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Unser Kinojahr 2009: Ein Oscarreifer Rückblick

Ich hatte es ja im Jahresrückblick angekündigt, dass ich wie letztes Jahr nach den Oscar- und Razzie-Nominierungen unser Kinojahr 2009 Revue passieren lasse. Lassen wir zunächst einmal die Oscarnominierungen auf uns wirken:

Erfreut hat mich, dass Inglourious Basterds gleich acht Mal nominiert wurde. Freuen würde ich mich dabei insb., wenn Christoph Waltz als bester Nebendarsteller eine Trophäe mit nach Hause nehmen könnte. Das hatten wir schon in unserer Review gefordert.

Etwas geteilter Meinung waren wir bei District 9. Die Oscar-Jury hat sich wohl (unverständlicherweise) auf die Seite des weiblichen Teils dieses Blogs geschlagen und sogar eine Nominierung für den besten Film rausspringen lassen. Ob es aber reichen wird, das wage ich jedoch zu bezweifeln.

Damit kommen wir schon zu den weniger spektakulären Fällen: Für das Kabinett des Dr. Parnassus hat es immerhin zu einer Nominierung fürs Szenenbild und die Kostüme gereicht. Ich denke mal, mehr war wohl nicht drin, obwohl uns der Film begeisterte. Für Harry Potter und den Halbblutprinzen hat es auch lediglich zu einer Nominierung für die beste Kamera gereicht. Das ist in Ordnung so, es ist vielleicht so gar etwas überraschend, dass er es überhaupt auf eine Nominierungsliste geschafft hat. Für Sherlock Holmes gab es auch zwei Nominierungen, unsere geteilte Meinung kann man in der Review nachlesen.

Das weiße Band wollten wir zwar sehen, aber irgendwie haben wir den verpasst. Freut mich aber, dass es sogar noch eine weitere Nominierung neben dem besten fremdsprachigen Film einbrachte.

Und damit kommen wir zu den Kinderfilmen Animationsfilmen, um die ich auch dieses Jahr wieder nicht drum rum gekommen bin. Immerhin bei Oben (in 3D) kann ich die fünf Nominierungen noch nachvollziehen. Vor allem, weil er so gar nicht ins Genre passen wollte, fand ich den gut. Bei Küss den Frosch ging es mir da schon anders. Gut, die Nominierung zum besten Animationsfilm (wie auch für Oben) bekommt Disney wohl immer qua Amtes und die beiden Nominierungen für die beste Filmmusik ließ sich auch nicht verweigern, da wurde ja die ganze Zeit geträllert, da musste zwangsläufig etwas abfallen.

Einige Nachträge habe ich noch vom letzten Jahr (die deutschen bzw. europäischen Laufzeiten decken sich ja nicht immer mit den amerikanischen). Hellboy II hatte letztes Jahr immerhin eine Nominierung für das beste Make-Up, konnte aber gegen den Benjamin Button natürlich nicht punkten. Das wir eine Nominierung des Baader Meinhof Komplexes nicht nachvollziehen können, kann man hier nachlesen. Leider nicht berücksichtigt wurde Gran Torino, obwohl Clint Eastwood für seinen alten Grantler eine Nominierung verdient gehabt hätte. Ebensowenig wie die beiden Comicverfilmungen Watchmen und The Spirit. Tanja schluchzt immer noch und vergibt Publikumspreise.

Die Golden Raspberries leiten wir mal mit unserem Missgriff des Jahres ein: Know1ng, der aber aufgrund der starken Konkurrenz keine Nominierung einfuhr. Dieses Jahr blieben wir von den richtig schlimmen Filmen verschont. Die nominierten hatten wir aber auch bewusst links liegen gelassen. Mein besonderer Dank gilt den vier Nominierungen für die Fortsetzung der Twilight-Saga. Ich habe noch nie, wirklich noch nie so einen schlechten Vampir gesehen. Dass das Casting-Phänomen der talentfreien Teeniestars, die von sabbernden Mädels angehimmelt werden, jetzt schon angeblich seriöse Kinofilme übergreift... 

Und die Nominierungen für die schlechtesten Darstellerinnen des letzten Jahrzehnts kann man sich auch genüsslich auf der Zunge zergehen lassen. Da gönnt man wirklich allen fünf Nominierten den Pokal. Und damit warten wir dann die Verleihungen ab und melden uns dann wieder...

Update: Wie immer eine Nacht vor den Oscars wurden die Razzies verliehen. Leider wurde Twilight nicht berücksichtigt, aber mit Transformers II gab es wohl einen verdienten Abräumer.

Update: Und nun sind auch die Oscars vergeben. Was hab ich mich gefreut, dass Avatar nichts großes abgeräumt hat. Gut in drei Nebenkategorien gab es dann doch noch was, damit James Cameron nicht heult und demnächst die Oscars boykottiert.

Die Bastards haben dann doch "nur" einen Oscar bekommen. Ich denke das ist gerechtfertigt und schließlich wurde unsere Hauptforderung, den Oscar für Christoph Waltz als bester Nebendarsteller, ja vollumfänglich erfüllt.

Bei den Kinderfilmen ging es erwartungsgemäß und verdient an Oben. Der Rest der nominierten und von uns gesehenen Filmchen ging leer aus, was aber keine Überraschung war.

Kurioses am Rande: Sandra Bullock hat gleich zwei Preise abgeräumt, eine Himbeere und einen Oscar. Wenigstens nicht für den gleichen Film. Aber sie trägt es mit Fassung und hat die Himbeere sogar persönlich abgeholt...

Horch und Guck: