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unsächsische Wickelklöße

Wie nennt man eigentlich ein Gericht, was im Grunde völlig missraten ist, man aber noch einigermaßen retten konnte und sogar noch schmeckte? Ursprünglich sollte es zu unserem Gulasch sächsische Wickelklöße geben: Kartoffeln kochen, reiben, würzen. Mit Mehl und Eiern mischen. 1 cm dick ausrollen, mit Semmelbrösel (und ausgelassenem Speck) bestreuen und aufrollen. In Scheiben schneiden, um sie im heißen Wasser ziehen lassen zu können.

Eigentlich doch ganz einfach, oder? Ich muss mich beim obligatorischen Improvisieren (kein Rezept verlässt das Parlament die Küche, wie es reingekommen ist) wohl etwas mit den gerösteten Semmelbröseln vergriffen haben. Aufrollen konnte ich das Ganze noch, nur hat das irgendwie nicht gehalten und wäre uns wohl im Wasserbad zerronnen zu leckerer Kloßbrühe (die ist ja sehr gesund und die muss ich bei meinen thüringer Klößen auch immer für die Küchenhilfe aufheben, sonst kriege ich Dresche).

Not macht erfinderisch und die Küchenhilfe - für irgendwas muss die ja auch nütze sein (außer zum Kartoffel schälen) - kam auf die glorreiche Idee, die Batzen in der Pfanne anzubraten. Und das war gar nicht mal schlecht! Sah nur optisch nicht perfekt aus, das war noch das beste (und vollständigste) Exemplar:

Das Experiment wird also nochmal wiederholt, geschmacklich war das nämlich 1a. Ich probiere das beim nächsten Mal in der sächsischen Variante und dann gibt es auch das vollständige Rezept...

Ole-Gunnar Flojkar kocht: