Sie sind hier

Teri Terry "Infiziert"

Sharona, genannt Shay, erkennt auf einer alten Vermisstenanzeige im Supermarkt das dort gesuchte Mädchen wieder. Offenbar war sie die letzte Zeugin, die Callie gesehen hat. Gemeinsam mit deren Bruder Kai macht sie sich auf die Suche nach weiteren Spuren, doch die beiden werden von einer rätselhaften Grippeepidemie ausgebremst, die sich ihren Weg durch Schottland bahnt und bald überall Quarantänezonen und Tote hinterlässt. Kai und seine Mutter sind immun gegen das neuartige Virus und Shay hat die Infektion als eine der wenigen lebend überstanden - was sie jedoch in den Fokus seltsamer Kräfte in Militär und Regierung zu rücken scheint, die nun alles tun, um sie in die Hände zu bekommen. Was niemand ahnt: Callie war dort, wo das Virus entstanden ist, in einem geheimen Labor auf den Shetlandinseln. Doch seit einer als Reinigung bezeichneten Behandlung ist sie nur noch ein Geistwesen, das niemand hören oder sehen kann. Niemand bis auf Überlebende des Virus wie Shay...

Das Buch ist schon etwas älter und ich bin gerade froh, dass ich es nicht während der Corona-Zeit gelesen habe. Zu viel kommt einem bekannt vor, auch wenn der hier beschriebene Virus noch einmal deutlich aggressiver zu sein scheint. Die Sache mit Callie als Geist verwirrt bei dem ansonsten sehr realistischen Setting immer noch - ich bin gespannt, ob es dafür noch eine Aufklärung gibt, die versucht dem einen wissenschaftlichen Charakter zu geben. Grundsätzlich wird jedoch eine spannende Geschichte erzählt, die sich sehr gut liest. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

3
Durchschnitt: 3 (1 Bewertung)
Horch und Guck: 
 

Annika Strauss "Nachtfahrt"

Katharina Holten wollte eigentlich nicht mehr nach Reutlingen zurückkehren. Doch ihr Versuch, sich in Berlin ein neues Leben aufzubauen, ist dahin, als ihr Vater bei einem Unfall plötzlich stirbt. Nun soll sie sich um ihre Nichte Ronja und die Fahrschule kümmern. Damit wollte sie sich nach einem traumatischen Erlebnis nicht mehr in ein Auto setzen, um anderen Fahrunterricht zu erteilen. Dann wird auch noch Ronja entführt und Katharina soll die Wahrheit herausfinden. Sie hat keine Ahnung, was da von ihr gefordert wird, doch je mehr sie in der Geschichte ihrer Familie zu forschen beginnt, desto deutlicher wird ihr, dass sie dabei ist, ein dunkles Geheimnis ans Licht zu zehren...

Ich hatte auf Instagram von dem Buch gehört und es klang so interessant, dass ich dachte, das probiere ich mal zu lesen. Ich muss den anderen Reviewer*innen Recht geben - es ist ein guter Thriller und vor allem das ungewöhnliche Setting mit der Fahrschule war mal was anderes zu lesen. Allerdings muss ich auch ehrlich, dass hier einiges bei der Auflösung aufgeboten wird, was mir dann schon fast wieder too much war. Vermutlich bin ich dann doch wieder zu sehr Krimifan - aber den Thrillerfreund*innen wird es auf jeden Fall gefallen und ich würde auch weitere Bücher der Autorin lesen, die einen angenehmen und gut lesbaren Schreibstil hat.

3
Durchschnitt: 3 (1 Bewertung)
Horch und Guck: 
 

Leigh Bardugo "Das Leben der Heiligen"

Das Buch ist eine Ergänzung zum bekannten Grisha-Verse der Autorin. In ihm werden die Legenden der zahlreichen Heiligen Ravkas und der anderen Ländern erzählt - die in den Romanen meist nur am Rande erwähnt werden. Das Ganze ist sehr schön gestaltet, jede*r Heilige* wird mit einer eigenen Illustration vorgestellt. Die Geschichten sind dabei teilweise recht brutal - aber Heilige*r wird man ja auch nicht so einfach. Für Fans der Bücher ist es eine spannende Ergänzung, alle anderen werden damit aber eher wenig anfangen können.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
Horch und Guck: 
 

Chloe Gong "Immortal Longings"

Jedes Jahr finden in der Hauptstadt des Königreichs Talin die Spiele statt - ein tödlicher Wettkampf zwischen 86 ausgewählten Personen. Wer am Ende überlebt, hat die Chance auf unermesslichen Reichtum. Als Besonderheit kommt hinzu, dass die Menschen in Talin zwischen Körpern wechseln können, manche besser als andere. Je mächtiger jemand ist, desto leichter kann er andere Personen in ihren eigenen Körpern in den Hintergrund drängen. Für die Spiele ist diese Fähigkeit immer besonders wichtig. Doch dieses Jahr gibt es zwei neue Akteur*innen, mit denen die Herrschenden nicht gerechnet haben, und die beide das gesamte System bei einem Sieg vernichten können: ein ehemaliger Adeliger, der Rache und Heilung für eine Freundin will, sowie eine ehemalige Prinzessin des Herrscherhauses der Hauptstadt, die ihrem Onkel, den König, tot sehen möchte.

Seit den Tributen von Panem wird ja die Idee von tödlichen Auswahlspielen gerne in Fantasysettings umgesetzt und auch dieses Buch greift die Idee auf. Mir hat die Umsetzung jedoch gut gefallen - es ist kein High Fantasy und auch nicht wirklich Urban, aber die Welt ist modern mit Computern und ähnlicher Technik - doch dann gibt es auch die Magie des Körperspringens. Ebenfalls gut fand ich die beiden Hauptfiguren und ich bin gespannt, wo die Reise im zweiten Band mit ihnen noch hingeht.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
Horch und Guck: 
 

Sam Holland "The twenty"

Auf einer Mülldeponie wird eine Leiche gefunden - bzw. gleich fünf, wie sich schließlich herausstellt. Alle sind ausgeblutet, doch was viel bedenklicher ist, ist der Countdown, der ebenfalls entdeckt wird. Offenbar ist hier ein*e Täter*in am Werk, die noch lange nicht fertig ist. DCI Adam Bishop steht vor einem der größten Fälle seiner Karriere und nimmt wie gewohnt methodisch die Ermittlungen auf. Dann steht plötzlich seine Exfrau Dr. Romilly Cole in seinem Büro und behauptet, dass die Leichenfunde im Zusammenhang mit einer lang zurückliegenden Mordserie stehen würden. Bishop will ihr zunächst nicht glauben, zumal der Täter von damals im Gefängnis sitzt. Doch bald kommen ihm Zweifel, denn auch er erkennt nun die Verbindungen. Und die Morde gehen weiter und machen auch vor den Ermittlungsbeamt*innen nicht halt...

Das Buch ist ein guter Thriller mit dem für dieses Genre typischen Erzähltempo. In kurzen Kapiteln wird durch die Geschichte geführt, was zum einen die Spannung steigert, zum anderen dazu führt, dass man noch schnell etwas weiterlesen möchte. Die Figuren haben alle eine Hintergrundgeschichte und damit sogar etwas charakterliche Tiefe. Die Grundidee der Geschichte ist jedoch meiner Meinung nach nicht der große Wurf und auch der persönliche Bezug der Ermittelnden zum Fall war nicht mein Ding (ich mag das grundsätzlich nicht). Aber: Alles in allem ein solider Thriller.

3
Durchschnitt: 3 (1 Bewertung)
Horch und Guck: 
 

Penn Cole "Spark of the Everflame" (Kindred's Curse Saga 1)

Einst erwählten die Kindred, gottähnliche Wesen, ihre Favoriten und gaben ihnen Teile ihrer Macht, die sich als unter anderem als extrem langes Leben, starke Heilkräfte und die Beherrschung von Magie äußerten. Die Nachfahren der Auserwählten werden als Desendeds bezeichneten und beherrschen die Welt, in der die junge Diem Bellator lebt. Sie ist wie ihre Mutter eine Heilerin und versucht wie die meisten anderen Mortals (Sterbliche ohne die magischen Fähigkeiten der Descended) sich einigermaßen durchs Leben zu manövrieren. Als ihre Mutter jedoch eines Tages spurlos verschwindet, verändert sich Diems Leben grundlegend. Sie übernimmt die Aufgaben ihrer Mutter, die auch den ihr bisher verbotenen Dienst im Palast des Descended-Herrschers umfassen, wo sie dessen Erben, Kronprinz Luther, kennenlernt. Diem ist entsetzt, in welcher Pracht die Descended dort leben und offenbar auch nichts vom Elend der Mortals wissen wollen. In ihrer Wut schließt sie sich einer Widerstandsgruppe an - doch gleichzeitig fühlt sie eine merkwürdige Anziehung zu Luther und scheint Fähigkeiten zu entwickeln, die sie eigentlich gar nicht haben dürfte...

Das Buch ist eines der Fantasy-Highlights des Jahres, soweit lehne ich mich bereits jetzt aus dem Fenster. Die Welt ist komplex und gut ausgearbeitet, ich bin gespannt, was wir in den Folgebänden noch darüber erfahren werden. Zu kompliziert, wie manche behaupten, finde ich sie dabei gar nicht. Diem ist eine interessante Hauptfigur, auch wenn sie mir manchmal etwas zu impulsiv war. Von Luther hätte ich gerne mehr Auftritte gehabt, die Figur wirkt spannend, kommt aber noch nicht richtig zum Zug. Das Ende offenbart etwas in Bezug auf Diem, das ich (und vermutlich viele andere) schon länger vermutet hatte und entpuppt sich dabei als krasser Cliffhanger. Ich bin wirklich gespannt auf den zweiten Band.

5
Durchschnitt: 5 (1 Bewertung)
Horch und Guck: 
 

Leigh Bardugo "Rule of Wolves - Thron aus Nacht und Silber"

Der Versuch mit einem uralten Ritual den Dämon aus Nikolai Lantsov zu verbannen, hat nicht geklappt. Stattdessen ist der Dunkle zurückgekehrt und hat den Körper eines jungen Mönchs übernommen. Es scheint so, dass sich alle Feinde Ravkas versammeln, um das Land zu vernichten. Die Ferda können zwar zunächst zurückgeschlagen werden, doch ihre weiteren Angriffe führen zu schmerzlichen Verlusten. Die Shu können nicht als Verbündete gewonnen werden und da Nikolai und Zoya die Optionen ausgehen, greifen sie unkonventionellen Methoden, die auch Verbündete in Ketterdam einschließen. Nina versucht derweil weiterhin ihrer Rolle als Spionin gerecht zu werden, doch ihr unterläuft ein Fehler mit schwerwiegenden Folgen. Zusätzlich entwickelt sie auch noch Gefühle für die Tochter ihres Erzfeindes, der alle Grisha tot sehen möchte...

Ich habe etwas gebraucht, um endlich den vorerst(?) letzten Band aus dem Grishaverse der Autorin zu lesen - keine Ahnung, warum eigentlich. Das Buch ist erneut hervorragend, spannend und gut geschrieben, mit allen bekannten Charakteren. Den Ausflug nach Ketterdam und das Wiedersehen mit den Krähen hatte ich nicht erwartet, aber es war als großer Kaz Brekker Fan natürlich ein Highlight für mich. Das Ende lässt ja einige Optionen offen und ich hoffe wirklich auf weitere Bücher aus dieser Welt.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
Horch und Guck: 
 

Ravena Guron "This book kills"

Jess ist eine der wenigen Stipendiat*innen eines englischen Elite-Internats. Selbst aus eher ärmlichen Verhältnissen kommend, fällt es ihr schwer, Anschluss unter den Kinder superreicher Familien zu finden. Ihre einzige Freundin ist Clem, andere Kontakte beschränken sich auf schulische Projekte. Als der beliebte Schüler Hugh Henry Van Boren ermordet wird, haben alle zunächst seine Ex-Freundin im Verdacht, die kürzlich erfahren musste, dass er sie mit Clem betrogen hat. Doch die hat ein wasserdichtes Alibi. Und plötzlich ist Jess im Fadenkreuz der Ermittlungen, denn Hugh wurde genauso getötet, wie sie es kurz zuvor in einer Kurzgeschichte für den Literaturkurs beschrieben. Jess ist klar, dass sie den wahren Täter finden muss, um ihre Unschuld zu beweisen...

Das Buch ist ein gut konstruierter Krimi mit vor allem jugendlichen Akteur*innen und richtet sich auch vorrangig an diese Zielgruppe als Leser*innen. Die Handlung ist klug aufgebaut, auf die Lösung des Falls wäre ich nicht gekommen - dabei ist sie in der Auflösung logisch. Jess fand ich als Hauptfigur sympathisch, ganz im Gegensatz zu einigen ihrer Mitschüler*innen, aber das ist in der Gestaltung der Charaktere wohl gewollt gewesen. Einige der Namen haben mich immer wieder grinsen lassen - Hugh Henry Van Boren, das ist fast schon too much, oder?

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
Horch und Guck: 
 

Ali Hazelwood "Check & mate"

Einst war Mallory Greenleaf eine der talentiertesten Schachspieler*innen ihrer Altersklasse. Als Tochter eines Großmeisters war das vermutlich eine Mischung aus guten Genen und dem konstanten Training ihres Vaters. Doch dann war das Spiel der Grund für ein schreckliches Ereignis in ihrer Familie und seitdem hat sie keine Figur mehr angefasst. Bis zu dem Tag, an dem ihre beste Freundin sie überredet, an einem Wohltätigkeitsturnier teilzunehmen - und Mallory zufällig den amtierenden Weltmeister schlägt. Nolan Sawyer ist nur ein wenig älter als Mallory, gutaussehend - und nun offenbar besessen davon, noch einmal gegen die Frau anzutreten, die ihn geschlagen hat. Obwohl Mallory alles versucht, nicht wieder Schach zum wichtigsten Bestandteil ihres Lebens werden zu lassen, hat das Schicksal offenbar andere Pläne mit ihr...

Eine Lovestory in der Welt des Schachs war dann doch mal etwas, das mich überzeugt hat, es mal mit einem Buch aus dem Genre zu versuchen. Und die Geschichte ist wirklich nicht schlecht, gut erzählt und mit interessanten Figuren. Besonders interessant fand ich, dass Frauen im Schach offenbar den gleichen Vorurteilen ausgesetzt sind, wie anderen Lebensfeldern (hier hatte ich offensichtlich den Akteuren zu viel Grundintelligenz unterstellt). Was mich an dem Buch etwas gestört hat, war Mallory als Hauptfigur. Ihr Hang dazu, für alle da sein zu wollen und sich immer die Schuld an allem zu geben, war insbesondere, wenn das in selbstgerechten Zorn mündete, dann doch nervig zu lesen. Aber die Autorin finde ich spannend, mal schauen, da könnte ich mehr von lesen.

3
Durchschnitt: 3 (1 Bewertung)
Horch und Guck: 
 

Mary E. Pearson "Der Kuss der Lüge" (Chroniken der Verbliebenen 1)

Prinzessin Lia soll aus politischen Gründen mit dem Thronerben eines benachbarten Königreichs verheiratet werden, den sie noch nie gesehen hat. Am Tag ihrer Hochzeit flüchtet die selbstbewusste junge Frau daher mit ihrer Dienerin und besten Freundin vor der Vermählung. Sie finden Zuflucht in Heimatort von Pauline und arbeiten in der Gaststätte von ihrer Tante. Als eines Abends dort zwei Männer auftauchen, weiß Lia nicht, dass beide eine Verbindung zu ihr haben. Rafe und Kaden sind beide freundlich und bald schon wird deutlich, dass Lia ihre Zuneigung gewonnen hat. Doch hier geht es um mehr als eine bloße Rivalität in Sachen Liebe: Einer der beiden ist der Thronerbe, vor dem Lia geflohen ist - der Andere ein Attentäter, der sie töten soll...

Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn ich etwas überrascht vom Inhalt war. Ich hatte anhand des Klappentexts erwartet, dass es mehr um Ereignisse im Gasthaus gehen würde und die Unsicherheit, wer der Prinz und wer der Attentäter ist. Das war aber recht früh klar, fand ich. Trotzdem hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Es wird eine komplexe Welt entwickelt, wobei ich den Eindruck habe, dass noch einiges in den Folgebänden aufgelöst werden muss. Nicht erwartet hatte ich einige der dramatischeren Szenen, die es wirklich in sich hatten. Lia als Hauptfigur fand ich sehr sympathisch - ich bin gespannt auf die Fortsetzungen.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
Horch und Guck: 
 

Seiten

 abonnieren