, dass es nicht das letzte Mal war, dass wir uns eine solche Aufführung angesehen haben. Als Fan bin ich jetzt natürlich an den "Drei ???" interessiert, mal schauen, wann die bei uns in der Nähe laufen.

Maiks zweite Meinung: Was ich ja auch toll fand, bekannte Stimmen wiederzuhören. So erinnert die Stimme John Sinclairs an Jean Reno, was auch kein Wunder ist, werden beide doch von Joachim Kerzel gesprochen.

Unsere "analogen" Eintrittskarten:

5